Alternative für Bandlaufwerk (klein Unternehmen)

[Slavi]

Hallo Leute

Es gibt doch sicher hier ein par Profis die in ihrer Firma für die IT zuständig sind.
Gibt es eine Alternative zur Bandsicherung?

Wir sind eine kleine Firma mit 4 Arbeitsplätzen und alles wird auf dem Server (mit Raid) gesichert Mails, Dokument usw...
Wir haben hier ein DAT72 Laufwerk dafür nur ging das in 5 Jahren 2 mal Kaputt und das Nervt.
Jetzt habe ich neue Bänder gekauft und die Sa.... will sie nicht annehmen, nach 2 Tagen und X Telefonaten mit HP muss ich die Bänder beim Händler Tauschen.

Es kann doch nicht sein das alle 5 Bänder kaputt sind?
Lustiger weise nimmt er die alten + ein altes neues das wir als Reserve hatten an.

Zu Sichernde Datenmenge zurzeit so an die 40GB.
Am Besten wär ne Docking Station mit 2 kleinen Festplatten die wären ja auch ned viel größer als die DAT Tapes.

Vorschläge, Tipps?

[lordpeng]

wenn es professionell sein soll wirst du auch in einem kleinen betrieb um ein bandlaufwerk nicht herum kommen, da würde ich allerdings heutzutage kein DAT LW mehr nehmen, eher was in richtung LTO2 oder LTO3

[OE8TTQ]

RDX Cartridges (2,5" Festplatten In Einem Eigenen Gehäuse) Wären Vielleicht Eine Option.
Lg thomas

[Roland M.]

Hallo!

wenn es professionell sein soll wirst du auch in einem kleinen betrieb um ein bandlaufwerk nicht herum kommen

Na ja, so eng sehe ich das auch nicht, gerade bei kleinen Betrieben!

Der Windows Small Business Server (zumindest bis zur 2008er-Version) akzeptiert nicht nur, sondern erwartet sogar eine externe USB-Festplatte als Sicherungsmedium. Bare Metal Restore funktioniert davon auch zuverlässig.

Und 40 GB Datenbestand sind nicht viel.
Da ist selbst eine file-basiereinde Sicherung auf einen dezitierten Sicherungs-PC (muß leistungsmäßig kaum was bieten) kein Problem. Ich selbst habe meinen SBS neben USB-Festplatte auch extern gesichert - mit einem VPN und einem simplen robocopy.
Wen meine Lösung (als eine von vielen möglichen!) interessiert, ich hab sie im Home-Server-Forum vorgestellt:
http://forum.home-server-blog.de/viewto ... 23&t=20412 (ohne Anmeldung erreichbar).
Das sind rund 350 GB Daten mit einer SDSL-Leitung mit 2/2 MBit (up) und einer ADSL-Leitung mit 8/1 MBit (down).


Roland

[lordpeng]

>Na ja, so eng sehe ich das auch nicht, gerade bei kleinen Betrieben!
kommt drauf an, obs professionell sein soll, oder eben nicht ... die betonung bei meiner aussage liegt auf professionell ... und wenn ich vorher eine bandsicherung hatte und die dann nimmer hab ist das eher eine verschlechterung ...

>Der Windows Small Business Server (zumindest bis zur 2008er-Version) akzeptiert nicht nur, sondern erwartet sogar eine
>externe USB-Festplatte als Sicherungsmedium. Bare Metal Restore funktioniert davon auch zuverlässig.
optimalerweise hat man mehr als nur einen sicherungspfad, gerade bei kleinen firmen bau ich fast immer ohne, die kundschaft zu fragen gleich eine zusätzliche sicherungsplatte für die windows interne sicherung ein, desweiteren gibts dann noch meist eine sichererung auf ein bestehendes NAS ...

bei grösseren firmen sind die möglichkeiten natürlich andere, so dass man vielleicht VTL's oder ähnliches hat ...
aber ein bandlaufwerk sollte IMHO auch heute noch bei sauber installierten servern standard sein ... und wenn bandlaufwerk, dann nur nix proprietäres ...

[kabufzk]

Um was für ein Server Betriebssystem handelt es sich denn?

