Erfahrungsbericht Internet in Deutschland: Milch & Honig?
Verfasst: Fr 18 Sep, 2015 21:48
Hallo Leute,
nachdem hier viele (inkl. und vor allem auch mir selbst) immer neidisch nach Deutschland schielen, wenn es um den Internetzugang geht, hier ein perönlicher Erfahrungsbericht, der sehr subjektiv sein mag, der aber - wie der Titel schon vorwegnimmt - vielleicht zeigt, dass hier doch nicht alles so schlecht ist.
Ich werde mich hier auf das Thema Internet beschränken, es gibt aber noch eine Reihe anderer Erfahrungen, die wir gemacht haben, und wo Österreich ein geradezu hypermodernes Land gegenüber Deutschland ist.
Jedenfalls werde ich in Zukunft die Gewissheit haben, dass woanders alles noch viel schlimmer sein könnte, wenn ich mal wieder meckere, dass UPC der einzige Anbieter in Wien ist, dem man auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist.
Raum und Zeit: München, Ende August 2015
Meine Freundin ist beruflich nach München gezogen, beruflich habe ich selbst auch die Möglichkeit, zeitweise aus ihrer Wohnung zu arbeiten, halte mich also wochenweise auch in München auf.
Einer der ersten Schritte, nachdem eine Wohnung fixiert ist (was in München im Vergleich zu Wien kein leichtes Unterfangen ist): einen Internetzugang bestellen.
Die Vorfreude ist dabei groß, viele, viele ganz tolle Anbieter soll es da geben, da sollte ich genüsslich die Auswahl treffen können, wen ich wähle (anstatt wie in Wien UPC ausgeliefert zu sein).
Also checken wir mal, da gibt es die Deutsche Telekom, Vodafone, O2, Kabel Deutschland, Cablesurf, m-net und und und.
Bekanntermaßen sind die Deutschen DSL-verrückt, da wundert es einen nachdem man ein paar Anbieter überprüft hat, dann auch gar nicht mehr, dass auch Kabel-Anbieter ihre Zugänge mit "DSL-Geschwindigkeit" vermarkten, aber gut, das soll ja auch nicht stören.
Als gelernter Österreicher und in Summe dann doch nicht so unglücklicher UPC Kunde wird mal die Reihung erstellt, dass Kabel > DSL, auch wenn die Deutschen zumindest bei DSL etwas fitter sind als A1.
Ganz super wäre natürlich Glasfaser.
Nach den ersten Sondierungen stellt sich aber schon mal raus, dass es pro Wohnhausanlage nur einen Kabelanbieter gibt, also entweder Cablesurf (=gut?) oder Kabel Deutschland (=schlecht!).
In dem Fall haben wir leider Pech, das Haus wird von Kabel Deutschland versorgt, nicht Cablesurf. Das heißt einerseits eine Bandbreite von 200 MBit down und 12 up, ein bisschen mager im Upload (etwa im Vergleich zu UPC) aber sollte reichen. Allerdings gehört KD zu den Drosslern. Der "Flatrate" Zugang wird ab 10 GB pro Tag von 200 MBit/s auf 100 KBit/s (!) runtergebremst - nur für "Filesharing-Anwendungen" wie KD versichert, was das allerdings genau sein soll bleibt geheim und obliegt KD. Alles was nicht Internet-Surfen, email-Abrufen und gnädigerweise auch Video-Streaming ist, könnte also schon Filesharing sein. Ganz sicher fallen Torrents, One Click Hoster und auch Usenet darunter. Aber auch bei SSH Verbindungen werden schon mal gedrosselt. Mit der Netzneutralität nimmt man es also auch ganz offiziell nicht ganz so genau, das scheint aber auch die deutschen Gerichte nicht so sehr zu stören. Das 10 GB Limit glt dabei übrigens für den gesamten Traffic, also es ist nicht so, dass man 10 GB zB aus dem Usenet laden kann und dann ist (de facto) Ende, sondern da zählt auch der "legale" Traffic dazu, also wer 3h auf Netflix in 1080p schaut, der braucht dann gar nicht erst versuchen, sich zum Usenet-Anbieter seiner Wahl zu verbinden.
