Schwacher Empfang: Macht hier eine Antenne Sinn?

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Schwacher Empfang: Macht hier eine Antenne Sinn?

Beitragvon Gorbag » Do 28 Feb, 2013 15:28

Vor kurzem haben wir unser neues Haus übernommen. Nachdem mir bekannt ist, dass über Gigaspeed 16 an diesem Standort etwa 12 MBit/s zu erzielen sind und ich zur Zeit einen mobilen Internetzugang verwende, habe ich gleich getestet, wie gut das mobile Internet am neuen Standort funktioniert. Dazu habe ich an mehreren Stellen im Haus Empfangs- und Geschwindigkeitsmessungen gemacht.

Hardware: Vodafone K5005
Netz: DC-HSPA+
Entfernung zwischen Haus und Sendemast: 2,5 km Luftlinie (laut Google Maps)
Haus und Handymast haben beide leicht erhöhte Standorte
Zwischen Sendemast und Haus gibt es freie Sicht (keine Bäume, keine Hügel)
Anzeige Empfangstärke in der Verbindungssoftware: maximal 5 Striche möglich

Bis jetzt konnte ich noch nicht kontrollieren, ob vom Sendemasten aus eine Antenne genau in Richtung Haus ausstrahlt, da der Sendemasten auf einem Hügel steht und (zumindestens jetzt im Winter) kein gangbarer Weg dort hinauf führt.

1) Speedtest innerhalb des Hauses:
Empfangstärke 1 Strich, Geschwindigkeit ca. 2 MBit/s

2) Speedtest bei geöffnetem Fenster in Richtung Sendemast:
Empfangstärke 2 Striche, Geschwindigkeit ca. 4 MBit/s

Nun meine Fragen:

1) Wäre es denkbar, dass in diesem Fall eine externe Antenne für eine deutliche Verbesserung der Geschwindigkeit sorgen würde? Gibt es für mich eine Möglichkeit, das irgendwie vorher bestimmen zu können, bevor ich tatsächlich eine Antenne kaufe?
2) Falls eine Antenne Sinn macht: Welche wäre empfehlenswert? Ich habe in einer ersten Schnellrecherche diese hier herausgesucht: http://eshop.brennpunkt-srl.de/product_ ... cts_id=180

Würde diese prinzipiell passen oder macht etwas anderes Sinn? Es geht hier jetzt nur um den DC-HSPA+ Empfang, denn LTE ist zur Zeit noch nicht angedacht und wahrscheinlich auch für einige Jahre nicht möglich.
Das Haus hat übrigens ein Flachdach, auf dem eine Sat-Schüssel montiert ist. Es wäre daher sicherlich möglich, die Antenne am Haltemasten der Schüssel zu montieren. Ich konnte das nur noch nicht überprüfen, da im Moment noch zuviel Schnee auf dem Dach ist.

3) Weiters gäbe es noch die Möglichkeit, einen Parabolschirm (so wie für Sat-Empfang) zu montieren und den Stick in den Brennpunkt dieses Parabolschirmes zu legen. (da gibts ja eigene Stick-Behälter, die man in die LNB-Fassung einsetzt).
Ich stelle mir in meiner Phantasie hier gerade einen zusätzlichen 120 cm Parabolschirm mit 25 dBi Gewinn auf dem Dach vor... Die Frage ist nur, würde so etwas Sinn machen?

Zur Zeit bin ich zwischen dem vdsl-Zugang und dem mobilen Internet noch ein wenig hin- und hergerissen, denn einerseits wären via GS16 die 12 MBit/s down recht sicher, anderseits hätte ich (bei einem ordentlich funktionierenden) mobilen Internet die Chance auf bis zu realen 20 MBit/s sowie einem garantiert höherem Upload als bei GS16.

Meinungen, Empfehlungen dazu...?
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Re: Schwacher Empfang: Macht hier eine Antenne Sinn?

Beitragvon dslKupfer » Do 28 Feb, 2013 22:42

Ich würde mich mit Stick und Notebook mal auf das Dach begeben wenn es die Möglichkeiten zulassen und dort einen Speedtest starten. Bzgl. Fenster konnte ich nämlich schon sehen, dass es einen gewissen Unterschied machte, ob es geöffnet war, oder der Stick durch die Fensterhaltung durchgehalten wurde (er also draußen war).