Also ich mache das bei uns (KMU, rund 15 Arbeitsstationen, eine Hand voll per KVM virtualisierter Server) so:

Ich habe einen HP Microserver N54L als Netzwerkspeicher mit (Software)RAID5 und LVM eingerichtet. Darauf läuft Ubuntu 12.04 Server. Habe bewusst kein NAS von der Stange genommen, da hier zu viele Wünsche offen blieben und ich so flexibel bin. Der Microserver bietet je nach Bedarf iSCSI, NFS, FTP und SMB für Clients an. Er steht räumlich getrennt von den Servern in einem anderen Gebäude.

Auf den Windows-Servern (2008 R2) mache ich das dann so: ich binde ein Logical Volume des Microservers per iSCSI als Backuplaufwerk permanent ein (muss ein Device mit Blockzugriff sein, also scheidet ein Netzlaufwerk aus). Dann verwende ich das Windows-Server-Backup um täglich inkrementelle Backups zu erstellen (Windows kümmert sich automatisch um die Verwaltung des Speicherplatzes). Die zu sichernde Datenmenge hält sich mit insgesamt etwa 250 GB in Grenzen. Ich kann so jede einzelne Datei am Server über einen Zeitraum von ca. zwei Monaten wiederherstellen. Die Daten scheinen für den Server auf einer direkt angeschlossenen Festplatte zu landen, in Wirklichkeit landen sie aber auf dem Microserver.

Von den Linux-Servern hole ich mir die Daten per rsnapshot ab und lege sie am Microserver ab. Je nach gewünschter Granularität etwa 7 daily, 4 weekly und 6 monthly Backups.

Einmal in der Woche hänge ich eine Externe Festplatte (per USB 3) an der Microserver an und ein Skript kopiert die Daten darauf. Die rsnapshot-Daten direkt per rsync, von den iSCSI-Freigaben mache ich Sicherungen mit dd und gzip. Die Festplatte nehme ich mit Nachhause.

So habe ich die Sicherungen permanent verfügbar ohne ein Sicherungsband einlegen zu müssen, und sollte wirklich DIE Katastrophe am Firmenstandort eintreten, habe ich noch die Festplatte. Je nach Bedarf könnte man natürlich auch täglich auf Festplatte sichern. Für unseren Datenbestand reicht wöchentlich. Wobei ich auch darauf hinweise, dass wir unser ERP-System unabhängig davon täglich auf Band Sichern. Es kommt also auch darauf an wie kritisch die Daten sind und wie aktuell eine Sicherung im Bedarfsfall sein muss.

[Slavi]

Hallo Jungs

Erstmals Danke für die Zahlreichen Antworten und Tipps
Wie ich oben schon geschrieben habe war ich Heute beim Händler um die Tapes umzutauschen , da der HP Support der Meinung war das die Kaputt sind.
Beim Händler wurden mir zahlreiche Sachen unterstellt das ich sowas von Zornig bin
1. Es kann ja sein das ich die Bänder wo anders jetzt Billiger gekauft habe und nun die Zurück bringe
2. Vielleicht war ich ja so dreist und habe mir die neuen Behalten und im meine alten unterjubeln will
3. mein Laufwerk ist zu 100% kaputt weil Bänder nie kaputt gehn können, oder haben Sie schon mal ne Kaputte Musik Kassette gekauft

das ging eine 1/2 Stunde so.
Er wird jetzt die Bänder einschicken das kann aber bis zu 6 Monate dauern bis ich eine Rückmeldung von HP bekomme

So nun zu unserem Server, es ist ein Windows-Servern 2008 R2!
Wir sind vom Gesetz aus verpflichtet manche Sachen über Jahre aufzubewahren, nicht nur auf Papier sondern auch Elektronisch.
Diese Daten werden alle 15 Tage Aktualisiert bzw erweitert.
Die Zweite wichtige Sache sind die Mails, ich habe eh schon alle Rechner auf IMAP laufen also hat der Provider alle Mails für den Notfall, aber auch Outlook schreibt beim beenden die PST Datei auf den Server.

