Also ich arbeite selbst an einer Support Hotline eines österreichischen Internet-Anbieters (nein ich nenne den Namen nicht, da ich nicht offiziell befugt bin abseits des Dienstes die Firma zu repräsentieren *g*), aber 90% der Supportanfragen betreffen den Satz "Mein Internet funktioniert nicht" - und 90% dieser Anfragen enden in der Erkenntnis dass der Benutzername falsch eingegeben wurde oder eine Firewall installiert wurde von jemandem, der nicht mal weiß wie eine Firewall überhaupt arbeitet.
Und genau das ist auch der Grund, wieso erstmal alle Anrufer nach den Standard-Prozeduren gefragt werden, die einem Internet-Profi, der bei der Hotline anruft natĂĽrlich sauer aufstoĂźen.
Letztendlich wird man dann oft von diesen selbsternannten "Profis" von oben herab zurechtgewiesen, wobei sich letztendlich mindestens die Hälfte dieser Profis nur als Möchtegerns entpuppen, die zwar einige netzwerktechnischen Begriffe in ihr Vokabular trainiert haben, aber wo sonst nicht viel dahinter ist
Anrufe von Leuten, die wirklich ein ernstes, für den 1st Level unlösbares Problem haben, kommen extrem selten vor. Und das ist auch der Grund, wieso die Hotlines teilweise heillos überlastet sind.
Wie schon einige Vorredner gesagt haben, lieber ruft man irgendwo an, bevor man sich die bebilderte, kinderleichte Anleitung zu GemĂĽte fĂĽhrt.
Aber ich will nun nicht alle Kunden dämonisieren. Die meisten Leute sind nett, freundlich und viele erkennen auch schnell zusammen mit der Hotline das Problem. Nur gibts auch einen kleinen Teil von stets aggressiven, frustrierten Zeitgenossen, die erstmal eine Minute die Wut am telefonischen Gegenüber auslassen.
Dass an Hotlines Hausfrauen arbeiten, die einen 2-Tage-Crashkurs hinter sich haben, möchte ich hier auch mal zurückweisen. Aber was sehr wohl stimmt ist der Umstand, dass es bei vielen Hotlines starke Schwankungen gibt zwischen den Mitarbeitern. Es gibt Mitarbeiter, die zu fast jeder Frage eine passende Lösung haben, und es gibt Mitarbeiter, die sich hier schwerer tun, vor allem wenn die Hotline nicht sehr spezifisch ist, und außer der Internet-Technik noch andere Telekommunikationssparten beauskunftet.
Letztendlich sei jedem ins Büchlein geschrieben: Freundlichkeit ist ein Muss für einen Hotline-Mitarbeiter, nur sollte man auch als Anrufer eine gewisse Form wahren. Bedenkt man dass man durschnittlich 60-100 Anrufe am Tag bearbeitet, so kann man sich vorstellen, dass unfreundliche Anrufer die Laune schnell absinken lassen können.
Darum ist ein faires Miteinander, auch bei gröberen Problemen, die vom Anbieter verursacht wurden, die beste Lösung, um weiterzukommen.
Langer Rede, kurzer Sinn: Behandeln wir uns dies- und jenseits des Hotline-Kabels fair und freundlich und die meisten Probleme können gelöst werden.