Breitband-Deregulierung aufgehoben

Hier sind eure (nicht-technischen) Erfahrungen mit Providern (deren Produkten und Dienstleistungen) gefragt.
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Technisch orientierte Fragen bitte in den passenden Rubriken stellen!

Beitragvon hardliner » Do 25 Dez, 2008 09:01

Maxx_1150 hat geschrieben: Vernunft im Sektor wird erst wieder einkehren, wenn man der TA die Kampfpreise zu Marktanteilstzwecken verwehrt.
MAXX

So ein Schwachsinn!
Was war anders, als es nur Flats im 3stelligen EURO-Bereich gab?
Auch da hat in der Provinz kein Schwein entbĂĽndelt!

Die Wurzel allen Ăśbels sind die ANBs und da speziell UPC und TELE2.
Ausländische Riesen-Konzerne die AT nur für Gewinnmitnahmen benützen,
anstatt zu investieren!

h.
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Beitragvon WaJoWi » Do 25 Dez, 2008 10:03

Wobei man fairerweise sagen muss, dass Investitionen in diesem Sektor schwer wieder hereinzuspielen sind.

Wer weiĂź was in fĂĽnf Jahren state of art ist? Und bis dahin sind die Investitionen von heute noch lange nicht abgeschrieben!

Also mĂĽssten die Preise deutlich steigen und hoch bleiben - was den Konsumenten nicht passen wird, oder die Innovationen werden sich sehr im Rahmen halten und man wird versuchen an den bestehenden Einrichtungen zu verdienen was geht.

Zusätzlich sitzen einem die Aktionäre im Nacken die ihre Dividenden und Kurssteigerungen haben wollen und auf der anderen Seite die Konsumenten die bei einem geringfügig billigeren Konkurrenzangebot kündigen.

Deswegen bin ich dafür, dass man die Netze "auslagert" und unter Umständen der Staat vorfinanziert. Das passiert ja auch bei Bahn bzw. Autobahnen - im weiteren Sinn auch bei Wasser und Abwasser. Und da will faktisch niemand, dass diese lebenswichtigen Versorgungseinrichtungen von Privaten betrieben werden. Doch auch bei Energie und Telekommunikation sollte man keine Insellösungen betreiben, sondern ein möglichst bundesweites Netz aufbauen und auf technisch hohem Niveau halten. Das kostet zwar Geld, bringt aber auch dem wirtschaftlichen Standort etwas sowie in weiterer Folge der Forschung und nebenbei dem einzelnen Bürger.

NatĂĽrlich mĂĽssten entweder die Endverbraucher direkt oder indirekt (ĂĽber die Provider) die Struktur (teil)finanzieren.

Klar, dass dieses Modell auch Nachteile hat. Aber IMHO überwiegen die Vorteile wie bessere Planbarkeit, günstigere Errichtungskosten und Innovationsmöglichkeiten. Und über die Regulierung von Anbietern bräuchte man kein Wort mehr verlieren...
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Beitragvon hardliner » Do 25 Dez, 2008 10:13

In FR gibts so ein Geschäftsmodell!
Da ist "EntbĂĽndelung" auch in der tiefsten Provinz der Regelfall!
g.
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Beitragvon Maxx_1150 » Do 25 Dez, 2008 11:24

hardliner hat geschrieben:
Maxx_1150 hat geschrieben:So ein Schwachsinn!
Was war anders, als es nur Flats im 3stelligen EURO-Bereich gab?
Auch da hat in der Provinz kein Schwein entbĂĽndelt!

Die Wurzel allen Ăśbels sind die ANBs und da speziell UPC und TELE2.
Ausländische Riesen-Konzerne die AT nur für Gewinnmitnahmen benützen,
anstatt zu investieren!

h.


@hardliner,
ich hatte damals Inode XDSL ca.. 3Mbit (hat 50-60€ gekostet) .. war Flatrate und nciht gerade 3-stellig.

UPC hat einmal (!) sehr viel investiert um das alte Telekabel Netz Rückkanalfähig zu machen, doch das ist Geschichte. Hätten die das nicht gemacht, dann hätte die TA die letzte Meile noch viel länger melken können, sogar in Wien hätte es dann noch viel länger keine Konkurrenz gegeben. Ich kann mich an einen Artikel erinnern wo der damalige ÖIAG Chef Ditz allen ernstes Überlegte, um der Post/TA das melken der Last Mile weiter zu ermöglichen, bei Telekabel einzusteigen, was zu der unsäglichen struktur, wie in Deutschland geführt hätte, wo die TA auch die größten TV-Kabelnetze einst besaß. Glücklicherweise wurde das unterbunden - vom Regulator Otruba und von EU-Institutionen.

