Auch wenn ich mich ebenso zu den Skeptikern zähle was die Übernahme von Inode durch UPC angeht, möchte ich hier mal fairerweise anmerken:
Bei sämtlichen Mobilfunk-Providern profitiert man auch nicht automatisch von den laufend neuen Breitband-Tarifen (Ausnahme derzeit ist one, da gibt's teils kostenlose/automatische Upgrades, aber auch nur für gewisse Kunden). Dort hat man dann sogar 24 Monate MVD und muss für einen Tarifwechsel oft mal sogar einen knappen 100er hinlegen (falls überhaupt möglich). Außerhalb der MVD kommt es dann darauf an, eine neuerliche Bindung von 24 Monaten handelt man sich aber schnell mal ein - auch ohne neuer Hardware, die im Mobilnetz würde ich mal sagen einen empfindlich höheren Stellenwert hat (Speed!)...
Ich will jetzt sicher nicht Mobil- mit Festnetzprodukten 1:1 miteinander vergleichen, aber was ich damit sagen will: Klar, absolut traumhaft wäre es natürlich, wenn bei Start neuer UPC-Tarife der Speed upgegradet und gleichzeitig der Preis angeglichen wird. Die Kalkulation der diversen Anbieter sieht aber nun mal so aus, dass man mit den günstigeren Tarifen erstmal Neukunden anspricht und diese den Bestandskunden nur reaktiv bzw. gegen Gebühr/Bindung usw. angeboten werden. Ich denke, dass der Preiskampf sonst weniger wirtschaftlich wäre. Es gibt immer genug Kunden, die brav auf ihren Uralt-Tarifen sitzen bleiben - manchmal erschreckend lange.
Immerhin: UPC gleicht wenigstens die Bandbreiten an die neuen Produkte an, das müssten die vertraglich eigentlich auch nicht. (Dass das keine karitative Leistung ist weiß ich schon, ein bisschen Kundenbindung muss ja dann doch sein.) Nicht falsch verstehen: Ich bin ebenso Inode xDSL Medium-Kunde und zahle meine 49 Euro, und ich finde es auch ärgerlich, dass ich 14 Euro mehr bezahlen muss als Neukunden.
Aber wenigstens kann ich mich entscheiden: Entweder ich hole mir eine neue MVD und zahle die (im generellen Vergleich der Tarifwechsel-Entgelte bei diversen Telekommunikations-Anbietern nicht mal sooo dramatischen) 30 Euro, oder ich bleibe vorerst ungebunden und beobachte mal geduldig, wie sich die Tarife in nächster Zeit entwickeln. Nachdem sich v. a. derzeit immer was tut, kann ich dann auf ein möglicherweise noch interessanteres Produkt wechseln. Ich kann ja sowieso nie immer per sofort (wirtschaftlich) auf neue Angebote am Markt reagieren, irgendwann stecke ich mit absoluter Sicherheit in einer Bindefrist.
Für mich persönlich ist übrigens die stabile Verfügbarkeit meines Internetanschlusses am wichtigsten. Komplette Ausfälle habe ich in letzter Zeit bei Inode selten erlebt, etwaige vorkommende kurzzeitige Einschränkungen des Speeds verzeihe ich dann auch gerne (zumindest wenn die Response-Zeiten okay sind und es nicht zu oft vorkommt *g*), von daher passt die Qualität für mich.
Zum Kundenservice: Hat mir auch extrem gut gefallen, dass die Inode-Serviceleute früher so zugänglich und auch u. a. hier derart hilfsbereit waren. Das ist schon sehr schade, dass sich das geändert hat, und DAS kann man durchaus der UPC-Übernahme zurechnen. Ansonsten: Sämtliche Servicelines von Telekomm.-Anbietern sind überlastet, wenn es neue Produkte gibt, auch die Bearbeitungszeiten werden absurd lang - das ist auch - oder gerade - bei den "Großen" bzw. "Größeren" so... zwar eigentlich nicht wirklich einzusehen oder zufriedenstellend, aber das läuft heutzutage nun mal leider so.
Fazit also für mich: Natürlich lasse ich nicht alles mit mir machen als Inode-Kunde, aber dass bei der Konkurrenz alles dauerhaft besser wird (Tarifumstellungen, Service, Verfügbarkeit...) wäre schon naiv zu glauben. Derzeit finde ich die Inode-Qualität okay und bei der Preispolitik sehe ich nichts Unübliches, wenn ich auf den Telekommunikationsmarkt blicke (leider)... und nicht an allem ist UPC Schuld, was Inode-"Verschlechterungen" betrifft, die Marktsituation (Preiskampf) trägt auch was dazu bei.