Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Fragen rund um die Themen Netzwerk und Technik, die keinem Betriebssystem zuzuordnen sind. Beiträge rund um Hardware gehören auch hier rein (ausser bei Treiber-Fragen, diese dann im jeweiligen Subforum des passenden Betriebssystemes stellen).

Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon Starvirus » Fr 09 Sep, 2011 20:41

Für solche Anfragen bei der ÖBB bist du bei der ÖBBtel richtig.
http://www.oebbtel.at/
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Starvirus
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon local.host » Fr 09 Sep, 2011 21:34

öbbtel ist so billig nicht - ausser sie haben sich gebessert; da ist die A1TA oft okasionös günstig UND gut(!).

es gibt viele Faktoren:
-IP: multihoming oder single-homed, PI vs. PA Adressen; Abhängigkeiten eingehen oder vermeiden
- Backhauling: wo bist du, wo stehen die Repeater der Rennstrecken?
- vor Ort: nur für LWL aufbuddeln ist schad ums Geld: gleich Strom etc. mitmachen ... und dann dem Energieversorger den Stinkefinger zeigen. Wenn in den Gemeindestuben Leute mit Hirn sitzen würden ... ach, was red ich ... :-/(
- wie sieht dein möglicher Businessplan auf wenn einer der Mobilfunker am Ort einen UMTS Sender hinpflanzen?
- Personal, laufende Betreuung: das Netz muss auch am Leben bleiben
- Technologie: es gibt auch GPON (sp?); ansonsten kannst ohne Repeater mit singlemode rund 80km überbrücken.
- Grabung: rechne einfach mal mit mind.(!) 40,- pro Meter.
- Grabung 2: wenn dann zum Haus musst und durch den Rosengarten der Besitzerin dann mach dich auf Diskussionen gefasst
- wenn nur ein Teil der Teile (Backhauling, lokales Netz, Betreuung, Mitbewerb) umfallen/auftreten dann hat das Projekt einen schweren Stand.
- achja: Finanzierung nicht ausser Acht lassen. Banken leihen dir gerne 1 Mio Euro wenn ihnen 1,5 Mio als Sicherheit bietest. Ist inzwischen fast schon so.
- dumme Politiker: unterschätze nicht die Dummheit örtlicher Politiker: du präsentierst ein fertiges Konzept und der D**p rennt zur Telekom und mobilisiert seine Kumpel im Landtag ...
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon al » Sa 10 Sep, 2011 13:24

sim-value hat geschrieben:Teils Aufgrund der generellen unzufriedenheit mit dem Internet in meiner Region bzw. Gemeinde...
Wenn man z.B. eine Marktgemeinde wie Ernstbrunn hernimmt:


Ernstbrunn ist überschaubar klein und hat eine eigene VSt. Also da kannst schon entbündeln, wohl am ehesten, indem Du Dich mit einem kleinen Provider, der das anderswo schon kann, zusammentust.

Kommt halt drauf an, was die TA fürs Backhauling und Housing verlangt... (und jemand anderen, der Dir das Internet dort hinbringt, wirst vermutlich nicht finden...)

Ich kenn jetzt Ernstbrunn zu wenig, aber sehr viele Business-Abnehmer scheint's dort nicht zu geben... also wird sich das, wie immer man es dreht, schwer rechnen...

In NÖ könntest Du auch noch mit Wavanet (Kabelsignal) reden... aber ohne bestehende TV-Kabel-Verkabelung wird das wohl auch eher mühsam...

Servus, Andreas
Wer entbündelt wo? - http://entbuendelt.at
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon siegi » Sa 15 Okt, 2011 17:01

Servus,

Ich habe bei uns im Ort auch über Ähnliches nachgedacht und mich zumindest bis zu einer gewissen Tiefe über die Möglichkeiten schlau gemacht. Meines Erachtens lässt sich mein Fazit auch auf deine/eure Situation ummünzen.

FAZIT: Lass es sein und verbessere nur deine eigene Situation (Du musst halt wissen wieviel Geld du auslegen willst, bekommen kannst du vernünftige Bandbreiten fast überall ohne Millionär zu sein) oder die eines kleinen Rahmens (Deine Nachbarn, falls du die wirklich gut kennst und die das von sich aus auch wollen ... so ne Art kleine Netz-Community).

