die behauptung, dass die analogtechnik unbegrenzte auflösung biete, ist reine theorie. im realen umfeld ist die auflösung begrenzt: durch störungen (z.B. rauschen) im übertragungsmedium und durch die begrenzte auflösung der elektronischen bauteile. das heißt, wenn diese größen bekannt sind, kann man ausrechnen, wieviele informationseinheiten analog übertragen werden können. ihr kennt das sicher als shannontheorem. shannon hat das am beispiel eines analogen telefonnetzes (NICHT des kabels der letzten meile zum kunden, das wurde oft missverstanden!) ausgerechnet.
andererseits kann die information bei der digitalen übertragung fast unendlich kaskadiert werden, d.h. die auflösung ist fast beliebig steigerbar, trotzdem die auflösung per takt oder kanal per definition diskret, also endlich ist.
das heißt wiederum: ist die analoge auflösung bekannt, kann ich digital genau diese informationsfülle plus ein bit übertragen. damit ist die digitale übertragung der analogen in der realität prinzipiell überlegen.
ich habe aus zeitgründen nicht den ganzen thread gelesen. aber ein argument ist mir aufgefallen: die betreiber wollen nicht. und das ist auch die wahrheit. im kabel sind derzeit 8 bit pro baud stand der technik. das heißt bei einem kanalabstand von 6 MHz sind brutto 48 MHz möglich. netto sollten sich fünfunddreissig bis vierzig ausgehen. das sind dann fünf digitale fernsehkanäle pro analogem kanal in DVD-qualität, ohne artefakte bei schnellen bewegungen. (ps: chello soll gerade umstellen, habe ich gehört. weiß nicht ob es stimmt. bringt aber nur den internetkunden was). trauriger sieht die sache beim terrestrischen fernsehen aus. da sind bloß 4 bit pro baud geplant. also zwei kanäle in DVD-qualität (ist technisch aber auch eine größere herausforderung). ich fürchte das schlimmste. die werden fünf oder sechs kanäle in lausiger qualität hineinstopfen.
der witz an der sache: wir reden von mpeg2. der standard ist etwa 15 jahre alt. ein zeitgemäßer standard reduziert die datenrate noch mal um den faktor zwei bis drei bei gleicher qualität.
kurz und gut: technisch möglich ist derzeit VoIP mit 1,5 bis 2 Mbit in fernsehqualität. 3 bis 4 Mbit in DVD-qualität. umgesetzt wird allerdings die veraltete mpeg2 plattform mit zumindest doppelter bandbreitenerfordernis. vorteil: einheitliche plattform (DVD, DVB über satelit, kabel und antenne und VoIP).
dass derzeit alles zulasten der qualität zu gehen scheint, macht aber nix. solange die filmstudios nicht mitspielen, solange nicht erstklassiger content in erstklassiger qualität geboten wird, werden die angebote wie kinderkram wirken. denn VoIP hat als USP VoD zu bieten (da können die kabelbetreiber fürs erste nicht mit!). brad pitt wird als beliebtester greis über die leinwände huschen, wenn die studios endlich schnallen, dass da ein geschäft zu machen ist. und ich werde schon lange unter der erde liegen. also verkaufts mei gwand. is eh scho wurscht
nur der vollständigkeit halber: VoIP steht hier für Video over IP.