Was passiert mit dem Cu, nachdem Glas gelegt wurde?

[franz4700]

Habe in einem 400 Einwohnder Dorf in NÖ im Moment Internet und Festnetztelefon an VDSL ca 500 m Cu-Leitung vom DSLAM bei Fonira. Glas geht jedenfalls bis ins Dorf, so viel ich verstanden habe. Derzeit wird in der Gemeinde Glas zu den Häusern verlegt, im Nebendorf fest im Gange, hier wird es auch beworben und es ist angekündigt, dass es verlegt werden wird.

Was passiert voraussichtlich mit den Cu-Leitungen, nachdem das Glas verlegt ist. Bleiben die parallel im Boden liegen und werden die Cu Leitungen parallel auch weiter verwendet? Oder gibt es danach nur mehr Glasverbindungen zu den Häusern?

[lordpeng]

was soll passieren? ... vermutlich nix ... es wird halt quasi aus legacy gründen bestehen bleiben und noch einige zeit lang genutzt werden, zumal bei weitem nicht alle haushalte, welche heute eine kupfertelefonleitung haben auch glasfaser bekommen werden ...

>Oder gibt es danach nur mehr Glasverbindungen zu den Häusern?
hier bei uns bekommen nur die haushalte glas, welche einen anschluss bestellen ... und da gibts genugt die sagen, dass sie keins brauchen, weil das jetztige internet ausreichend ist ... ich könnte mir vorstellen, dass das nicht nur bei uns so ist, sondern auch im rest von österreich

[Roland M.]

Hallo!

was soll passieren? ... vermutlich nix ...

Richtig.
Glasfaser und Kupfer gehören ja unterschiedlichen Firmen.
Und wer würde die Kosten zum Entfernen der (Erd-) Kabel übernehmen?

hier bei uns bekommen nur die haushalte glas, welche einen anschluss bestellen ... und da gibts genugt die sagen, dass sie keins brauchen,

Hier auch.
In unserer Ausbaustufe / Ortsteil sind aktuell leider zu wenig Anmeldungen, damit das Projekt umgesetzt wird. Ich muss wieder einmal nachfragen, was nun weiter geplant ist.

weil das jetztige internet ausreichend ist ...

"Wos fia Intanet? Des Zeig brach i net!"


Roland

[franz4700]

hier bei uns bekommen nur die haushalte glas, welche einen anschluss bestellen ... und da gibts genugt die sagen, dass sie keins brauchen, weil das jetztige internet ausreichend ist ... ich könnte mir vorstellen, dass das nicht nur bei uns so ist, sondern auch im rest von österreich

In dem zur Gemeinde gehörenden benachbarten 200 EW Dorf wird zur Zeit verlegt, ich nehme an, zu den Häusern. In meinem Dorf wird von http://www.speed-connect.at eine Anschlussbebühr von 289€ beworben, beinhaltet Leitungslegung bis ins Haus, inklusive ein Wanddurchbruch. Wenn man die Glasfasergeschwindigkeiten braucht, klingt das nach einem günstigen Preis. Allerdings bin ich auch einer von denen, die mit den 20/5 über Cu alles erledigen können, was sie brauchen, heißt TV, Whatsapptelefonate ins Ausland, Cloudservices, kein Gaming. Und technisch ist die maximale Cu-Geschwindigkeit damit noch lange nicht erreicht, also bei (unwahrscheinlich eintretendem) Bedarf könnte ich das auch noch upgraden. Bis 110/15 um 25,70€/Monat sehe ich bei Abfrage bei meinem Provider. Nur damit ich an meine Mail ein Netztestergebnis mit hohen Geschwindigkeiten anhängen kann, werde ich das kaum erwerben.

Ich frage mich daher, wie sich FTTH hier in den kleinen Dörfern lohnen kann. Sobald das Glas irgendwo in einem so kleinen Dorf angekommen ist, reicht zur Zeit wohl VDSL oder GFAST für die letzte Cu-Strecke, die da liegt, aus, um für alle eine ausreichende Geschwindigkeit anbieten zu können. Wichtiger wäre es wohl, dass auch ALLE kleinen Dörfer Glas bekommen. Dann alle Straßen in Dörfern aufzureissen, um nicht wirklich benötigte Geschwindigkeiten für Privathaushalte zu erhalten, halte ich für Overkill. Ich befürchtete daher, dass man, um den Verkauf von FTTH zu pushen, die Cu-Leitungen rausreissen oder deaktivieren wird, wenn das Glas liegt. Da sind allerdings noch vielleicht "echte" Festnetzkunden, die nur Festnetz über Cu ohnne Internet haben. Aus einem anderen Land kenne ich da allerdings die Lösung, dass die um denselben Preis mit derselben Nummer ein Mobilfunkgerät bekommen.