Lt. den Daten von Statistik Austria zu eurer Gemeinde (http://www.statistik.at/blickgem/gemDet ... emnr=31203) handelt es sich hier auch um eine Abgangsgemeinde und zusätzlich noch mit einer Bevölkerungsverteilung welche eher nachteilig für zukünftige Vorhaben ist (Der Großteil bei euch ist 40+ und die potentiell zeugungswillige Generation 20-30 eher spärlich vertreten).

Würde es sich bei euch lohnen zu investieren, dann kann man sich fast ziemlich sicher sein, dass es schon jemand getan hätte :p. Bleiben dir meines Erachtens also nur noch Optionen um deine eigene Position zu verbessern (Für die Verbesserung der Gemeinde im Ganzen gibt es die politischen Vertreter, die werden dafür auch bezahlt). Gründe warum du es nicht wirklich hinbekommen wirst sind sehr vielfältig und wurden eh schon genannt:

  • Grabungskosten sind am Land für einen Privaten/Jungunternehmer auch nich leistbar (Das muss die Gemeinde in vorausschauender Weisheit durchführen ... also eher nicht).
  • Es ist nur ein ganz kleiner Bevölkerungsanteil bereit tatsächlich mehr für "gutes Internet" zu bezahlen, das sind in der Regel die Gamer oder technikaffine Personen. Ich würde hier nur mit 5-10% rechnen (Eigene Umfrage und Erkenntnisse aus gescheiterten bbi-Kunden in OÖ im Raum Braunau).
  • Sobald unsere Regierung irgendwas zusammenbringt, wird es einen Breitbandausbau am Land mittels Funktechnologien geben (LTE), spätestens dann bist du pleite (Oder der Verein).
  • Wenn die politische Vertretung möchte, dann könnte Breitband sehr schnell ausgebaut werden, die TA verlangt keine Unsummen als Beitrag für einen Ausbau (ca. einmalig €200.000,- bis €400.000,- was dann bei 10-jähriger Abschreibung vereinfacht ca. 7-14 Euro/Jahr und Einwohner wären ... also fast gar nichts!).

Und dann gibts da halt noch viele andere kleine Punkte unterschiedlicher Herkunft (Betriebswirtschaftlich, Sozial, Technisch etc.)
  • Selbst entbündeln (Kabelverzweiger) wäre zwar grundsätzlich möglich, nur gibts da halt ein paar ganz tolle Richtlinien (die auch ihre Berechtigung besitzen), die verhindern, dass du einen KV entbündelst und dort Reichweiten erreichst mit denen auch die Kunden weiter weg glücklich werden (Du darfst die unteren Frequenzen nicht nuten, nutze die SuFu und guck dir an was Stefan Hedenig dazu schreibt PSD-Shaping und so).
  • Kupferbasierte Dienste sind zwar sehr nett, weil es die Kabelinfrastruktur bereits gibt aber die Technologie ist gegen sehr viele Einflüsse schlecht geschützt (Blitzeinschlag etc.).
  • Funkbasierte Technologien würden sich je nach Geländegegebenheiten/Verfügbaren günstigen Sendepositionen (Heuschuppen mit Strom etc.) zwar auch eignen, aber wehe es erkrankt irgendjemand an Krebs oder so ... dann hat die Gemeinde einen neuen Buhmann :arguments:.
  • Anwender können extrem lästig sein, wenn mal was irgendwas nicht geht und alles über ein kleines privates Community-Netz (Dein Haus und ein paar Nachbarn) wird für einen Privaten nicht managebar sein.
    ==>Also müsste es sich wieder finanziell lohnen für ein Unternehmen/-gründung und das tut es nicht.
  • Du wirst keinen Backhaul-Anbieter finden, mit dem du dein Vorhaben finanzieren kannst.
  • ...
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon sim-value » Sa 15 Okt, 2011 20:37

Zu diesem Fazit bin ich leider auch schon gekommen.

Danke trotzdem an alle beteiligten, war sehr interessant / informativ.

