Frage: Kann es sein, daĂ es schlicht und einfach an der Dose selber oder vielleicht auch an der Verbindung Satkabel - Dose liegt ? Immerhin ist diese Dose schon ca. 15 Jahre alt !
Ja, das kann durchaus sein. Neben schlecht geschirmten Kabeln sind gerade die Verbindungen an den Enddosen besonders kritische Punkte. Hier gibtÂŽs v.a. zwei typische Fehler:
a) komplette Unterbrechung des Schirms, i.d.F. gehen bei den meisten Multiswitches hĂ€ufig weiterhin die vertikalen Programme (14V) weil das LNB entweder direkt ĂŒber das Netzteil des Multiswitch oder indirekt ĂŒber andere angeschlossene Receiver gespeist wird und das Signal ja ĂŒber den Innenleiter des Coaxkabels zum Receiver kommt, die Umschaltspannung fĂŒr die Horizontalebene (18V) vom Receiver aber nicht bis zum Multiswitch kommt, weil die Schirmung ("AuĂenleiter") an der Dose unterbrochen ist. In diesem Fall fehlen am betreffenden Receiver einfach alle horizontalen Programme. Je nach verwendetem Multiswitch (v.a. beio solchen ohne eigenes Netzteil) kanns u.U. auch sein, daĂ ein anderer angeschlossener Receiver dann die Polarisationsebene vorgibt was zur Folge hat, daĂ am betroffenen Receiver plötzlich die ganze Polarisationsebene (also entweder alle horizontalen oder alle vertikalen Programme) wegfĂ€llt, wenn am "Steuerreceiver" auf ein Programm der anderen Polarisationsebene umgeschalten wird. Wenn das Kabel noch genĂŒgend (lĂ€ngenmĂ€Ăige) Reserve hat und nicht absolut einwandfrei aussieht, empfliehlt es sich auĂerdem meist, das letzte StĂŒckchen an dem es an der Dose angeschlossen war abzuschneiden und somit fĂŒr ein sauberes und "frisches" (also insbesondere bezĂŒglich der Schirmung metallisch blankes und nicht oxidiertes) Kabelende zu sorgen. HF-Kabel sind immer eine kritische Komponente und jede Verbindungsstelle ist eine potentielle Fehlerstelle, daher muĂ man dort auch immer mit besonderer GrĂŒndlichkeit vorgehen, zumal bei HF die Fehlersuche meist nicht ganz so einfach ist wie bei bei anderen Installationen. - Ein einfaches ein/aus gibtÂŽs hier selten, selbst bei einem völligen Kabelbruch kann u.U. das HF-Signal weiterhin ans Ziel gelangen, die niederfrequenten Steuersignale hingegen haben keine Chance und dann kommt es zu solchen nicht immer ganz einfach diagnostizierbaren PhĂ€nomenen...
b) Schlechte Montage / schlechter Kontakt der Dose bzw. des Kabels. Störende Hochfrequenz findet sehr leicht einen Weg auch ins Innere eines Coaxkabels, wenn die Schirmung schlecht angeschlossen ist und kann dann einzelne Bereiche des Spektrums stören - was eben gerade im Zusammenhang mit DECT-Telefonen hĂ€ufig vorkommt. Die Schirmung eines Sat-Kabels muĂ daher besonders gewissenhaft an der Dose angeschlossen werden - direkt und rundherum möglichst vollflĂ€chig mit Gewebe und Folie in den Schirmbacken des Anschlusses, die auch nicht korrodiert sein dĂŒrfen. Auch alte (> 10 Jahre) Sat-Dosen sind i.d.R. durchaus gut geschirmt (frĂŒher hat man i.d.R. sogar massiver geschirmt als unbedingt erforderlich was heute aufgrund der stark gestiegenen Rohstoffpreise kaum noch vorkommt, weshalb Ă€ltere Dosen meist auch deutlich schwerer/massiver sind) aber weisen manchmal nach einiger Zeit Korrosion/Oxidation an den Kontakten, insbesondere an den Schirmbacken auf. I.d.R. genĂŒgt es in so einem Fall, die Dose kurz rauszunehmen, die Kontaktestellen (mit ganz feinem Schleifpapier oder notfalls ganz vorsichtig mit einem Messer o.Ă€.) grĂŒndlich blankzuschmirgeln, den Abrieb sauber wegzuputzen und das Kabel wieder neu anzuschlieĂen. Wichtig dabei ist halt, daĂ die Schirmung am DosenschluĂ durchgĂ€ngig rund ums Kabel geschlossen ist, also nicht schon ein paar mm oder gar cm vorher aufgedröselt, irgendwie zusammengedreht und dann wie Klingeldraht "zweipolig" angeklemmt, wie man das bei Laieninstallationen leider immer wieder mal sieht (da ist es dann grad im stĂ€dtischen Bereich schon fast ein Wunder, daĂ ĂŒberhaupt ein paar Progrmme funktionieren).