UPC: Man kann nicht 15 Jahre organisch wachsen

[xray123]

http://www.medianet.at/content9122-53.html
24.8.2007

Bildtext: Thomas Hintze, UPC: „Der „Hauptfernseher“ zuhause wird digital, die TVs im Kinderzimmer und der Küche bleiben analog.“

Nach der Akquisition von Telesystem Tirol wächst UPC auf 750.000 Kunden und 400 Mio. € Umsatz.

Wien. „Unser Ziel heißt Wachstum bei gleichzeitiger Wertsteigerung des Unternehmens“, fasst Thomas Hintze, CEO von UPC Austria, die strategische Unternehmensausrichtung kurz zusammen. Und danach wird auch gehandelt. Wurde gerade eben die Integration des vor rund eineinhalb Jahren übernommenen Business-Telecom-Providers inode abgeschlossen, gesellten sich seit Mitte August weitere rund 50.000 Kunden durch den Kauf des Tiroler Kabel-Platzhirschen Telesystem Tirol zur UPC-Telekabel-Familie dazu. Die Hälfte dieser Kunden nutzt bereits seit fast acht Jahren auch den UPC-Breitbanddienst „Chello“, rund 10.000 davon Festnetztelefonie der UPC-Marke „Priority“. Die Marktbereinigung im vor zehn Jahren liberalisierten Markt der Festnetzbetreiber schreitet weiter rasant voran. Auch Marktführer und Ex-Monopolist Telekom Austria holte sich in den letzten Monaten durch den Kauf von eTel verlorene Marktanteile zurück. Hintze dazu: „Ein regulatorischer Wahnsinn: 72% Marktanteil kauft 3% Marktanteil und niemanden kümmert’s.“

Regulator unter Beschuss

Wie überhaupt die Telekom Regulierungsbehörde RTR von allen Seiten unter Dauerbeschuss geraten ist. Sowohl TA-Festnetz-Chef Rudolf Fischer als auch Tele2-Boss Robert Hackl lassen kein gutes Haar an der – ihrer Meinung nach – unzumutbaren Bevorzugung der Mobilfunkbetreiber bei der asymmetrischen Verteilung der staatlich festgelegten Interconnection-Entgelte. Thomas Hintze: „Die Entgelte für die Terminierung von Telefonminuten sind völlig aus der Waage geraten und führen dazu, dass sich weitere Investments ins Festnetz kaum mehr rechnerisch darstellen lassen.“ Besonders übel nimmt Hintze das Angebot des kleinsten Mobiloperators „3“, der die hohen Terminierungsentgelte von rund 15 Cent/Minute, welche die Festnetzbetreiber an „3“ zu zahlen haben, dazu verwendet, den „3“-Kunden davon noch 6 Cent/Minute pro angenommenen Anruf zurückzubezahlen („3-Six Back-Tarif“). UPC erhält im Gegenzug für die Zustellung eines „3“-Calls nur 0,71 Cent/Minute (siehe Diagramm unten). „Die Mobilfunker werben mit Null-Cent-Tarifen (und Flatrates, Anm. d. Red) und wir sind die Bösen Teuren“, ärgert sich Hintze. Diese Woche kündigte Telco-Regulator Georg Serentschy jedoch an, mittelfristig die asymmetrischen Verrechnungstarife zwischen den verschiedenen Marktteilnehmern einmitteln zu wollen, und beruhigte damit die erhitzten Gemüter.

Ziel: 1 Mio. Kunden

Die weiteren Wachstumspläne von UPC-Boss Thomas Hintze liegen auf der Hand. „Unser neues Ziel heißt: 1 Mio. Kunden und 500 Mio. Euro Umsatz“, so Hintze und fügt hinzu: „Nur mit organischem Wachstum wird das nicht leicht gehen. UPC kann nicht 15 Jahre organisch wachsen, wir schauen uns weiter nach interessanten Angeboten um.“ Diese werden jedoch immer weniger und immer kleiner. „Die Vielfalt am Festnetzmarkt hat sicher dramatisch abgenommen, wenngleich derzeit sicherlich ein funktionierender Markt gegeben ist“, so Thomas Hintze.