Als Zugabe gibt es bei KD auch noch zwangsweise Dual Stack Lite ohne jegliche Möglichkeit, eine öffentliche IPv4 zu bekommen.
Soweit so schlecht, Kabel fällt also vorerst mal aus, also schaun wir weiter.
Die Deutsche Telekom scheint doch nicht so viel weiter als A1 zu sein, denn mehr als 16 MBit kann man auch in München nicht liefern, zumindest an der nötgen Adresse (die jetzt nicht gerade am A... der Welt ist, sondern relativ zentrumnah).
Für O2 und Vodafone gilt das gleiche.
Die DT hätte dann noch irgendein Hybrid Ding mit LTE, aber nachdem in der Wohnung nicht einmal g'scheiter 3G Empfang ist lassen wir das besser gleich bleiben. Bei den Deutschen Mobil-Datentarifen will ich auch gar nicht mehr nachlesen, nach wieviel Kilobyte hier dann die Drossel bei dem LTE Teil einsetzen würde.
Damit bleibt eigentlich nur mehr m-net. Die haben ein Glasfasernetz, ein bisschen so wie Blizznet, die arbeiten mit den Münchner Stadtwerken zusammen (oder ist es eine Markte der Stadtwerke - aber ist auch egal).
Jedenfalls bieten sie bis zu 150 MBit an mit 15 Upload, wenn das Haus per FTTB angebunden ist, fallweise gibt es auch FTTH mit 300/30.
In dem Fall haben wir halbwegs Glück und es gibt im Wohnhaus die FFTB Variante, man kann also 150/15 bestellen.
Nach einigen weiteren Recherchen ergibt sich, dass m-net nicht drosselt, was schön ist, aber auch mit Dual Stack Lite daherkommt. Immerhin ist hier aber eine IPv4 gegen einen monatlichen Aufpreis von EUR 5 auch für Normalsterbliche zu bekommen.
Also fällt die Entscheidung, wir bestellen m-net, Bestellung am 20.August. Daie Online-Bestellung bietet mir auch die Möglichkeit, einen Wunschtermin einzutragen. Nachdem die Freundin erst ma 29. in die Wohnung zieht denk ich mir, na das wrd dann schon passen, in 10 Tagen sollten sie das schon herstellen können, tragen wir den 31.8. als Wunschtermin ein. Blöderweise sind im "Datepicker"bei der Datumseingabe alle Tage bis zum 10. September ausgegraut. Komisch denk ich mir, sehe aber dann doch die Möglichkeit, das direkt einzugeben unter Umgehung des Datepickers und trag 31.8. ein. Ich denk mir noch na gut, wenn es dann wirkluch erst der 10.9. wird, das wär dann schon arg lang, aber gut dann soll es halt so sein.
Bald nach Bestellung erhalten wir eine Fritz!Box ohne die tut es ein echter Deutscher offenbar nicht, egal ob Kabel oder DSL oder sonstwas, man bekommt eine Fritz!Box, bei m-net würde man selbst bei FTTH das optische Terminierungs-Dings an eine Fritz!Box angeschlossen bekommen. Aber auch egal, Fritz hin, Fritz her, solange das Ding funzt ist mir das egal.
Der 31.8. kommt und geht, von einer Herstellung ist aber nix zu merken. Also Nachfrage bei der Hotline. Hotline meint, dass es noch keine Auftragsbestätigung gibt, und erst bei der werde ein konkreter Termin vereinbart.
Langsam werde ich schon nervös, am 20.8. bestellt, aber 31.8. haben die noch keine Auftragsbestätigung vorliegen!?
Nach kurzem Verschnaufen nochmal angerufen, diesmal nach einigem Drängen mit einem Techniker verbunden worden "ja sie haben ja 1.9. zur Installation angegeben, da sollte dann wer kommen".
Wir hatten zwar Wunschtermin 31.8. aber egal, wenn jemand am 1.9. kommt auch gut.
