kurioses USV problem

[lordpeng]

hallo leute,

ich hab bei einem server ein etwas eigenartiges problem, folgendes szenario:

hp proliant ml350 server mit 3 hdd's in standardausführung (braucht also keine 400 watt im betrieb) hängt an einer MGE ellipse 1000 UPS, beim letzten gewitter, war ein kurzzeitiger stromausfall von nichtmal 1 sekunde, der server war danach finster - eine diagnose der USV zeigte, dass der akku schon ziemlich am ende sein dürfte, da die usv sowieso schon ein paar jahre alt ist, hab ich gleich die ganze usv getauscht

server an neue usv angeschlossen, usv aufgeladen, stromausfall durch ziehen des steckers simuliert -> server finster ...
... fand ich dann ned so toll, hab dann mit der usv software noch einen selbsttest der usv gestartet, nach einigen sekunden -> server finster ...

wie ein server der auf einer nagelneuen USV hängt sofort finster sein kann, find ich etwas seltsam, irgendwas dürft da gewaltig schief laufen, nur ist mir nicht klar, ob das problem hardware- oder softwareseitig ist

da auf der maschine windows 2008 und mehrere sql 2005 instanzen laufen, wollte ich das ganze jetzt nicht all zu oft reproduzieren, ich will die maschine ja ned mit aller gewalt umbringen ...

hat schonmal jemand ein derartiges problem gehabt?

ich habe 2 vermutungen
- irgendwas mit dem windows powermanagement läuft mehr als schief (wobei dieses eigentlich durch die USV software ersetzt wird)
- ein problem mit dem netzteil

bei der neuen, als auch bei der alten USV handelt es sich um line-interactive usv's, die aber eigentlich schnell genug schalten sollten (zumindest hatte ich mit den schaltzeiten noch nie probleme)

[local.host]

und wenn testweise andere Verbraucher an der USV sind? also Ausschlußverfahren.
bei einer Smart-USV (line interactive) bekommt idR der Verbraucher den Ausfall nicht mit da immer aus der Batterie gespeist wird; evtl. die Arschkarte gezogen mit einem DOA Produkt.

[lordpeng]

>und wenn testweise andere Verbraucher an der USV sind?
das hab ich dann nimmer getestet, aber ich werd nächste woche mal auf verdacht das netzteil des servers tauschen

>bei einer Smart-USV (line interactive) bekommt idR der Verbraucher den Ausfall nicht mit
>da immer aus der Batterie gespeist wird; evtl. die Arschkarte gezogen mit einem DOA Produkt.
du verwechselst das jetzt mit online usv's, line-interactive usv's haben eine umschaltzeit von ein par milisekunden, welche jedoch idR. nicht vom verbraucher registriert werden ...

[local.host]

warum tust da so billig-USV Zeugs hin?

[lordpeng]

ich tu das hin, was der kunde willig ist zu zahlen (mit allen vor- und nachteilen) davon abgesehen, sieht man eigentlich sehr häufig line-interactive usv's an denen server hängen (und in 90 % aller fälle wirds wohl auch während der gesamten lebenszeit von server und USV kein problem darstellen) ...

... aber darum gehts ja ned, sondern darum, dass sich das ganze keinesfalls so verhält, wie es sein müsste ...

[dadaniel]

Bei den USVs gibts Unterschiede, z.B. ob der Wandler eine Sinus-förmige Spannung ausgibt oder nur eine Sinus-ähnliche Spannung.

Manche Geräte reagieren da recht sensibel drauf.
Am einfachsten überprüfen kann man das, indem man billige Aktiv-Lautsprecher an die USV anhängt und einen Stromausfall simuliert. Hört man dann ein lautes Surren aus dem Lautsprechern ist ein es keine reine Sinusspannung.

Die SmartUPS von APC haben AFAIK einen reinen Sinus-Wandler, die Back-UPS nicht.

[Stefan Hedenig]

Da fallen mir ad-hoc 2-3 sachen ein...

1) LI und Offline USVs haben oft eine höhere Umschaltzeit als Online USVs. Eventuell ist die Pufferkapazität im Servernetzteil so gering, dass die Umschaltzeit der USV nicht überbrückt werden kann (sollte <10ms sein)

2) Das bereits angesprochene Problem von Sinus bzw. Rechtecksinus. Die meisten USVs unter 500-600 Euro machen nur einen mit Rechteckspannung angenäherten Sinus, eventuell schmeckt das dem Netzteil nicht

3) Fehlende Phasensynchronität - eventuell ist die USV nicht imstande den Batteriebetrieb phasensynchron zu betreiben, so dass es einen "Phasensprung" beim Umschalten gibt - mögen auch sehr viele Netzteile nicht.

Überlast dürftest du ausgeschlossen haben oder?

[lordpeng]

hallo stefan und daniel,

danke für eure antworten

ich hab das ganze heute bei mir mit der alten (vermeintlich defekten) usv und einem baugleichen hp ml350 server nachgestellt, da gabs kein problem, die usv hält den server für ca. 1 minute problemlos von der batterie, d.h. überlast kann man definitiv ausschliessen, auch dass die pufferkapazität im NT zu gering wäre würd ich hiermit ausschliessen, es sei denn HP hätte die bauweise der netzteile geändert, was ich aber nicht glaube

daher werd ich das ganze auf jedenfall mal mit einer online usv gegentesten

[lordpeng]

FYI: etwas verspätet liefere ich die lösung des Problems nach ...

nach tausch des netzteils war der spuk vorbei ... ich hab die gelegenheit gleich genützt um ein zweites netzteil einzubauen