Wachstum im B2B-Markt

Das organische Wachstum sieht Hintze vor allem im Bereich der Businesskunden. Nach der erfolgreichen und völlig geräuschlosen (Bestnote des Regulators bei Kundenbeschwerden) Integration des inode-Netzes versucht UPC verstärkt KMU für seine Produkte zu begeistern. Eine technische Reichweite von 90% der Bevölkerung und ein Full-Service-Angebot an Business-Diensten (siehe Kasten) sind dafür eine ausgezeichnete Basis. Die Umrüstung des UPC-Hybridnetzes auf ein modernes nur-IP-Netz geht zügig voran: Bereits ein Drittel aller Kunden wird via IP-Dienste versorgt, die Leistungsfähigkeit des „Chello“-Internetaccesdienstes wurde auch heuer wieder auf 30 Mbit aufgedoppelt, um „den Speed-Lead“ gegenüber Mitbewerbern und dem stark wachsenden Mobile-Data-Markt (im Idealfall 7 Mbit) nicht zu verlieren.

TV wird 2008 echt digital

Die etwas ins Stocken geratene Umstellung der UPC-Fernsehkunden auf digitales Signal (derzeit rund 50.000 Kunden) soll mit 2008 einen kräftigen Schub bekommen: Hintze: „Wir beginnen nun die Set-Top-Boxen auf unsere Kosten aktiv zu tauschen. Die Preise für Endgeräte sind nun erschwinglich und wir investieren in die digitale TV-Zukunft.“ Zurückverdient werden sollen diese Investments mit neuen digitalen Premiumpaketen (Fremdsprachen, Erotik) sowie einem echten Video-on-Demand-Angebot anstelle des derzeitigen Near-on-Demand-Angebotes.

WiMAX rechnet sich nicht

Der Kampf um die „Last Mile“ zum Kunden wird bei UPC auch über eigene ersteigerte WiMAX-Funklizenzen geführt. Dies jedoch – zumindest derzeit – ohne nennenswerte Aktivitäten. Die Technologie scheint nicht recht vom Fleck zu kommen: Thomas Hintze: „Die Accessgeräte sind einfach noch zu teuer, um einen ordentlichen Business Case darstellen zu können, wir müssen höhere Stückzahlen der Industrie abwarten und bei jeder dickeren Wand ist mit dieser Technologie (3,5 GHz, Anm. d. Red.) Schluss.“

Weltkonzern in Österreich

UPC-Austria ist Teil der europäi¬schen UPC-Division des weltweit tätigen Multi-Services-Operators Liberty Global, des Amerikaners John Mallone, mit einem Umsatz 2006 von 6,5 Mrd. USD. Die Stadt Wien hält an Teilbetrieben fünf Prozent. Knapp 2.000 Mitarbeiter betreuen aus Wien auch rund drei Mio. UPC-Europa-Internet-
kunden. (Chris Radda)

[lnode-Melkkuh]

...die Leistungsfähigkeit des „Chello“-Internetaccesdienstes wurde auch heuer wieder auf 30 Mbit aufgedoppelt, um „den Speed-Lead“ gegenüber Mitbewerbern und dem stark wachsenden Mobile-Data-Markt (im Idealfall 7 Mbit) nicht zu verlieren...

[jutta]

Nach der erfolgreichen und völlig geräuschlosen (Bestnote des Regulators bei Kundenbeschwerden) Integration des inode-Netzes

<OT>gibts hier zufaellig jemanden, der dem herrn hintze einen guten ohrenarzt oder eine gute ohrenaerztin empfehlen kann?</OT>

@xray123: bitte presseartikel nur zusammengefasst oder auszugsweise zitiert wiedergeben!

[R4yd3N]

Wieso OT? Passt doch bestens...