Der 1.9. kommt und geht, natürlich kein Mensch da, also wieder ein Anruf bei der Hotline. "Ja ich weiß nicht wer Ihnen da 1.9. gesegat hat aber es gibt noch keine Auftragsbestätigung und vorher geht da gar nix". Diesmal frag ich dann mal nach was das soll, dass es nach 2 Wochen noch keine Auftragsbestätigung gibt, das gibt es normal am nächsten Tag.
...sie druckst etwas herum, aber nach einiger Fragerei stellt sich heraus, dass die als verfügbar gekennzeichneten 150 MBit nicht wirklich verfügbar sind. Offenbar muss da im Keller was gebaut werden. Hintergrund ist, dass die letzten Meter im Haus von der Glasfaer zur Wohnung natürlich nicht per Koax-Kabel überwunden werden, sondern es muss in Deutschland natürlich... wie könnte es anders sein... DSL sein. VDSL in dem Fall, und um die 150 MBit zu packen mit Vectoring. Dazu muss aber erst etwas gemacht werden. Bei der Verfügbarkeit und auch bei der Bestellung gibt es dazu aber natürlich null komma null Hinweis.
Dann der Schocker: die Einrichtung dauert "bis zu" (wie sie betont) ACHT Wochen. Wie sie sich vorstellen, dass wir jetzt 8 Wochen ohne Internet sind farge ich.... ja da hätte ich vor der Bestellung halt anrufen sollen und fragen, dann hätte man mir sagen können, dass das bei den 150 MBit so lane dauern kann, aber sie versichert mir, das Haus wird von m-net versorgt, also es ist nicht so, dass ein Anschluss nicht möglich wäre, es dauert halt nur 8 Wochen. Wenn wir nur 50 oder 100 MBit bestellt hätten, wäre es schneller gegangen, da dauert es nämlich "nur" 3-4 Wochen.
Da musste ich mal wieder durchatmen, dann kam mir aber der Gedanke, ok gut dann sollen sie halt einstweilen nur einen Anschluss mit 50 oder 100 MBit herstellen wenn das it den 150 so lange dauert.
Also am nächsten Tag mal email an Support geschrieben mit der Bitte den Zugang bis zur Verfügbarkeit der 150 MBit mit 50 herzustellen.
Rückmeldung lapidar: es dauert 8 Wochen.
Angerufen mit Bitte einstweilen die 50 MBit zu schalten, Antwort "es dauert 8 Wochen."
Im Forum nachgefragt: "es dauert 8 Wochen"
An Kundenmanagement geschrieben wiederum mit der Bitte einstweilen die 50 MBit herzsutellen, Antwort: "wie Ihnen die Kollegen bereits mitgeteilt haben dauert es 8 Wochen".
Kein "nein, wir stellen nicht temporär was anderes her", kein "sorry, geht leider nicht", nicht einmal ein "leckt's uns doch am A***h", nein nein, die Antwort lautet im Stile der Dialogfähigkeit der KPdSU konstant "es dauert 8 Wochen".
Ein anderer Kunde hat uns dann geraten doch die Bestellung zu widerrufen und nochmal zu bestellen.
Das haben wir nach einigem Zögern auch getan, auf die Bestätigung des Widerrufs (anzunehmen mit Aufforderung das Modem zurückzuschicken) warten wir bis heute, das wurde angeblich geschickt, aber offenbar in's Nirvana, oder aber die brauchen auch für die Bestätigung des Widerrufs 8 Wochen, ich schließe da nichts mehr aus.
Nach diesen Erfahrungen mit m-net haben wir uns dann dazu entschlossen, doch die bittere Pille zu schlucken, und Kabel Deutschland zu bestellen. Die Verfügbakeit von KD sagt ja es gibt hier Internet, in der Wohnung ist neben des "Sat-Anschlusses" (der sich nebenbei gesagt nicht als Sat-Anschluss, sondern als Gemeinschaftsanlage mit Kabelumsetzer herausgestellt hat, wo außer deutschen SD-Sendern nix kommt, ich mir meine DVB-S Dreambox also schön in die Haare schmieren konnte) auch noch eine weitere Kabel-Dose, also sollte das doch klappen. Zwar mit dubioser Drosselung und Dual Stack Lite aber nach 3 Wochen ohne Internet frisst der Teufel ja auch Fliegen.