Rein Theoretisch müsste es reichen wenn wir alle 10 bis 15 Tage sichern
zum Thema LOT-2 oder 3 wird ne gute Alternative sein wenn ich an die 100 GB Daten komme

[lordpeng]

>3. mein Laufwerk ist zu 100% kaputt weil Bänder nie kaputt gehn können,
>oder haben Sie schon mal ne Kaputte Musik Kassette gekauft
haha, der war gut, gerade dat laufwerke sind sehr anfällig, das ist unter anderem ein grund warum wir schon lange keine dat laufwerke mehr forcieren, ein anderer ist der, dass aktuelle HP server offiziell keine DAT laufwerke mehr unterstützen ... (zumindest die modelle die wir primär ausliefern)

>So nun zu unserem Server, es ist ein Windows-Servern 2008 R2!
dann sicherst du das windows verzeichnis aber ned mit oder? weil das alleine hat zumindest hier bei einem voll gepatchten win2k8r2 schon fast 40GB

>Rein Theoretisch müsste es reichen wenn wir alle 10 bis 15 Tage sichern
rein theoretisch musst du dich fragen, wer den kopf hinhalten darf, wenns nicht klappt, wenn du das bist, solltest du diese ansicht vielleicht nochmals überdenken und alles tun, damit die sicherung ordentlich funktioniert ... wenn du es nicht bist, kanns dir natürlich egal sein ...

>zum Thema LOT-2 oder 3 wird ne gute Alternative sein wenn ich an die 100 GB Daten komme
der massive vorteil von LTO laufwerken ist in meinen augen nicht die kapazität sondern die geschwindigkeit und problemlose handhabung im gegensatz zu dat laufwerken ...

ich empfehle auf jedenfall eine NICHT DATEI basierende sicherung auf einem nicht permanent verbundenen laufwerk zu haben (was eben bei bändern der fall wäre)

warum braucht man das? ganz einfach, wenn sowas wie cryptolocker oder ähnliches mal auf deinem server wüten sollte, dann hast du mit sicherungen auf usb oder netzlaufwerken möglicherweise ein massives problem

desweiteren hast du bei netz- oder usb laufwerken meist keine brauchbare versionierung bzw. revisionierung ... es sei denn du verwendest ein vollwertiges backup programm, oder schnitzt dir selber was ...

im grunde braucht man sich nur folgende frage zu stellen:
was kostet mich der verlust bzw. die wiederbeschaffung, sofern möglich von firmenkritischen daten vs. was kostet eine brauchbare sicherungslösung ... eine brauchbare sicherungslösung kostet hier bei uns ca. 2000 - 2500,-- zzgl. ust (das beinhaltet laufwerk, zum laufwerk passenden controller, lizenz backup software, 1 garnitur bänder)

[Roland M.]

Hallo!

Nur so kleiner Nebenschauplatz...

Die Festplatte nehme ich mit Nachhause.

Die Datensicherung im Nachtkastl vom Chef...
Nicht auszurotten...
Was passiert, wenn deine/eure Daten durch einen (vielleicht sogar gezieltem) Einbruch in deine Wohnung in fremde Hände gelangt?
Oder hast du zuhause auch einen entsprechend sicheren Safe?




Roland


PS: Wenn man dann die Sicherung braucht, dann liegt sie - nicht nur einmal selbst erlebt! - auch im Nachtkastl vom Chef. Und der ist gerade auf Geschäftsreise, Urlaub, oder sonstwo nicht erreichbar...
Im besten Fall bleibt die Sicherung im Büro liegen, weil der Chef nicht da ist.

[lordpeng]

>Die Festplatte nehme ich mit Nachhause.
was hoffentlich von der geschäftsleitung abgesegnet bzw. so beauftragt ist ... ich würde backups NUR dann mit nach hause nehmen, wenns eine schriftliche dienstanweisung gibt, wo auch die haftung bei verlust geklärt ist (im grunde sollte man als angestellter aus dem schneider sein, wenn man nachweisen kann, dass es vom vorgesetzten verlangt wurde ...)

wenn ich jedoch ohne entsprechende dienstanweisung backups nach hause nehme könnte ich mir vorstellen, dass das unter umständen ungut werden könnte, wenn mal was sein sollte (verlust, etc.)

>Und der ist gerade auf Geschäftsreise, Urlaub, oder sonstwo nicht erreichbar.
was aber nicht tragisch ist, weil wir ham ja mehr als nur einen sicherungsweg eingerichtet

[Roland M.]

Hallo!