Naja, bei der Netzintegration hat man sich auch nicht beschweren können.
Die Technik funktioniert doch ganz gut... nur beim Rest happerts.

[jutta]

> Naja, bei der Netzintegration hat man sich auch nicht beschweren können.

hmm.

- ueber das zusammenlegen der internationalen anbindungen und die damit verbundenen routing-aenderungen waren zumindest ein paar gamer (lautstark!) ungluecklich. (wie begruendet, kann ich persoenlich nicht beurteilen)

- kurz nachdem im vorigen sommer der inode-newsserver in den von chello integriert wurde, gab es gehaeuft erreichbarkeitsprobleme des newsservers. und ein paar monate spaeter hat er dann alle alten postings von at.inode "vergessen" (und damit nicht nur ein kapitel der oesterreichischen internetgeschichte weitgehend ausgeloescht, sondern auch viel wissen.)

- im mai 2007 wurden die @inode.at mailboxen ins upc-system integriert. seither erfordert mail-abrufen viel geduld, wenn man mehr als ein paar hundert mails in der mailbox hat.

die dsl-anschluesse selbst funktionieren nach wie vor gut, soweit ich das mitbekomme.

[xebone]

Warum?
Das mit den 30Mbit kann ja noch kommen heuer ...

[R4yd3N]

- ueber das zusammenlegen der internationalen anbindungen und die damit verbundenen routing-aenderungen waren zumindest ein paar gamer (lautstark!) ungluecklich. (wie begruendet, kann ich persoenlich nicht beurteilen)

Das kann ich aber. Ich war da noch viel auf ungarischen, tschechischen, deutschen, französischen und englischen Servern unterwegs.
Da gabs keine Gründe zu Beanstandungen.

- kurz nachdem im vorigen sommer der inode-newsserver in den von chello integriert wurde, gab es gehaeuft erreichbarkeitsprobleme des newsservers. und ein paar monate spaeter hat er dann alle alten postings von at.inode "vergessen" (und damit nicht nur ein kapitel der oesterreichischen internetgeschichte weitgehend ausgeloescht, sondern auch viel wissen.)

Autsch... schwerer Patzer. Da wären wir dann beim Ohrenarzt.

- im mai 2007 wurden die @inode.at mailboxen ins upc-system integriert. seither erfordert mail-abrufen viel geduld, wenn man mehr als ein paar hundert mails in der mailbox hat.

Kann ich nicht nachvollziehen. Erst vor kurzem gabs die Probleme, die aber nach einer Woche wieder gelöst zu sein schienen.
Mir wärs vermutlich nicht einmal aufgefallen, wenn ich nicht schon eine "Watermark erreicht" Email bekommen hätte. Zuerst gings nicht recht, aber plötzlich, so nach 4-5 Tagen war ich doch im stande relativ rasch 1200+ Emails zu durchforsten und auszumisten.

die dsl-anschluesse selbst funktionieren nach wie vor gut, soweit ich das mitbekomme.

Ja die gehn immer noch.

[jutta]

@mailserver: kurzer test:

Code: Alles auswählen

jutta@chili1:~$ time telnet email.inode.at 110
Trying 213.229.60.101...
Connected to e-mail.inode.at.
Escape character is '^]'.
+OK POP3 Ready smartmx-11.inode.at 0001c7c8
user [email protected]
+OK USER [email protected] set, mate
pass *******
+OK You are so in
list

<snip>
6255 10786
6256 4201
6257 4064
6258 4142
6259 1756
6260 11140
6261 1944
.


quit
+OK [email protected] InterMail POP3 server signing off.
Connection closed by foreign host.

real    3m33.568s
user    0m0.009s
sys     0m0.007s
jutta@chili1:~$

Code: Alles auswählen

jutta@chili1:~$ time telnet email.inode.at 110
Trying 213.229.60.101...
Connected to e-mail.inode.at.
Escape character is '^]'.
+OK POP3 Ready smartmx-12.inode.at 0001c7c9
user [email protected]
+OK USER [email protected] set, mate
pass *******
+OK You are so in
list
+OK 25 messages