Wiederum sendet uns KD (mittlerweise "Vodafone powered by Kabel Deutschland", an der dubiosen Drosselung ändert das aber natürlich nix) schnell ein Kabelmodem (ausnahmsweise keine Fritz!Box, die bekäme man da nur mit monatlichem Aufpreis, ich nehme an der gemeine Deutsche zahlt den auch mit Vergnügen, um seine Fritz!Box zu bekommen).
Im Schreiben anbei steht wir bräuchten das Kabelmodem nur anzustekcen und dann sei nix weiteres mehr nötig um loszusurfen. "Super" denken, wir uns, endlich wieder Internet.
Also schnell das Ding angesteckt, und abgewartet, das Power Lmaperl leuchtet, Receive blinkt... Receive blinkt... tja, "Downstreamkanal" wird gesucht heißt das... kann ja nicht mehr lange dauern bis er auf einen Kanal einlockt... 5 Minuten... 10 Minuten... 15 Minuten... nein, nein, das Ding findet keinen Downstreamkanal.
Also wieder Anruf bei Hotline, diesmal Kabel Deutschland... wiederum einiges Herumgerede, mit dem Ergebnis, dass unsere Adresse im System bei Ihnen nicht als von KD versogt aufscheint (für uns bei Verfügbarkeitsprüfung und Bestellung hingegen schon).
Man ruft uns dann zurück. Das war heute Nachmittag, zurückgerufen hat natürlich keiner.
Dafür haben wir bei der Hausverwaltung angerufen und nachgefragt, welcher Kabelanbieter denn das Haus versorgt. Anwort "ja, das ist nicht so einfach, wir wollen eigentlich auf ganz ohne Kabelanbieter umstellen" (!?!?!?!?), aber es müsste schon möglich sein mit Kabel Deutschland, nur müsse da ein Techniker von KD in einen bestimmten Raum im Keller, das dürfe der aber wieder nur wenn ihn da die Hausverwaltung hineinlässt und da müsse man erst einen Termin vereinbaren... und im Übrigen empfiehlt uns die Hausverwaltung einen anderen Anbieter, nämlich................. Trommelwirbel.......... m-net!!!
Meanwhile back in Vienna:
Meine Freundin hat Ihre Wohnung in Wien temporär an jemand anderen vermietet, der gerade seine Wohnung renovieren lässt und UPC Kunde ist. Diese jene Person hat bei UPC angefragt, ob sie temporär den Internetzugang in der Wonung meiner Freundin haben könnte (die übrigens davor auch UPC Kunde war, der Anschluss wurde aber im August nach der Kündigung des Internetzugangs abgeklemmt).
Diese Person ist seit Anfang der Woche in der Wohnung meiner Freundin und hat nun bereits Internetzugang, Herstellungsdauer des Internetzugangs durch UPC: ZWEI TAGE!
Tu felix Austria.
nachdem hier viele (inkl. und vor allem auch mir selbst) immer neidisch nach Deutschland schielen, wenn es um den Internetzugang geht, hier ein perönlicher Erfahrungsbericht, der sehr subjektiv sein mag, der aber - wie der Titel schon vorwegnimmt - vielleicht zeigt, dass hier doch nicht alles so schlecht ist.
Ich werde mich hier auf das Thema Internet beschränken, es gibt aber noch eine Reihe anderer Erfahrungen, die wir gemacht haben, und wo Österreich ein geradezu hypermodernes Land gegenüber Deutschland ist.
Jedenfalls werde ich in Zukunft die Gewissheit haben, dass woanders alles noch viel schlimmer sein könnte, wenn ich mal wieder meckere, dass UPC der einzige Anbieter in Wien ist, dem man auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist.
Raum und Zeit: München, Ende August 2015
Meine Freundin ist beruflich nach München gezogen, beruflich habe ich selbst auch die Möglichkeit, zeitweise aus ihrer Wohnung zu arbeiten, halte mich also wochenweise auch in München auf.
