Legalität von Internet-Sharing via WLAN?

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Legalität von Internet-Sharing via WLAN?

Beitragvon oe3vsfm4 » Fr 18 Jun, 2004 10:37

Hallo, wäre es illegal mir mit meinem Nachbarn den Internetanschluss (konkret: Inode @ home NG) per WLAN zu teilen?
Wenn ja, wäre es illegal NUR ein WLAN zum Nachbarn einzusetzen, ohne den Internetanschluss zu benutzen?
Verwendet wird Standard-WLAN-Hardware.

bye
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Beitragvon TwIce » Fr 18 Jun, 2004 12:16

wem du zugang zu deinem netzwerk gewährst, ist rein rechtlich ganz alleine dein kaffee.
illegal wäre es nur, eine einzeplatz-lösung zum netzwerk an sich auszubauen...
Error 403:

Forbidden.
You don't have permission to access /signature on this server.
TwIce
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Beitragvon jonny007 » Fr 18 Jun, 2004 12:22

Ich kann nur sagen, wie es noch vor einigen Jahren ausgesehen hat... ich wollte eine private (interne) Telefonleitung zu einem Nachbarn legen - dies war rechtlich lt. Aussage eines befreundeten Rechtsanwalts über Grundstücksgrenzen hinweg eigentlich nicht erlaubt aufgrund des Telekom-Monopols. Könnte mir also vorstellen, daß Du hier nachfragen müßtest, ob es da nicht ähnliche Bestimmungen gibt.
Aber wie gesagt, nur eine Vermutung - bin kein Anwalt.
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Beitragvon lordpeng » Fr 18 Jun, 2004 15:12

>Hallo, wäre es illegal mir mit meinem Nachbarn den Internetanschluss (konkret: Inode @ home NG) per WLAN zu teilen?

solange du niemandem mit deinem signal störst zu 99,9 % nicht (eigentlich wollt ich 100 % schreiben, aber für den fall dass du neben einer sprengstoff-fabrik oder einer militäranlage wohnst, solltest du dich dort bei den zuständigen nochmal erkundigen *g*)

>Wenn ja, wäre es illegal NUR ein WLAN zum Nachbarn einzusetzen, ohne den Internetanschluss zu benutzen?

siehe oben ...

beim teilen eines internet anschlusses sehe ich jedoch andere probleme die auftreten könnten

1. wenns nicht grad eine flatrate ist, jedoch beide teilnehmer gerne mal was runterladen, könnts vielleicht zu streitigkeiten wegen des datentransfers kommen ...

2. viren die sich einer der teilnehmer einfängt können sehr leicht auf den anderen computer, wenn die computer beider teilnehmer sich im selben netz befinden, eine lösung hierfür wäre ein router mit DMZ port

3. wenn jeder der teilnehmer einen eigenen webserver betreiben will, das problem besteht darin, dass man meist nur eine externe IP adresse hat die man jedoch auf 2 oder mehrere interne forwarden will, hier müsst ma etwas tricksen, aber gehen würds
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Beitragvon lordpeng » Fr 18 Jun, 2004 15:20

>illegal wäre es nur, eine einzeplatz-lösung zum netzwerk an sich auszubauen...

meine definition von illegal lautet: alles was per gesetz verboten ist

eine einzelplatzlösung als mehrplatzlösung zu betreiben ist ein verstoss gegen die AGB des betreibers bzw. maximal ein vertragsbruch ...
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Beitragvon martin » Fr 18 Jun, 2004 17:21

was ich auch noch beachten würde:

wenn dein nachbar ein power-filesharer ist, musst möglicherweise trotzdem du den kopf hinhalten, wenn vom provider im auftrag der freundlichen medienlobbies ein brieflein kommt...
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Beitragvon TheProdigy » Fr 18 Jun, 2004 17:59

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift c't gibt es dazu einen recht interessanten Artikel ... betrifft zwar deutsches Recht, aber ich nehme an, dass es bei uns nicht wesentlich anders sein wird. Zumindest hat man einen Anhaltspunkt und kann sich dann gezielt informieren, wenn man Genaueres wissen will.
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Beitragvon Tom-Wien » Fr 18 Jun, 2004 20:39

und was steht in groben zügen in diesem artikel ?
- hab das ct grad nicht bei der hand
thx im vorraus
LG

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Beitragvon TheProdigy » So 20 Jun, 2004 22:01

Der Artikel ist in der Ausgabe 12/2004 auf Seite 186 - grob steht drin:

- erlaubt der Provider Mehrplatz-Nutzung?

- Verschlüsselung bei WLAN einsetzen!

- juristisch problematisch für denjenigen, auf dessen Name der Anschluss gemeldet ist: in D haftet der Anschlussinhaber für Verbindungsentgelte gegenüber dem Zugangsanbieter nach der Telekommunikationskundenschutzverordnung unabhängig von seinem Verschulden. Dies gilt zumindest solange, wie er keine Anhaltspunkte dafür ins Feld führen kann, dass technische Fehler oder sonstige Umstände vorliegen, die ihn entlasten.

- bei zivilrechtlichen Forderungen verhält es sich ähnlich, z.B. Unterlassungs-, Zahlungs- oder Schadenersatzansprüche - auch hier wendet man sich zuerst an den Anschlußinhaber, dieser erhält aber Hilfe vom Teledienstgesetz (Paragraph 9: stellt Dienstanbieter, der fremde Informationen lediglich übermittelt, von einer Haftung für diese Informationen frei). Man muss aber beweisen, dass ein Dritter und nicht man selbst tätig geworden ist (z.B. Proxy über Authentifizierung mit Speicherung der Verbindungsdaten - Nachteil: Zustimmung aller Beteiltigen erforderlich).

- am besten alles vertraglich regeln, auch Ãœbernahme evtl. entsehender Mehrkosten

- Klausel, dass Schaden, dessen Verursacher nicht eindeutig ermittelt werden kann, auf alle Beteiligten umgelegt wird

- bei strafrechtlich relevanten Handlungen sieht es anders aus, erster Ansprechpartner ist auch hier der Anschlussinhaber. Diese Tatsache allein dürfte aber für eine Verurteilung nicht ausreichen, da dem Angeklagten die Tat zweifelsfrei nachgewiesen werden muss.
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