von Heinz » So 13 Okt, 2002 15:01
Ich bin mit österreichs Internetanbietern auch nicht ganz so glücklich aber dennoch schon zufrieden!
Und das über zwei Wege:
Erstens gibt es gute Angebote auch hier, besonders in den Städten. Und nebenbei gesagt: man zahlt bei Aon mit 4,5 gb NICHT drauf wenn man überzieht. Du kannst überziehen bis zig GB (siehe einigee Fällen die hier gepostet haben) wenn sie dich nicht sperren hast du gerade mal Glück gehabt und keinen Schaden. (als Anspielung auf den zweiten laufenden Post an dem du teilnimmst) Wenn man also nicht gerade im Hinterholz wohnt und sich a bissl umschaut findet man auch in Ö das eine oder andere sehr gute Angebot.
Und btw: die deutsche Telekom ist nah dran insolvent zu werden, weil sich das unlimited Angebot einfach nicht rechnet und zuviel Auslandstraffic da ist. Also lob das deutsche Internet angebot nicht so in den Himmel, die haben auch ihre mächtigen Probleme.
Zweitens kommt man IMO mit den 4,5 gb ganz gut aus wenn man nicht gerade das Monat mit leechen verbringt oder ähnlichem. Fair use ist eben fair use und nicht saug soviel du kannst bevor sie dich sperren.
Dinge wie echter breitband Zugang und echtes "unlimited" setzen sich meiner Meinung nach erst duch wenn es A gelingt den "Auslandstraffic", für den die Telekom ja zahlen muss, zu relativieren, sprich wenn sich z.b. die EU zusammentut und sagt im EU Gebiet ist jeder Traffic kostenlos. Dann könnte man zumindest von diesem Ausgangspunkt eine Situation schaffen ähnlich der in Amerika wo unlimited Flats DIESES Problem sehr viel weniger oft haben. (ob sowas in der EU realisierbar ist weiß ich nicht, vermute es aber, man möge mich korrigieren). Und B, wenn mehr Leute mit fair use es auch als fair use sehen würden. Die Message vom Provider "hörts zu, wir können uns das nicht leisten also apellieren wir an eure fairness den Zugang nicht übermässig zu beanspruchen", der hier quasi den wirtschaftlichen Schaden riskiert um guten Internetzugang anzubieten ist doch klar formuliert. Und jetzt nicht mit "da ist der Provider doch selber schuld wenn er es nicht genau prüft/abrechnet etc" kommen, klar, rechtlich hat der Provider da Pech gehabt, aber wo führt sowas hin? Dass jeder Wettbewerb in Form von kleineren Providern oder sogar der "Staatsprovider" (siehe Deutschland) eingeht und man eben nur noch Ego-Zugänge mit Minutenpreisen haben wird. Die Verbreitung des Fair use ist meiner Meinung nach ein enormer Fortschritt und sollte deshalb nicht so abgewürgt werden.
Als erschwerend empfinde ich nur die Tatsache dass sich das Internet zunehmend vom Informations- zum Unterhaltungsmedium entwickelt. Die technischen Möglichkeiten wie unkompliziertes Live Streaming und ähnliches sind nicht zu verachten, aber - Hand aufs Herz - wer wünscht sich nicht zumindest ein bisschen in die Zeit zurück, zu der Werbung, so spärlich sie auch vorhanden war, nicht gleich fünf Fenster aufgemacht hat, nicht den ganzen Bildschirm in Anspruch nahm durch kreative Programmierung, und noch keinen Sound abspielte, oder zu der man das Medium Email noch überall verwenden konnte ohne zugespammt zu werden?
Wenn vielleicht mehr Leute _mit_ statt gegen ihre Provider arbeiten würden und nicht sofort wenn das Internet mal einen Tag nicht geht zum Konsumentenschutz laufen würden hätte das Medium Internet bzw der Zugang zu dem vielleicht eine Chance, erwachsen zu werden. Fair Use ist da ein grosser Schritt, setzt nur eben auch beim User ein gewisses Maß an geistiger Reife voraus..
Es grüßt,