<snip>
24 1009
25 1171
.
quit
+OK [email protected] InterMail POP3 server signing off.
Connection closed by foreign host.

real    0m17.021s
user    0m0.005s
sys     0m0.002s
jutta@chili1:~$

Code: Alles auswählen

jutta@chili1:~$ time telnet pop.nextra.at 110
Trying 193.154.160.61...
Connected to mbox.eunet.at.
Escape character is '^]'.
+OK POP3 Ready perdition03.srv.eunet.at 00023a8b
user juxxx.xxxxx
+OK USER juxxx.xxxxx set, mate
pass *****
+OK Mailbox locked and ready

<snip>
2610 1567
2611 1585
2612 1567
2613 1585
2614 7334
2615 168943
2616 6676
.


quit
+OK
Connection closed by foreign host.

real    0m23.398s
user    0m0.006s
sys     0m0.006s
jutta@chili1:~$


da ist jetzt zugegebenermassen meine eigene reaktionszeit auch drinnen (wie schnell ich username + passwort tippen konnte) und in der [email protected] mailbox liegen zugegebenermassen mehr als nur ein paar hundert mails. aber die mailbox ist lt. anzeige weniger als halbvoll und vor ein paar monaten ging das abrufen (bei mehr mails als jetzt) noch ruckzuck.

dazwischen gibt es immer wieder phasen, wo es nicht langsam, sondern gar nicht geht, zb am 20.8. (ok, das kann ueberall vorkommen und regt mich auch nicht weiter auf - es faellt mir nur auf, dass es seit der umstellung oefter passiert.)

[lnode-Melkkuh]

Warum?
Das mit den 30Mbit kann ja noch kommen heuer ...

ja aber da steht "wurde" - oder ist das eine mitteilung aus der zukunft?
nicht dass es mich stören würde

[Slavi]

Ich glaube das ist nur für Business Kunden gedacht

[jutta]

selbst wenn es fuer businesskunden gedacht ist, ist es - hmm - sonderbar formuliert:

die Leistungsfähigkeit des „Chello“-Internetaccesdienstes wurde auch heuer wieder auf 30 Mbit aufgedoppelt,

wieder auf 30 mbit aufgedoppelt bedeutet ja wohl, dass die bandbreite nicht zum ersten mal auf 30 mbit/s "aufgedoppelt" wurde (komischer ausdruck uebrigens, aufgedoppelt werden normalerweise schadhafte schuhsolen). wann betrug sie zuletzt 30 mbit/s und warum wurde sie reduziert? ausserdem gibt man die bandbreite ueblicherweise in mbit/s an und nicht in mbit ... kommt das so aus der upc-pressestelle oder hats der medianet-redakteur verhaut?

[Slavi]

Ich versteh den Text anders zb. 7,5 -> 15 -> 30 Mbit/s

[jutta]

> Ich versteh den Text anders zb. 7,5 -> 15 -> 30 Mbit/s

das meinten sie vermutlich, aber sie haben es nicht geschrieben

richtig formuliert waere zb: "... die Leistungsfähigkeit des „Chello“-Internetaccesdienstes wurde auch heuer wieder verdoppelt und beträgt nun bis zu 30Mbit/s, ..." (ob das auch inhaltlich richtig ist, dh ob tatsaechlich von 7,5 auf 15 und dann auf 30 mbit/s erhoeht wurde, habe ich nicht geprueft)

[lnode-Melkkuh]

also der Chello Dienst ist doch explizit nur an Privatkunden gerichtet, oder täusch ich mich da? auf der inode-Seite seh ich cable business überhaupt nur bis max. 4 mbit. oder gibt's dieses priority zeugs auch noch?

[max_payne]

auf der inode-Seite seh ich cable business überhaupt nur bis max. 4 mbit. oder gibt's dieses priority zeugs auch noch?

bei den "medium"-business gibts auch noch etwas schnellere. und beim school network gibts bis 16mbit