So weißt du immerhin ob von sich aus noch mehr Leistung drin ist.

Auch interessant ist sicher noch die Frage, ob in deine Richtung auch wirklich ein Sektor strahlt. Denn wenn nein, dann wäre eine Antenne wohl dafür da, um den schlechten Empfang bei dir zu verstärken. Ist der Empfang hingegen eh in Ordnung, und du aber aus anderen Gründen nicht mehr an Leistung erhälst, dann wirst du mit einer Antenne auch keine Wunder erreichen.

Wenn es um Drei als Provider geht, solltest du die Info bzgl. eines auf dein Haus gerichteten Sektors eigentlich bei der Hotline erhalten - die anderen Anbieter sehen in ihrem Netz eher ein großes Geheimis und werden (so gut wie) gar nicht mit Infos zu Sendestandorten und Sektoren rausrücken ...

Gute Ergebnisse konnte ich bei mir übrigens mit der neuesten Elisa-Firmware aus 2013 bei meinem K5005 erzielen - dadurch wurde der Download um etwa 1/3 gesteigert, womit ich derzeit etwa 25 Mbit an Upload erreiche ...
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Re: Schwacher Empfang: Macht hier eine Antenne Sinn?

Beitragvon Gorbag » Fr 01 Mär, 2013 08:32

Der Test bei geöffnetem Fenster erfolgte in der Form, dass ich mit dem Notebook + Stick direkt am Fenster gestanden bin, sodass der Stick dort positioniert war, wo normalerweise das Fensterglas ist ;) Am Wochenende werde ich jedoch auch den Test im Freien nachholen - am Dach sollten die gebäudebedingten Reflexionen der Funkwellen ja minimal sein.
Als weitere Möglichkeit ist mir noch eingefallen, dass ich einmal in der Mitte zwischen Haus und Funkmast einen Speedtest machen könne. In diesem Fall sollten ja wohl mindestens 3 Striche beim Empfang und eine Downloadegeschwindigkeit von mind. 10 MBit/s zu erwarten sein...? Wenn das so wäre, würde das in meinen Augen die Sinnhaftigkeit einer Antenne auf dem Hausdach bestätigen oder liege ich mit diesem Gedankenansatz falsch?

dslKupfer hat geschrieben:Gute Ergebnisse konnte ich bei mir übrigens mit der neuesten Elisa-Firmware aus 2013 bei meinem K5005 erzielen

Meinst du damit diese hier?
http://www.elisa.fi/elisa/docimages/att ... 0.B757.exe

dslKupfer hat geschrieben:womit ich derzeit etwa 25 Mbit an Upload erreiche ...

DAS wäre allerdings das absolute Killerargument, um diese Firmware zu flashen! ;) :D

Beim Provider kann ich an diesem Standort (leider) nur A1 in Erwägung ziehen, da nur über diesen Provider die DC-HSPA+ Technologie verfügbar ist. Drei hat mir selbst schon bestätigt, dass ihr Funkmast in diesem Gebiet nur HSDPA anbietet und bei den anderen Providern habe ich erst gar nicht nachgefragt.
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Re: Schwacher Empfang: Macht hier eine Antenne Sinn?

Beitragvon Antennenfreak » Di 05 Mär, 2013 06:34

Eine Antenne kann auf jeden Fall zu einer Verbesserung führen, und der Rat, es auf dem Dach zu versuchen, ist in jedem Fall optimal. Eine möglichst weit oben angebrachte (gute) Richtantenne, die genau auf den Sender ausgerichtet ist, bringt i.d.R. den Maximum an Speed. Evtl. macht es Sinn, für DC-HSPA zwei Antennen zu montieren - in den Foren wird immer wieder von bis zu 20% Geschwindigkeitssteigerung geschrieben.

Gruß
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Re: Schwacher Empfang: Macht hier eine Antenne Sinn?

Beitragvon Gorbag » Di 05 Mär, 2013 07:59

Ein weiterer Test im Freien (d.h. auf der Terrasse) hat gezeigt, dass hier beim Empfang drei Striche (von fünf) angezeigt werden und die Geschwindigkeit nun 10 MBit/s im Download beträgt.

