jutta hat geschrieben:dass die produkte teuerer waren, stimmt schon. sie funktionierten aber auch besser. und: die anbindungen und weltweiten verbindungen waren nicht so ueberlastet.
Das wĂĽrde ich nicht so sehen.
Ich entschied mich Ende 2003 für einen DSL Business Anschluss (Telekom mit Reseller) mit 2048/512 Kbit der - wenn ich das richtig in Erinnerung hatte - ungefähr 180,- € + USt im Monat kostete (Installationskosten für die Herstellung machten damals auch ca. 200 Euro aus)
Bezogen hab ich den Anschluss von EUnet oder ATnet.
Mit den 2 Mbit hatte ich eine Downloadgeschwindigkeit von 200 KByte/sec. Damals war es aber praktisch unmöglich, bei einem Download von einem Server aus den USA (egal was und wo) pro aktiver Verbindung mehr Geschwindigkeit als 70 kByte/sec zu erreichen. (mit mehreren gleichzeitigen Downloads erreichte man dann aber die volle Geschwindigkeit)
So viel zu den weltweiten Verbindungen / Backbone bei Providern.
Aber auch die DSL-Verbindung bei mir war nicht ganz optimal. Obwohl ich damals quasi der einzige mit DSL im Ort war (Leitungslänge ~ 5 km, das war damals "zu lang" für DSL, weshalb Anschlüsse nur für Business-Kunden wie mich bereitgestellt wurden) hatte die Leitung mit 2 Mbit so ihre Probleme, und das Modem wurde rund 1x pro Woche unsynchron.
Heute hingegen bezahle ich fĂĽr DSL auf der selben Leitung ein Vierzigstel(!) - und das bei der doppelten Bandbreite von 4 Mbit.
Zwar scheinen heute die Provider ab und an mal mit einem tatsächlichen Bandbreiten-Engapass zu kämpfen - das gab es früher in dieser Form nicht - das Problem betrifft aber jeweils nur Zeiträume von Tagen oder Wochen, ehe es sich dann in Luft auflöst (vermutl. durch entsprechende Kapazitäts-Anpassungen).
Im Herbst scheint es lt. Berichten hier ja die Telekom erwischt zu haben, andere Berichte haben vom selben Phänomen bei Comteam berichtet, was dann aber ja offenbar alles nach geringer Zeit wieder behoben wurde.
Früher hingegen beim vergleichsweise extrem teuren Anschluss mit der Hälfte der geschaltenen Bandbreite waren Traffic-Engpässe in Richtung USA bei mir die Regel (auf der Leitung mit 200 KByte/sec im Download gab es einfach nie etwas anderes als nur die 70 KByte/sec bei solchen Verbindungen)
Auch interessant ist der DSL-Anschluss selbst: Während der 2 Mbit-Anschluss um ca. 200 Euro im Monat immer wieder mal die Synchronisation verlor, bleibt der selbe Anschluss heute bei den heißen 5 Euro mit der doppelten Bandbreite (4 Mbit) nun auch 30 Tage und länger ununterbrochen synchron und verbunden.
Bleibt noch der Support: Der ist - bei der Wahl meiner Provider: Comteam (Reseller Best-Effort) und Kapper.net (Reseller Naked Best-Effort) - mindestens gleich gut als damals beim 200 Euro Anschluss.
(Genau genommen hatte ich nur bei der Herstellung mit den ISPs Kontakt --> dort hat man jeweils binnen Stunden die Bandbreite von den initialen 1 Mbit von der Telekom auf meine Wunschbandbreite stellen lassen)
Deshalb mein Resümee: Anstatt mich der immer wieder beliebten Leier "Früher war alles besser (wahrscheinlich selbst die Zukunft)" anzuschließen, sage ich, unterm Strich ist die Sache rund um Internet und speziell DSL um ein Vielfaches(!!!!) besser als noch in der 1. Hälfte des Jahrzehnts - egal ob Bandbreite, Service, Flexibilität oder einfach der für den Konsumenten zu bezahlende Preis.