<HTML>Betrieb des KPNQwest-Backbones in der Schwebe
Tun sie's oder tun sie's nicht? Gespannt wartet die IT-Branche heute abend darauf, ob die Konkursverwalter des insolventen IP-Carriers KPNQest ernst machen und den Backbone abschalten lassen. Am vergangenen Freitag hatten sie den Großkunden von KPNQwest ein Ultimatum gestellt: Entweder die Kunden begleichen ihre offenen Rechnungen und der Betrieb sei vorerst gesichert, oder das Glasfaser-Netzwerk werde in der Nacht von Montag auf Dienstag stillgelegt. Angeblich soll die Aufrechterhaltung des Netzwerkverkehrs laufende Kosten von bis zu einer Million Euro pro Tag verschlingen.
Am gestrigen Sonntag gab es zunächst Anzeichen für eine Entspannung der Lage. In US-Berichten hieß es, dass die Finanzierung des Betriebs mittlerweile gesichert sei. Einige Großkunden hätten eindeutig signaliert, ihre Rechnungen bezahlen zu wollen. Dagegen meldeten am heutigen Abend holländische Medien, lediglich das Ultimatum sei bis zum morgigen Dienstagmittag verlängert worden. Das habe einer der Insolvensverwalter, Eddie Meijer, bestätigt.
Unterdessen halten einige Mitarbeiter des von KPNQwest aquirierten Providers Ebone weiterhin die Netzwerkzentrale in Brüssel besetzt. Selbst wenn der Strom abgeschaltet würde, könne man den Betrieb für fünf bis sieben Tage aufrecht erhalten, sagte ein Administrator. Die Tanks der Notstrom-Aggregate seien voll. Thilo Huys, Firmensprecher der ebenfalls insolventen KPNQwest Germany, wies gegenüber heise online darauf hin, dass sich diese Aussage nur auf den Backbone von Ebone beziehen könne. Die Glasfaser-Euroringe von KPNQwest selbst würden seit einiger Zeit wieder vom ursprünglichen Network Operation Center in Den Haag von einem Rumpfteam betreut.
Der deutsche Konkursverwalter Ulrich Bert wird sich morgen in Amsterdam mit seinen niederländischen Kollegen zur Besprechung der Lage treffen. Dabei sei insbesondere Thema, ob und zu welchen Konditionen KPNQwest Deutschland den Betrieb des deutschen Eurorings (Ring 3) übernehmen könne, bestätigte Huys.
Von :
www.heise.de
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