radditz hat geschrieben:http://futurezone.orf.at/it/stories/291303/
radditz hat geschrieben:http://futurezone.orf.at/it/stories/291303/
wagsoul hat geschrieben:Jetzt haben die Anbieter (zumindest in Ballungsräumen) endlich ihren freien Markt.
Mir ist nur nicht klar, warum unter ihnen vereinzelt nach BĂĽrokratie und staatlicher Kontrolle verlangt wird, die manchen Anbietern unter ihnen (genau genommen der TA) vorschreibt, was zu tun und zu lassen sei.
wagsoul hat geschrieben:So mancher kleiner Alternativer hätte wohl am Liebsten einen vorgegebenen 5-Jahres-Plan, lt. welchem ihm ganz in planwirtschaftlicher Manier regelmäßig Kunden von einem Amt oder dem Regulator zugewiesen werden, an die er dann seine Zugänge zu den eigenen Apothekerpreisen verkaufen kann.
--edit:
Wenn du dich als Softwarehersteller selbstständig machst und ein versuchst ein eigenes Office-Paket auf den Markt zu bringen, dann wird auch nicht von einer Regulierungsbehörde Microsoft reguliert, da diese große Firma ja die Vormachtstellung am Office-Markt hat und du als kleiner Karpfen im Hecht-Teich ja sooo arm bist.
wagsoul hat geschrieben:Ich meine das anders: Er ist als Softwarehersteller nicht von irgend jemandem abhängig, sondern will ein selbst produziertes Office-Paket verkaufen.
Und damit wird er ebenso wie mit einem eigenen Betriebssystem fĂĽr Desktop-Rechner schwer gegen den MarktfĂĽhrer Microsoft ankommen.
--edit:
Jetzt verstehe ich dich. So mancher Provider ist vom Großhändler TA abhängig
Das wäre aber meiner Meinung nach damit vergleichbar, wenn jemand seine geschäftliche Tätigkeit von der Ökostrom-Abgabe abhängig macht, die jedem Stromkunden von staatlicher Seite aufs Auge gedrückt wird. Damit kann natürlich jederzeit schluss sein, und dann heißts SSKM.
jutta hat geschrieben:> Das wäre aber meiner Meinung nach damit vergleichbar, wenn jemand seine geschäftliche Tätigkeit von der Ökostrom-Abgabe abhängig macht, die jedem Stromkunden von staatlicher Seite aufs Auge gedrückt wird. Damit kann natürlich jederzeit schluss sein, und dann heißts SSKM.
es ist eher so, als waere der einzige stromanbieter des landes zugleich betreiber von aluminium-walzwerken und wuerde den stromtarif fuers eigene aluminiumwerk viel geringer ansetzen als er ihn den uebrigen aluminium-herstellern verkauft.
eine unabhaengigte infrastruktur-gesellschaft waere sicher eine gerechte loesung. aber wer soll die finanzieren? der staat hat das geld, das er bei der privatisierung zumindest rechnerisch lukriert hat, ja laengst ausgegeben. (ausserdem bin ich mir nicht sicher, ob der netzausbau dann schneller geht - befuerchte eher das gegenteil.)
wagsoul hat geschrieben:Mal so ganz unvoreingenommen betrachtet spricht ja nichts dagegen, die selbe Leistung an verschiedene Kunden zu verschiedenen Preisen zu verkaufen.
Vor Jahren schon war das bei Amazon ĂĽblich, wo man ja jeden Klick eines jeden Users speichert und analysiert, und so sind dann eben Produktangebote per Mail mit verschiedenen Preisen je nach Ergebnis der Kunden-Analyse entstanden.
Aber auch Pharma-Konzerne grasen mit dieser Taktik neue Märkte ab und ziehen so Geld aus der dritten Welt in ihre Kassen, indem Medikamente in diesen Ländern zu einem Bruchteils des Preises der bei uns verlangt wird, verkauft werden. (Zum teuren Preis würde mangels Leistbarkeit weit weniger gekauft werden, was unterm Strich geldmäßig schlechter wäre als die Medizin zu Billigpreisen zu verscherbeln.)
Bei uns hingegen sind die Preise teurer da man es erstens leisten kann, und zweitens wĂĽrde kein Sozialstaat mit seinem modernen Gesundheitssystem auf gewisse Medikamente des Preises wegen verzichten wollen.