>Und der ist gerade auf Geschäftsreise, Urlaub, oder sonstwo nicht erreichbar.
was aber nicht tragisch ist, weil wir ham ja mehr als nur einen sicherungsweg eingerichtet

WIR bzw. ICH nicht, sondern DIE, die es besser (und billiger) gewußt haben.
Und ich durfte nur wieder einmal sehr zur Freude meines rechnungsschreibenden Chefs die heißen Kartoffel aus dem Feuer holen...


Roland
"Wegen so einem kleinen [DAT-] Band werd' ich mir doch keinen feuerfesten Datenschrank in den Keller stellen!"

[kabufzk]

Hallo!

Nur so kleiner Nebenschauplatz...

Die Festplatte nehme ich mit Nachhause.

Die Datensicherung im Nachtkastl vom Chef...
Nicht auszurotten...
Was passiert, wenn deine/eure Daten durch einen (vielleicht sogar gezieltem) Einbruch in deine Wohnung in fremde Hände gelangt?
Oder hast du zuhause auch einen entsprechend sicheren Safe?




Roland


PS: Wenn man dann die Sicherung braucht, dann liegt sie - nicht nur einmal selbst erlebt! - auch im Nachtkastl vom Chef. Und der ist gerade auf Geschäftsreise, Urlaub, oder sonstwo nicht erreichbar...
Im besten Fall bleibt die Sicherung im Büro liegen, weil der Chef nicht da ist.

also der chef bin ich nicht, ist aber abgesegnet dass ich die platte mit nachhause nehme. sie lagert bei mir nicht in einem safe, ist aber natürlich verschlüsselt.

und sollte ich mal nicht da sein und die sicherung wird benötigt, gibt's jemanden der einen schlüssel zu meiner wohnung hat. aber dazu muss zuerst mal die lokale sicherung unbrauchbar sein (zweiter sicherungsweg vorhanden).

[Slavi]

Naja bei uns ist es klar geregelt entweder nimmt die Chefin oder ich die Bänder mit nachhause.
Schriftlich habe ich allerdings auch nichts in der Hand.

Ich habe es geschafft das wir unser Laufwerk noch einmal getauscht bekommen.
Sobald dieses auch den geist aufgibt werden wir auf LTO 3 oder 4 wechseln.

Danke nochmals für eure Tipps und Anregungen

Slavi

[lordpeng]

>Sobald dieses auch den geist aufgibt werden wir auf LTO 3 oder 4 wechseln.
gute entscheidung, die dinger sind definitiv stressfreier als die DAT laufwerke ...

[Superl33t]

Wir haben hier ein DAT72 Laufwerk dafür nur ging das in 5 Jahren 2 mal Kaputt und das Nervt.
Jetzt habe ich neue Bänder gekauft und die Sa.... will sie nicht annehmen, nach 2 Tagen und X Telefonaten mit HP muss ich die Bänder beim Händler Tauschen.

Es kann doch nicht sein das alle 5 Bänder kaputt sind?
Lustiger weise nimmt er die alten + ein altes neues das wir als Reserve hatten an.

Zu Sichernde Datenmenge zurzeit so an die 40GB.?

40GB und ein Bandlaufwerk? Wer hat euch denn das angedreht?
Erstens sind Bandlaufwerke EXTREM anfällig und zweitens lohnen sich die nur um Kosten zu drücken wenn täglich sehr große Datenmengen auf Bändern ARCHIVIERT werden.

Sorry aber bei 40GB geh zum MediaMarkt und hol dir 3 externe Festplatten die du verkoppelst und darauf deine Daten speicherst. Dein Aufwand fällt definitiv in die Kategorie Privatperson.
40GB kann ich ja schon bald auf USB Sticks ziehen.

Nein ist einfach nur lächerlich bei so geringen Datenmengen.

USB Gerät anstecken - BackupSoftware starten - Brain.exe einschalten und dann nach einem Check einfach das Backup starten.
Manuell natürlich. Automatisch kann immer was schief gehen.
Und zusätzlich einfach noch Backups ziehen die ins Archiv wandern. Bei 40GB wären das pro Woche. 52x40 - Also gerade mal eine Platte pro Jahr zusätzlich.

lordpeng: 2000 - 2500€

Um das Geld bekomme ich 200 Festplatten und noch unlimitierten Cloud Speicherplatz.
Da kann ich Backupen bis zum umfallen.