Leider fehlt es mir hierbei am nötigen Grundwissen der Netzwerktechnik, somit fallen auf meiner Seite ein paar Dinge erstmal der Spekulation zum Opfer.
Ich denke mal, daß jede Connection nur über den jeweiligen Port abgewickelt wird, über den den die Anforderung gesendet wurde, da ein und derselbe Task auf der Gegenseite dann nur eine der beiden IP-Adressen mitbekommt.
Wie könnte das bei einem Upload funktionieren? Angenommen ich schiebe ein File auf einen FTP-Server hoch. Round-Robin würde hierbei die zu sendenden Datenpakete gleichmäßig über beide Leitungungen verteilen, und somit für Kombination der Upload-Bandbreite sorgen. Der FTP-Server würde dies als zwei Connections mit zwei verschiedenen IPs als Gegenstelle sehen.
Bei einem Download gibt's ja keinen Round-Robin, der da mitmischen müßte, d.h. es kommt eben das rein, was über die jeweilige Leitung empfangen wird. Hierzu müßten dann zwei eingehende Connections bestehen, um die Bandbreitenkombination ausnutzen zu können. Ob dies z.B. bei einem Download eines Files von einem FTP-Server unterstützt wird, kann ich nicht sagen. Wenn man aber zwei Files von einem FTP-Server (oder von zwei verschiedenen FTP-Servern) herunterlädt, und die Anforderung hierzu jeweils über unterschiedliche Ports rausging, wird man jedes File über je einen Port als eigene Connection empfangen, was wiederum einer Kombination der Gesamtbandbreite entspricht.
Vielleicht kann ja jemand mit dem hierzu erforderlichen Hintergrundwissen diese Überlegungen kommentieren / richtigstellen / ergänzen. Es wäre durchaus möglich, daß ich hierbei völlig auf dem Holzweg bin, aber deswegen stelle ich dieses Thema ja auch hier zur Diskussion...
Irgendwie scheint dieses Trunking (oder unter Linux auch "Bonding" genannt) zu funktionieren, sonst hätte damals ja auch das erwähnte ISDN B-Kanal-Bonding mit zwei unterschiedlichen ISP-Zugängen nicht geklappt.
Da ich nicht zwei ISP Zugänge habe, kann ich dies hier vorerst auch nicht testen. Ich habe aber bereits auf die Schnelle einen kleinen Testrechner mit 3 Netzwerkkarten unter OpenBSD 3.8 aufgesetzt. Bei diesem werden nun zwei Netzwerkkarten (je 100 MBit/s) mit einem Netgear 8-Port-Switch verbunden, und nach Einrichtung des virtuellen Trunk-Interfaces muß ich dann nur noch eine Möglichkeit finden, dieses Setup von einem Server (Xeon 3.0 EM64T mit 1000 MBit/s Netzwerkadapter) ausgibig zu testen...