Einer der ersten Schritte, nachdem eine Wohnung fixiert ist (was in München im Vergleich zu Wien kein leichtes Unterfangen ist): einen Internetzugang bestellen.
Die Vorfreude ist dabei groß, viele, viele ganz tolle Anbieter soll es da geben, da sollte ich genüsslich die Auswahl treffen können, wen ich wähle (anstatt wie in Wien UPC ausgeliefert zu sein).
Also checken wir mal, da gibt es die Deutsche Telekom, Vodafone, O2, Kabel Deutschland, Cablesurf, m-net und und und.
Bekanntermaßen sind die Deutschen DSL-verrückt, da wundert es einen nachdem man ein paar Anbieter überprüft hat, dann auch gar nicht mehr, dass auch Kabel-Anbieter ihre Zugänge mit "DSL-Geschwindigkeit" vermarkten, aber gut, das soll ja auch nicht stören.
Als gelernter Österreicher und in Summe dann doch nicht so unglücklicher UPC Kunde wird mal die Reihung erstellt, dass Kabel > DSL, auch wenn die Deutschen zumindest bei DSL etwas fitter sind als A1.
Ganz super wäre natürlich Glasfaser.
Nach den ersten Sondierungen stellt sich aber schon mal raus, dass es pro Wohnhausanlage nur einen Kabelanbieter gibt, also entweder Cablesurf (=gut?) oder Kabel Deutschland (=schlecht!).
In dem Fall haben wir leider Pech, das Haus wird von Kabel Deutschland versorgt, nicht Cablesurf. Das heißt einerseits eine Bandbreite von 200 MBit down und 12 up, ein bisschen mager im Upload (etwa im Vergleich zu UPC) aber sollte reichen. Allerdings gehört KD zu den Drosslern. Der "Flatrate" Zugang wird ab 10 GB pro Tag von 200 MBit/s auf 100 KBit/s (!) runtergebremst - nur für "Filesharing-Anwendungen" wie KD versichert, was das allerdings genau sein soll bleibt geheim und obliegt KD. Alles was nicht Internet-Surfen, email-Abrufen und gnädigerweise auch Video-Streaming ist, könnte also schon Filesharing sein. Ganz sicher fallen Torrents, One Click Hoster und auch Usenet darunter. Aber auch bei SSH Verbindungen werden schon mal gedrosselt. Mit der Netzneutralität nimmt man es also auch ganz offiziell nicht ganz so genau, das scheint aber auch die deutschen Gerichte nicht so sehr zu stören. Das 10 GB Limit glt dabei übrigens für den gesamten Traffic, also es ist nicht so, dass man 10 GB zB aus dem Usenet laden kann und dann ist (de facto) Ende, sondern da zählt auch der "legale" Traffic dazu, also wer 3h auf Netflix in 1080p schaut, der braucht dann gar nicht erst versuchen, sich zum Usenet-Anbieter seiner Wahl zu verbinden.
Als Zugabe gibt es bei KD auch noch zwangsweise Dual Stack Lite ohne jegliche Möglichkeit, eine öffentliche IPv4 zu bekommen.
Soweit so schlecht, Kabel fällt also vorerst mal aus, also schaun wir weiter.
Die Deutsche Telekom scheint doch nicht so viel weiter als A1 zu sein, denn mehr als 16 MBit kann man auch in München nicht liefern, zumindest an der nötgen Adresse (die jetzt nicht gerade am A... der Welt ist, sondern relativ zentrumnah).
Für O2 und Vodafone gilt das gleiche.
Die DT hätte dann noch irgendein Hybrid Ding mit LTE, aber nachdem in der Wohnung nicht einmal g'scheiter 3G Empfang ist lassen wir das besser gleich bleiben. Bei den Deutschen Mobil-Datentarifen will ich auch gar nicht mehr nachlesen, nach wieviel Kilobyte hier dann die Drossel bei dem LTE Teil einsetzen würde.