Zur Zeit prüfe ich die technischen Voraussetzungen, zwei Antennen montieren zu können und vor allem, wie ich die zwei Antennenkabel ins Haus bringe. Auch muss ich mir wegen der Position des Huawei Modems noch etwas überlegen - hängt alles von der vorhandenen Verrohrung im Haus ab ;)
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Re: Schwacher Empfang: Macht hier eine Antenne Sinn?

Beitragvon andr3w » Di 05 Mär, 2013 19:59

Hallo Gorbag! :)

Zuerst einmal möchte ich dir sagen dass ich von A1 auf DREI gewechselt habe, also von ADSL auf DC-HSPA+ und hatte damals von der Telekom geniale 2MBit/s Down und 300kbit/s up, also eine Anbindung für eine ganze Familie die für die Zukunft hält... :lol:
Spaß bei Seite, seit ich eine UMTS-Verbindung verwende kann ich schöne 10Mbit/s Down und 4Mbit/s Up genießen und sogar noch günstiger davon kommen mit 15€/Monat als bei der A1 ;)

Ich verwende einen E372 mit einem Dovado Tiny um mein Haus mit dem Mobilfunk zu versorgen. Dovado stellt derzeit die besten Mobilfunk-Router her die es gibt, falls du mit der Idee spielst deine Verbindung über WLAN zu verteilen.
Ich habe genauso eine Richtfunk-Antenne mit ca. 12dbi Antennengewinn und einem 4-Meter Kabel (welche Verluste von 0,4dbi/m geben bei einem Kabel mit 4,5 Durchmesser). Funktioniert an sich sehr gut, Antenne habe ich am Dach montiert und bekomme satte -53dbm (laut Dovado 100%) zusammen, ohne Antenne ca. -90dm (20-30%). :)

Laut deinem Post testest du aber deine Verbindung nur mehr der Software des E398 (K5005), prüfe deine Verbindung am besten mit mwconn (http://mwconn.net/mwconn.zip), diese Liefert dir punktgenaue Daten zu deinem Modem und deine Empfangsstärke in dbm und %!

Ich würde dir aber folgende Antenne empfehlen (diese kaufe ich auch demnächst), diese liefert in der ganzen Bandbreite die volle Verstärkung von ca. 12dbi und hat die beste Verstärkung, nur mehr ein Parabolspiegel wäre besser ;)
Diese ist sogar für LTE Vorbereitet und kannst du ohne Probleme an deinen K5005 anschließen.
http://eshop.brennpunkt-srl.de/product_ ... cts_id=243

Bedenke aber, dass du so wenig wie möglich Antennenkabel verwenden solltest, je länger das Kabel, desto mehr Verluste hast du!
Schau am besten, dass du ein aktives USB-Verlängerungskabel verwendest (so etwas habe ich auch schon mit 25 Meter USB-Kabel an einem E372 getestet), so kannst du beispielsweise im inneren des Hauses einen Router aufstellen, und mittels dem USB-Kabel am Dachboden gelangen um am Dach dann eine Antenne zu montieren ;)

Ich hoffe ich konnte dir helfen! :)

LG Andrew
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Re: Schwacher Empfang: Macht hier eine Antenne Sinn?

Beitragvon Gorbag » Mi 06 Mär, 2013 07:59

Hallo Andrew,

danke dir für deine Tipps!
Bei der von dir empfohlenen Antenne gebe ich jedoch zu bedenken, dass diese nicht für LTE 800 geeignet zu sein scheint. Da ich aber quasi am Land wohne, wird, falls LTE einmal in den nächtsten Jahren kommt, eher die 800er als die 2600er Frequenz in Betrieb gehen.

Für eine "kombinierte" Antenne (d.h. UMTS + LTE) habe ich daher diese ins Auge gefaßt:
http://eshop.brennpunkt-srl.de/product_ ... ducts_id=6

Zunächst muss ich aber nochmals ansehen, ob ich vom Hausdach überhaupt zwei Antennenkabel ins Haus führen kann. Notfalls muss ich dazu ein nicht verwendetes Sat-Kabel herausziehen :roll: Im darunterliegenden Zimmer ist wiederum eine Dose, an der ich die Kabel herausführen kann, daher würde die Länge des Antennekabels auch nur 3 m betragen :ok: Das Problem hier ist jedoch, dass es an dieser Stelle keine Stromversorgung für einen Router gibt - ich müsste also das Modem dort lassen und mit einem USB-Kabel weiter ins nächste Zimmer führen (wo dann der PC / Router steht). Nur bin ich mir hier noch nicht sicher, ob ich da mit 5 m Kabel auskomme - länger darf es ohne aktiven Hub dazwischen ja nicht sein (und für diesen Hub ist dazwischen keine Möglichkeit vorhanden).