[lordpeng]

>Ich frage mich daher, wie sich FTTH hier in den kleinen Dörfern lohnen kann
da das geld bei den ganzen infrastruktur-gmbH's oft von ausländischen investoren kommt, gehe ich mal davon aus, dass da schon irgendjemand nachgerechnet hat ob sich das wirklich lohnt ...

... dem endkunden kanns jedenfalls ziemlich egal sein, für den ist lediglich wichtig, dass ein paar relevante provider ins OAN gelassen werden ... was nicht überall der fall ist ... zumindest weiss ich von einem netz, dass quasi einem der großen kommunikations-konzerne gehört, da werden scheinbar nur 'kleine' reingelassen, die dem großen die butter nicht vom brot stehlen (ist jetzt aber nur mein persönlicher eindruck...)

[Earny]

Bei mir war das auch die Frage denn ich wollte die Kupferleitung für das Telefon auf alle Fälle liegen lassen weil ich sonst wesentlich höhere Kosten gehabt hätte. Die Glasfaserverlegung wäre nämlich außerordentlich kompliziert innerhalb des Hauses gewesen. Mir wurde rasch klar, dass dies eine weitreichende Änderung meiner Netzinfrastruktur im Hause bedeutete.
D.h eine längere Planung erforderte ; Ich wollte daher nur bis zu einer bestimmten Punkt im Haus die Glasfaser eingeleitet haben, aber erst später in Betrieb nehmen wenn klar ist wie Telefon und Internet weiter organisiert werden.
Man wollte von mir rasch eine Entscheidung haben und es wurde weiters auch gesagt, dass ich mich innerhalb von ein paar Monaten nach Fertigstellung für einen Provider entscheiden müsste Es war aber nicht genau bekannt welche Provider die Glasfaser eines Dritt Anbieter nutzen wollten. Dies hätte aber wenn mein ursprünglicher Provoder nicht dabei gewesen wäre auch eine Umstellung meiner Telefonnummer zur Folge gehabt. Zumindest konnte dass der Glasfaserverleger nicht ausschließen. Auch über die weiteren Kosten einer Lösung wurde ich nicht informiert, beziehungsweise konnte ich nicht informiert werden.
Somit bleibt alles wie es ist

[lordpeng]

dieses etwas seltsame 'vertriebskonzept' kommt mir bekannt vor, ist hier bei uns auch so, man wird im grunde dazu genötigt, einen vertrag mit einem ISP abzuschließen, noch lange bevor das produkt überhaupt verfügbar ist ...

keine ahnung ob da vorher dann auch schon monatliche kosten anfallen, oder ob das erst bei verfügbarkeit der fall ist, aber ich finde eine derartige geschäftsgebarung etwas fragwürdig

aber hauptsache die gartenhütte meines vaters, die quasi im nirgendwo steht, hat eine vorbereitung für glas... weil sie über sein grundstück mussten (war wohl günstiger als eine querung einer bahntrasse), hamma denen gleich gesagt, dass dort a speedpipe rauskommt und er nix dafür zahlen wird ... war überhaupt kein problem, ISP hamma uns auch ned ausgesucht, weil dort vorläufig kein internet geplant ist, es ging uns nur drum das grundstück mit glas aufschließen zu lassen ...

zusätzlich hat er noch für jeden meter den sie über seinen grund mussten eine entschädigung bekommen ... (war aber ned viel)

btw. auf mich machen die diversen glasfaser-infrastruktur firmen etwas den eindruck als würde da eine goldgräberstimmung herrschen ... wenn dem so ist, ist es auch nur eine frage der zeit, bis die ersten nach ein paar jahren pleite gehen oder vielleicht von den risiko-kapitalanlegern gezielt in den konkurs geschickt werden...

[Earny]

Ich bin bei uns neugierig bei wem es funktioniert im Dorf.
Bei uns war ein Monat nach Fertigstellung eine Vertragsverpflichtung mit unbekannter Providerauswahl vorgeschrieben. Ich bin aber mit unseren 100mbit und Kupfer sehr zufrieden!

[lordpeng]

naja, zumindest von der technischen seite wirds sicherlich funktionieren, da hab ich eigentlich keine großartigen bedenken

[Earny]

Mir geht es eher um die Zufriedenheit bei der Gesamtausführung.

[lordpeng]

>Mir geht es eher um die Zufriedenheit bei der Gesamtausführung.
was ich bislang von mehreren glasfaser-infrastruktur firmen mitbekommen hab, scheint es da öfters mal gröbere kommunikations- und planungsprobleme zu geben ...

allerdings seh ich das aus kundensicht entspannt, wenn das ganze mal läuft, dann läufts ... es handelt sich ja um bewährte technik ... es dauert halt bis die einzelnen gewerke zusammengefunden haben