Damit bleibt eigentlich nur mehr m-net. Die haben ein Glasfasernetz, ein bisschen so wie Blizznet, die arbeiten mit den Münchner Stadtwerken zusammen (oder ist es eine Markte der Stadtwerke - aber ist auch egal).
Jedenfalls bieten sie bis zu 150 MBit an mit 15 Upload, wenn das Haus per FTTB angebunden ist, fallweise gibt es auch FTTH mit 300/30.
In dem Fall haben wir halbwegs Glück und es gibt im Wohnhaus die FFTB Variante, man kann also 150/15 bestellen.
Nach einigen weiteren Recherchen ergibt sich, dass m-net nicht drosselt, was schön ist, aber auch mit Dual Stack Lite daherkommt. Immerhin ist hier aber eine IPv4 gegen einen monatlichen Aufpreis von EUR 5 auch für Normalsterbliche zu bekommen.
Also fällt die Entscheidung, wir bestellen m-net, Bestellung am 20.August. Daie Online-Bestellung bietet mir auch die Möglichkeit, einen Wunschtermin einzutragen. Nachdem die Freundin erst ma 29. in die Wohnung zieht denk ich mir, na das wrd dann schon passen, in 10 Tagen sollten sie das schon herstellen können, tragen wir den 31.8. als Wunschtermin ein. Blöderweise sind im "Datepicker"bei der Datumseingabe alle Tage bis zum 10. September ausgegraut. Komisch denk ich mir, sehe aber dann doch die Möglichkeit, das direkt einzugeben unter Umgehung des Datepickers und trag 31.8. ein. Ich denk mir noch na gut, wenn es dann wirkluch erst der 10.9. wird, das wär dann schon arg lang, aber gut dann soll es halt so sein.
Bald nach Bestellung erhalten wir eine Fritz!Box ohne die tut es ein echter Deutscher offenbar nicht, egal ob Kabel oder DSL oder sonstwas, man bekommt eine Fritz!Box, bei m-net würde man selbst bei FTTH das optische Terminierungs-Dings an eine Fritz!Box angeschlossen bekommen. Aber auch egal, Fritz hin, Fritz her, solange das Ding funzt ist mir das egal.
Der 31.8. kommt und geht, von einer Herstellung ist aber nix zu merken. Also Nachfrage bei der Hotline. Hotline meint, dass es noch keine Auftragsbestätigung gibt, und erst bei der werde ein konkreter Termin vereinbart.
Langsam werde ich schon nervös, am 20.8. bestellt, aber 31.8. haben die noch keine Auftragsbestätigung vorliegen!?
Nach kurzem Verschnaufen nochmal angerufen, diesmal nach einigem Drängen mit einem Techniker verbunden worden "ja sie haben ja 1.9. zur Installation angegeben, da sollte dann wer kommen".
Wir hatten zwar Wunschtermin 31.8. aber egal, wenn jemand am 1.9. kommt auch gut.
Der 1.9. kommt und geht, natürlich kein Mensch da, also wieder ein Anruf bei der Hotline. "Ja ich weiß nicht wer Ihnen da 1.9. gesegat hat aber es gibt noch keine Auftragsbestätigung und vorher geht da gar nix". Diesmal frag ich dann mal nach was das soll, dass es nach 2 Wochen noch keine Auftragsbestätigung gibt, das gibt es normal am nächsten Tag.
...sie druckst etwas herum, aber nach einiger Fragerei stellt sich heraus, dass die als verfügbar gekennzeichneten 150 MBit nicht wirklich verfügbar sind. Offenbar muss da im Keller was gebaut werden. Hintergrund ist, dass die letzten Meter im Haus von der Glasfaer zur Wohnung natürlich nicht per Koax-Kabel überwunden werden, sondern es muss in Deutschland natürlich... wie könnte es anders sein... DSL sein. VDSL in dem Fall, und um die 150 MBit zu packen mit Vectoring. Dazu muss aber erst etwas gemacht werden. Bei der Verfügbarkeit und auch bei der Bestellung gibt es dazu aber natürlich null komma null Hinweis.