Aber zurĂĽck zum Thema: Eine Wiederverstaatlichung von Teilen der Telekom, das wirds nicht spielen - denn die Privatisierung gewisser Teile der Landesinfrastruktur wie der Telekom- und Energie-Bereiche ist quasi eines der Kern-Ziele der EU
xray123 hat geschrieben:« radditz » hat folgendes geschrieben:
http://futurezone.orf.at/it/stories/291303/
gibts die deregulierungs-landkarte von der fuzo-site irgendwo grösser?
während zb das vorarlberger rheintal komplett "grün" ist, scheinen im stadtgebiet von salzburg und wien noch einige rote flecken auf -- kann das sein?
jutta hat geschrieben:> scheinen im stadtgebiet von salzburg und wien noch einige rote flecken auf -- kann das sein?
in wien ganz sicher - zb dort, wo von den "grossen" alternativen nur eine entbuendelt hat http://www.entbuendelt.at/?q=wien
aber auch dort, wo chello nur schwach vertreten ist (stadtrand mit vielen einfamilienhaeusern)
den plan hab ich bei der rtr auf die schnelle noch nicht gefunden.
im uebrigen beweist die entwicklung imo, dass die manager der grossen alternativ-provider entweder den markt nicht beobachteten oder nicht prozentrechnen koennen (oder beides). dass die ta nur so lange "reguliert" wird, als sie marktbeherrschend ist, wusste man seit jahren.
jutta hat geschrieben:« wagsoul » hat folgendes geschrieben:
Mal so ganz unvoreingenommen betrachtet spricht ja nichts dagegen, die selbe Leistung an verschiedene Kunden zu verschiedenen Preisen zu verkaufen.
so lange nicht, als es mehr als einen anbieter gibt.
wagsoul hat geschrieben:Und was genau soll da nun dagegen sprechen, auĂźer dass in dieser Telekom-Branche laut geschrieen wird?
Ist es denn schlecht wenn ich für mein Bürogebäude vom einzigigen Anbieter der mir eine Glasfaser-Anbindung fürs Gebäude herstellen kann einen günstigern Preis bekomme als die Firma im Nachbargebäude, da ich eben das bessere Verhandlungsgeschick hatte?
radditz hat geschrieben:>dass die ta nur so lange "reguliert" wird, als sie marktbeherrschend ist, wusste man seit jahren.
Das ist gleich wie bei einigen Kunden...
Sie unterschreiben den 2 Jahres Vertrag und nach 6 Monaten merkens, dass sie doch nicht wollen und dann gehts einfach nur darum, den Provider in den Dreck zu ziehen weil man so viel fĂĽr die KĂĽndigung zahlen muss.
Genau das gleiche machen nun gewisse Leute bzgl. der Deregulierung.
Das einzige, was sich in den letzten 5 Jahren eben massiv geändert hat, ist die Tatsache, dass die TA vom Preis/Leistungsverhältnis her um den Faktor 2 besser da steht als die Alternativen, und wenn die TA diese Preise nicht mehr resellen muss, dann kann sie den Kunden um 15 Euro pro Monat eine 1 MBit/s Leitung inkl. Telefonanschluss geben. Und damit kann weder UPC noch Tele2 mithalten, und genau davor habens Angst.
jutta hat geschrieben:> Ist es denn schlecht wenn ich für mein Bürogebäude vom einzigigen Anbieter der mir eine Glasfaser-Anbindung fürs Gebäude herstellen kann einen günstigern Preis bekomme als die Firma im Nachbargebäude, da ich eben das bessere Verhandlungsgeschick hatte?
ob "schlecht" oder "gut", ist geschmackssache. fuer dich ist es besser als fuer den nachbarn zwinkern ob es zulaessig ist, haengt davon ab, ob ein monopol vorliegt, ob es sich um ein lebenswichtiges produkt handelt und aehnliches. zb darf die einzige apothekerin in einem bergdorf die grippe-tabletten nicht um 500 euro verkaufen, bloss weil sie weiss, dass die grippekranken mit 40° fieber eh nicht in die naechste stadt fahren koennen, wo es die gleichen tabletten um 5 euro gibt.
was noch zulaessig ist und was nicht mehr, fuellt dicke gerichtsakten. das koennen wir hier im forum nicht abschliessend loesen.
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