"Und ewig grüßt der Elferkrimi - 8:7-Demütigung für die Austria
Ein Fußballmärchen wurde heute im Endspiel um den österreichischen Stiegl-Cup im EM-Stadion in Salzburg wahr: Franz Almer hält im Elfmeterschießen den letzten, entscheidenden Ball, krönt sich zum Inbegriff des Kults und beschert dem LIEBHERR GAK das erste Double der Vereinsgeschichte. Ein heroischer Kampf unserer Helden, die trotz numerischer Unterlegenheit und 3 Rückständen den Pokal heim holt.
Franz Almer - Matchwinner in seinem unwiderruflich letztem Spiel!
Dundee ist der 10.Schütze des Elferdramas von Salzburg, bei 4:5 sieht er sich Franz Almer gegenüber. Einmal hatte unser Goalie-Haudegen zuvor die Ecke schon erraten, da war der Ball noch zu genau im Eck. Voll konzentriert, cool und locker taucht er in die von ihm aus gesehen linke untere Ecke, wehrt den Ball von Dundee ab, und weiß in diesem Augenblick als allererster heute, dass das Spiel beendet ist. Die Spieler sprinten auf ihn zu, begraben den Franzl unter sich, und wissen: Wir haben die Austria dieses Jahr gedemütigt, bestraft für all zu viel Überheblichkeit der vergangenen Jahre, und das auch noch mit einem Mann weniger auf dem Platz. Aber der Reihe nach.
In einem lange Zeit schwachen Spiel geht der Vizemeister in der 28.Minute mit der ersten Torchance auch gleich in Führung. Bei einer weiten Flanke über die Abwehr hinweg steht Gilewicz goldrichtig und köpft unhaltbar ins lange Eck ein. Bis zu diesem Zeitpunkt fand der GAK zwei tolle Chancen vor, Sionko (per Kopf, Safar rettet) und Pogatetz (daneben) vergaben. Nach der violetten Führung tat der GAK mehr fürs Spiel, und wurde Sekunden vor dem Pausenpfiff von einem sehr starken Mario Bazina belohnt: Aus dem Mittelfeld heraus gut angespielt, verlädt er Verlaat und knallt das Leder unhaltbar ins Kurze. Ein richtiges Traumtor aus etwa 20 Metern.
Beim Ausgleichstreffer narrte Mario Bazina die gesamte Austria-Abwehr!
Nach der Pause ein unverändertes Bild: schwaches Spiel ohne Höhepunkte, und wieder geht die Austria aus heiterem Himmel in Führung: 64.Minute, Dundee steht bei einer Freistoßflanke richtig und lässt Franz Almer keine Chance. Der GAK war also wieder gefordert, aber die Wiener standen gut, und ließen den GAK kaum gefährlich vors Tor kommen. Eigentlich war es trotz des knappen Spielstandes auch deshalb nicht richtig spannend, allerdings sollte ab der 84.Minute alles anders werden: Mario Tokic sieht nach einem Foul von hinten im Mittelfeld die Gelb-Rote Karte, der GAK also mit 1:2-Rückstand und numerischer Unterlegenheit auf der Verliererstraße. Denkste!
Minute 86, unsere Mittelfeldstrategen erkämpfen rechts am Strafraum den Ball, den Stanglpass verwertet RoliGoal Kollmann ins Eck zum Ausgleich! Riesenjubel, und ab diesem Zeitpunkt waren unsere Spieler etwas trotzig, denn was danach folgte, bleibt unvergesslich.
Die letzten Minuten der regulären Spielzeit waren hektisch, auf beiden Seiten lagen die Nerven blank. Spätestens jetzt war es ein richtiger Fight, es ging lange nicht mehr nur einfach darum, dieses Spiel zu gewinnen, es ging einzig und allein um die Gelegenheit, die Austria vor versammeltem Fernsehpublikum zu demütigen. Beinahe hätten die Violetten das aber verhindern können, die größte Chance vor dem Abpfiff vergab aber Helstad, der aus zwei Metern mutterseelenallein vorbei köpfte, und Vladimir Janocko, dessen Schuss Franz Almer entschärfte. Schlusspfiff, Verlängerung.
Präsident Rudi Roth begeistert: "Ein Wunder!"
Hin und her, aber die Austria bekommt das Spiel in den Griff, schnürt mit einem Mann mehr den GAK ein und kommt zum verdienten Führungstreffer: 99.Minute, Gilewicz schummelt sich an allen vorbei, versenkt zum 3:2 im Netz. Das neutrale Publikum war zu diesem Zeitpunkt längst ins rote Lager übersiedelt, und die mitgereisten GAKler feuerten unsere Jungs nochmals mit letzter Stimmkraft an. Wirklich Zählbares kam nicht heraus, und wiedermal musste eine Standardsituation herhalten, um den GAK zu retten: 105.Minute, Eckball von rechts, Getümmel im Strafraum - und Rene Aufhauser drückt den Ball über die Linie! Wieder Ausgleich, zum zweiten Mal mit 10 Mann zurückgekommen. Nach dem letzten Seitenwechsel heute trifft Janocko nur noch die Stange, dann war das Spiel vorbei, und die Bühne frei für ein nervenzerfetzendes Elferschießen. 9 Mann treffen souverän, vor allem die Rotjacken waren bestechend sicher. Der Rest ist Geschichte. Franz Almer hält bravourös, und gewinnt im Herbst seiner Karriere mit dem GAK das Double. Er ist seit heute endgültig der Inbegriff des Kulttormanns, es ist doch ein Märchen, das man sich nicht kitschiger ausdenken könnte. Ein schlechter Kinofilm wurde heute freudige Gewissheit."
GRATULATION AN DEN LIEBHERR GAK - WIR HABEN DAS D O U B L E !
quelle:
www.gak.at/article/articleview/1720/1/39/
(HerrKlaus)