Gegen Tele2 kann ich nichts negatives sagen. Die haben immerhin MPLS fähigen Metro-Fiber Ring in Wien und so gut wie alle Wiener Colocations entbündelt.. Das war nicht gerade billig. Doch deren Geschäftspolitik will offensichtlich will nun Rückzug aus Österreich (in Deutschland schon abgeschlossen) darum wird nicht mehr viel zusätzlich investiert in innovative Technik.

Kann Dir ansonsten nur beipflichten - structural separation (Wie in Frankreich) wäre einer gedeihlichen Entwicklung des Sektors förderlich. Du solltest aber auch den "Kontext" der Preisstrukturen nicht vergessen. Als die Flatrates sündteuer waren, war auch die anbindung an den Internet-Backbone noch viel teurer (im Jahr 2000: 50€ und mehr pro symmetrischen Megabit für IP-Transit, heute 4-10€), das ist ja ein ziemlicher zusätzlicher Kostenfaktor.

GrĂĽĂźe,
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Beitragvon hotze_com » Do 25 Dez, 2008 11:49

Maxx_1150 hat geschrieben:Als die Flatrates sündteuer waren, war auch die anbindung an den Internet-Backbone noch viel teurer (im Jahr 2000: 50€ und mehr pro symmetrischen Megabit für IP-Transit, heute 4-10€), das ist ja ein ziemlicher zusätzlicher Kostenfaktor.


Ich bekam den Eindruck dass du wirklich was auf dem Kasten hast bzw. profundes Wissen hast, aber inzwischen will ich das als gefährliches Halbwissen bezeichnen.
hotze_com
 

Beitragvon goso » Do 25 Dez, 2008 12:38

>ich hatte damals Inode XDSL ca.. 3Mbit (hat 50-60€ gekostet) .. war Flatrate und nciht gerade 3-stellig.


Tja, ich habe bei Inode 2004 für 2 Mbit, Mehrplatzfähigkeit und Festnetzersatz monatlich EUR 102,50 bezahlt, und das war keine Flat Rate, sondern am Anfang 20 GB Traffic am Tag und Free Traffic Night.
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Beitragvon wagsoul » Do 25 Dez, 2008 12:44

bei ATNet gabs eine 2Mbit/512kbit (down/up) Flat um EUR 170 + USt im Monat. Das war 2004. Und so ziemlich die einzige Flat, wenn das Gebiet um einen herum nicht entbĂĽndelt war.
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Beitragvon hardliner » Do 25 Dez, 2008 13:09

hotze_com hat geschrieben:
Maxx_1150 hat geschrieben:Als die Flatrates sündteuer waren, war auch die anbindung an den Internet-Backbone noch viel teurer (im Jahr 2000: 50€ und mehr pro symmetrischen Megabit für IP-Transit, heute 4-10€), das ist ja ein ziemlicher zusätzlicher Kostenfaktor.


Ich bekam den Eindruck dass du wirklich was auf dem Kasten hast bzw. profundes Wissen hast, aber inzwischen will ich das als gefährliches Halbwissen bezeichnen.

Es widerstrebt mir zwar zutiefst, aber hier muss ich hotze zustimmen!
Es war damals nicht der internationale Transit der Kostenfaktor, sondern die Maut am TA-Backbone!
Danach hat sich alles orientiert!
Damals konnten alle, die ein eigenes Netz hatten, sich eine goldene Nase verdienen
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Zuletzt geändert von hardliner am Do 25 Dez, 2008 13:17, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon hardliner » Do 25 Dez, 2008 13:11

wagsoul hat geschrieben:bei ATNet gabs eine 2Mbit/512kbit (down/up) Flat um EUR 170 + USt im Monat. Das war 2004. Und so ziemlich die einzige Flat, wenn das Gebiet um einen herum nicht entbĂĽndelt war.

... und, das war besser als heute?
h.
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Beitragvon wagsoul » Do 25 Dez, 2008 18:00

Es war halt ein Business-Produkt, die gibts ja heute auch noch von den verschiedensten Anbietern bzw. der TA selbst ...
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Beitragvon xebone » Do 25 Dez, 2008 20:41

Ist das nun gutfĂĽr die VDSL Ankurbelung speziell in Wien?
UPC chello 100/10Mbit
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Situation Ă–sterreich

Beitragvon Maxx_1150 » Do 25 Dez, 2008 21:18

[quote="hardliner]Es widerstrebt mir zwar zutiefst, aber hier muss ich hotze zustimmen! Es war damals nicht der internationale Transit der Kostenfaktor, sondern die Maut am TA-Backbone! Danach hat sich alles orientiert! Damals konnten alle, die ein eigenes Netz hatten, sich eine goldene Nase verdienen
[/quote]

@hardilner
das stimmt natĂĽrlich, Du hast allerdings nicht dazugeschrieben, worauf sich Deine Aussage bezog (auf entbĂĽndelte Angebote, mit DSLAMs in CoLocation) oder auf nicht entbĂĽndelte ("Bitstream" Angebote, die auf den TA Backbone am Ăśbergabepunkt aufsetzten).