Du siehst, ich habe hier noch ein paar "kleine" Problemchen zu lösen ;)

Nebenbei angemerkt: In diesem Gebiet gibt es im Moment nur von A1 DC-HSPA+. Drei bietet nur HSDPA (also max. 7,2 MBit/s - ich habe mich nochmals bei denen vergewissert - es ist leider so). Bei den anderen Providern habe ich erst gar nicht nachgefragt, da ich weiß, dass auch von T-Mobile nichts Besseres verfügbar ist. Daher ist meine Auswahl mit A1 Festnetz-Internet und A1 Mobil leider sehr eingeschränkt.

Gestern hatte ich übrigens ein Aha-Erlebnis: In der Wohnung in der Stadt ging das mobile Internet (A1) plötzlich nur sehr langsam. Eine Kontrolle zeigte: 1, manchmal 2 Striche beim Empfang. Laut mwconn, das ich immer zum Einwählen verwende, nur 33% Empfang (wo ich ansonsten 66-75% habe). Geschwindigkeit 2 MBit/s anstatt der normalen 14-18 MBit/s :oops:
Mit dem Handy dasselbe: GPRS-Empfang anstatt HSDPA :shock:

Das zeigt mir, dass auch Funkmasten manchmal ein Problem haben können ;)
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Re: Schwacher Empfang: Macht hier eine Antenne Sinn?

Beitragvon andr3w » Mi 06 Mär, 2013 20:38

Hallo Gorbag!

Ja da hast du recht, die von mir genannte Antenne ist nicht für LTE800 ausgelegt, sorry! ;-)

Aber die LTE-Antenne die du meinst (http://eshop.brennpunkt-srl.de/product_ ... ducts_id=6) ist zwar für alle LTE-Frequenzen konzipiert und ist noch dazu breitbanding, bietet aber jedoch nur 8-9dBi Gewinn bei LTE800 an und du benötigst dafür zwei der Sorte, also in dem Fall 2x57€ für eine Antenne mit 8-9dBi Gewinn. Und mit zwei Antennen verdoppelt sich NICHT der Gewinn, sondern bleibt bei den 8-9dBi. Noch dazu solltest du dann bei den LTE-Antennen noch mehr auf die Kabellänge schauen als bei anderen.

Ich weiß, es ist nicht so einfach sich zu Entscheiden was man am besten Einsetzt, auch auf lange Sicht gesehen.
Dadurch das wir auch noch nicht wissen welche Frequenzen am Land zu 100% eingesetzt werden, ist die Sache noch komplizierter.

Ich würde dir aber empfehlen, eine breitbandige UMTS-Antenne einzusetzen, da Preis/Leistung bei brennpunkt sehr gut ist, und du trotzdem eine sehr hohe Bandbreite erreichen "könntest" (30Mbits/ auf jeden Fall!)
Auch wenn LTE, sagen wir mal Ende 2013, der Renner wird, werden die Preise für UMTS-Packete Günstiger und die Masten werden so und so aufgerüstet ;-)
LTE hat natürlich viele viele Vorteile gegenüber der UMTS-Technik, jedoch wäre ich persönlich mit 30Mbit/s genau so zufrieden als mit einer 100Mbit/s Leitung. Aber wie gesagt, das muss jeder für sich selbst wissen :)

Und das mit den Masten-Ausfällen ist natürlich ein Risiko, da es eine Funktechnik ist!
Ich hatte bei mir in der Ortschaft anscheinend auch Probleme mit einem Masten (Nach langen Recherchen konnte ich rausfinden welcher Masten für mich zuständig ist). Nach einem Anruf bei DREI schickten Sie Techniker zu dem Masten die sich diesen angesehen und alles durchgemessen haben.
Also eventuell könntest du das auch machen.

Ansonsten, Happy Antenning :ok:
andr3w
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