Im September werden die 800 / 900 Frequenzen vergeben, vllt. werde ich also anfang 2013 durch LTE erlöst....
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon _Riddik_ » So 16 Okt, 2011 12:52

Hallo sim-value,

Im September werden die 800 / 900 Frequenzen vergeben, vllt. werde ich also anfang 2013 durch LTE erlöst....


nun, aber es heisst ja niccht das man untätig sein soll.
Wie schon siegi schön geschrieben hat - du kannst ja für dich selbst auch
nach Alternativen suchen bzw. eine Verbesserung erwirken.
Dazu eine kleine Geschichte:
Ich bin ja mit meiner 6km Leitung auch nicht sehr nah am Wählamt. Und
die Leitung selber hat auch schon besser Zeiten erlebt. 2 Mbit wurde
als Maximum für meine Leitung prognostiziert - ich wurde sogar schon
auf 1 Mbit runtergeschalten - weils halt leicht geht ;)
Bei meiner Suche jedes db herauszukitzeln war ich nach einem guten
halben Jahr (Techniker hatte ich dafür keinen vor Ort - um der Frage vorzugreifen)
endlich wieder bei 3 Mbit.Durch einige Optimierungen und
Innenleitungstausch sogar 4 Mbit.
Heute - mittlerweile nach 2 Jahren (es hat sich an der Leitunglänge nichts getan)
hab ich pro Leitung knapp 5 Mbit und mittels MLPPP netto 8 Mbit.

Auch ist die Alternative von wagsoul auch interessant wenn man ein wenig
Glück hat in einem abgedeckten Gebiet zu sein. Um auch hier das ganze zu
testen hab ich mir einen 3 Stick zu kommen lassen - lt. 3 selber sind die Sender
bei mir HSPA+ versorgt - leider sind diese aber so gut versteckt das ich max.
HSDPA und HSUPA bekomme - aber immerhin: Down ~6,5 Mbit und Up ~2,5 Mbit.
Allerdings müsste ich dafür mit einem Router aufs Dach. Pingzeiten sind bei
ca. 125 ms. @ wagsoul - Rücksendung an 3 war unkompliziert - im Shop gekauft hat man
3 Tage Zeit zu testen und per Internetbestellung 14 Tage. Habs nach ca. 7 Tagen
zurückgesendet - noch eine Anmerkung: testen heisst nicht das Internet leersaugen,
da könnts dann vl. doch Probleme geben ;)

Soweit ein paar Gedankensplitter wie man nach geeigneten Lösungen suchen
kann. Da ich auch eine Richtfunkstrecke habe und diese bereits seit 5 Jahren, muss
ich sagen das auch in diese Richtung es durchaus noch Möglichkeiten gibt.
Und wie man auch lesen kann ist Internet über Satellit auch schon zu einem attraktiven
Preis zu erwerben - leider mit dem Nachteil das die Latenz halt gross ist.
Tests und Erfahrung kann man leider im Internet nicht finden - aber zumindest
Tooway scheint hier preislich Vorteile zu zeigen.

:ok:

Lg

Riddik
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon sim-value » Mo 17 Okt, 2011 13:47

Hi,

"3" hat bei mir leider überhaupt keine UMTS-Abdeckung, aussage der Hotline "in den nächsten 24 Monaten eher unwahrscheinlich"

UMTS hat hier nur A1, bei einem monatlichen Traffic von 50-60 GB allerdings faktisch uninteressant.

Satelliten Internet habe ich mir angeschaut, bei einer Latenz Zeit von 600 ms aufwärts würde hier jedoch das Surfen unter Garantie zur Qual werden.

Richtfunanbieter habe ich bisher noch nichts gefunden was irgendwie verfügbar wäre, Wavenet (abgesehen das es eine komplett chaostische Firma ist) wäre ziemlich interessant, muss mich nochmal wegen Speed verfügbarkeit erkundigen.

@Mehr Rausholen: Hast du da Tipps dazu? oder Links zu Threads?

MfG
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon jutta » Mo 17 Okt, 2011 14:14

> Mehr Rausholen: Hast du da Tipps dazu? oder Links zu Threads?

gibt "MLPPP" in die board-suchfunktion ein. da gibts einige sehr brauchbare informationen.
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon ANOther » Mo 17 Okt, 2011 17:33

sim-value hat geschrieben:Satelliten Internet habe ich mir angeschaut, bei einer Latenz Zeit von 600 ms aufwärts würde hier jedoch das Surfen unter Garantie zur Qual werden.




och - das SURFEN geht eigentlich ganz gut...
auch downloaden...

voip und gamen allerdings....
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Re: Ländlicher / Lokaler ISP, wie würdet ihr vorgehen

Beitragvon siegi » Mo 17 Okt, 2011 18:08

Fürs Gamen reicht der 1/2MBit Anschluss aber eh. Vorm Patch muss man halt ne Pizza reinschieben und eine Folge seiner Lieblingsserien reinwerfen (Oder auch zwei/drei :p). Alles eine Frage der Einteilung :diabolic:.
siegi
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