@hotze.com
das liegt wohl daran, daĂź ich nicht fĂĽr einen ISP oder CLEC gearbeitet habe, sondern ein Beobachter der Industrie bin, der sich an den Publikationen der Fachpresse orientiert. Bestreitest Du den Preisverfall fĂĽr IP-Transit etwa ? Kann ich Dir sogar zitieren (aus Telegeography Report)

habe nun in meinen Aufzeichnungen nachgesehen : ich hatte erst im Jahr 2005 von Inode ein entbündeltes DSL (XDSL medium 3072/512) bezogen, kosten im Monat: 40€. Das war wohl nach dem Zeitraum auf der sich die Aussage mit der 3-stelligen Flatrate bezog.

noch etwas aus meiner Erinnerung: einer der ersten ISPs die eine FlatRate im Business Bereich (nicht entbündelt) war NEXTRA, damals im Besitz der Telia/Telinor. Die hatten offenbar einen Sonder-Deal mit der TA (vermute ich). Die TA hatte (zumindest damals) keine eigenen internationalen Leitungskapazitäten oder einen länderübergreifenden IP-Backbone Ring. den aber hatte Telia .. mit dem Viking Network. Offenbar stellte Telia IP-Transit für die TA bereit, dafür war die TA dann der Telia Tochter Nextra entgegenkommend in Bezug auf Flatrates im TA Versorgungsgebiet ohne daß Nextra dafür in Entbündelungen investieren mußte.

Hat trotzdem nichts gebracht, denn Nextra wurde später an die EUnet verkauft. Ein derartiger DSL Business-Access Zugang (2048/384 Kb/s) hat damals (muß vor 2003 gewesen sein) ca. 150€ im Monat flat gekostet. Nextra war damals einer der ersten die eine Flatrate für nicht entbündelte Zugänge überhaupt anboten

GrĂĽĂźe,
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Zuletzt geändert von Maxx_1150 am Do 25 Dez, 2008 21:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Gut fĂĽr VDSL Ankurbelung ?

Beitragvon Maxx_1150 » Do 25 Dez, 2008 21:30

xebone hat geschrieben:Ist das nun gutfĂĽr die VDSL Ankurbelung speziell in Wien?


@xebone,
zunächst einmal, im Umkreis von ca. 500m von den Wählamtern braucht man für VDSL2 gar keinen Fiber-Ausbau. Kann man alles durch bloßen DSLAM Tausch und Modemtausch auf Kundenseite bewerkstelligen.

Generell gilt, gut fĂĽr VDSL Ankurbelung ist alles, was Providern erlaubt damit GELD zu verdienen.. z.B.

1) einige marginale Anbieter scheiden vom Markt aus, das Preisnieveau steigt (wie in Deutschland). Dann rentieren sich die Investitionen leichter - fĂĽr die TA wie auch allen anderen

2) Der Regulator verschärft die asymmetrische Regulierung wieder (wie Prof. Otruba). Dann werden der TA die ruinösen Kombitarife untersagt. Das würde auch das Preisniveau wieder anheben, wobei hier der Profiteur jene alternativen Betreiber wären die eigene Netze besitzen.

GrĂĽĂźe,
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Re: Situation Ă–sterreich

Beitragvon hotze_com » Do 25 Dez, 2008 21:36

Maxx_1150 hat geschrieben:das liegt wohl daran, daĂź ich nicht fĂĽr einen ISP oder CLEC gearbeitet habe, sondern ein Beobachter der Industrie bin, der sich an den Publikationen der Fachpresse orientiert.


Ich sagte ja: gefährliches Halbwissen. Für mich EOD. Bringt nix.
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TA: MPLS oder ATM ?

Beitragvon Maxx_1150 » Do 25 Dez, 2008 21:36

wernerkl hat geschrieben:mpls gibts schon länger und atm gibts immer noch für die dsl


@wernerkl,

mich wĂĽrde interessieren, ob die TA den kompletten Backbone bereits auf MPLS umgestellt hat, oder ob ATM da noch immer verwendet wird ?

Worauf setzt der "Bitstream Zugang" fĂĽr DSL Resale (nicht entbĂĽndelt) auf - auf ATM oder auf MPLS ?

Interessant, daß in den Lateralen der Wählamter hinein noch immer ATM verwendet wird, gerade da wäre ja bei den meisten DSLAMs auch Ethernet möglich (Alcatel ISAM etc..)

GrĂĽĂźe,
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