Dann der Schocker: die Einrichtung dauert "bis zu" (wie sie betont) ACHT Wochen. Wie sie sich vorstellen, dass wir jetzt 8 Wochen ohne Internet sind farge ich.... ja da hätte ich vor der Bestellung halt anrufen sollen und fragen, dann hätte man mir sagen können, dass das bei den 150 MBit so lane dauern kann, aber sie versichert mir, das Haus wird von m-net versorgt, also es ist nicht so, dass ein Anschluss nicht möglich wäre, es dauert halt nur 8 Wochen. Wenn wir nur 50 oder 100 MBit bestellt hätten, wäre es schneller gegangen, da dauert es nämlich "nur" 3-4 Wochen.
Da musste ich mal wieder durchatmen, dann kam mir aber der Gedanke, ok gut dann sollen sie halt einstweilen nur einen Anschluss mit 50 oder 100 MBit herstellen wenn das it den 150 so lange dauert.
Also am nächsten Tag mal email an Support geschrieben mit der Bitte den Zugang bis zur Verfügbarkeit der 150 MBit mit 50 herzustellen.
Rückmeldung lapidar: es dauert 8 Wochen.
Angerufen mit Bitte einstweilen die 50 MBit zu schalten, Antwort "es dauert 8 Wochen."
Im Forum nachgefragt: "es dauert 8 Wochen"
An Kundenmanagement geschrieben wiederum mit der Bitte einstweilen die 50 MBit herzsutellen, Antwort: "wie Ihnen die Kollegen bereits mitgeteilt haben dauert es 8 Wochen".
Kein "nein, wir stellen nicht temporär was anderes her", kein "sorry, geht leider nicht", nicht einmal ein "leckt's uns doch am A***h", nein nein, die Antwort lautet im Stile der Dialogfähigkeit der KPdSU konstant "es dauert 8 Wochen".
Ein anderer Kunde hat uns dann geraten doch die Bestellung zu widerrufen und nochmal zu bestellen.
Das haben wir nach einigem Zögern auch getan, auf die Bestätigung des Widerrufs (anzunehmen mit Aufforderung das Modem zurückzuschicken) warten wir bis heute, das wurde angeblich geschickt, aber offenbar in's Nirvana, oder aber die brauchen auch für die Bestätigung des Widerrufs 8 Wochen, ich schließe da nichts mehr aus.
Nach diesen Erfahrungen mit m-net haben wir uns dann dazu entschlossen, doch die bittere Pille zu schlucken, und Kabel Deutschland zu bestellen. Die Verfügbakeit von KD sagt ja es gibt hier Internet, in der Wohnung ist neben des "Sat-Anschlusses" (der sich nebenbei gesagt nicht als Sat-Anschluss, sondern als Gemeinschaftsanlage mit Kabelumsetzer herausgestellt hat, wo außer deutschen SD-Sendern nix kommt, ich mir meine DVB-S Dreambox also schön in die Haare schmieren konnte) auch noch eine weitere Kabel-Dose, also sollte das doch klappen. Zwar mit dubioser Drosselung und Dual Stack Lite aber nach 3 Wochen ohne Internet frisst der Teufel ja auch Fliegen.
Wiederum sendet uns KD (mittlerweise "Vodafone powered by Kabel Deutschland", an der dubiosen Drosselung ändert das aber natürlich nix) schnell ein Kabelmodem (ausnahmsweise keine Fritz!Box, die bekäme man da nur mit monatlichem Aufpreis, ich nehme an der gemeine Deutsche zahlt den auch mit Vergnügen, um seine Fritz!Box zu bekommen).
Im Schreiben anbei steht wir bräuchten das Kabelmodem nur anzustekcen und dann sei nix weiteres mehr nötig um loszusurfen. "Super" denken, wir uns, endlich wieder Internet.
Also schnell das Ding angesteckt, und abgewartet, das Power Lmaperl leuchtet, Receive blinkt... Receive blinkt... tja, "Downstreamkanal" wird gesucht heißt das... kann ja nicht mehr lange dauern bis er auf einen Kanal einlockt... 5 Minuten... 10 Minuten... 15 Minuten... nein, nein, das Ding findet keinen Downstreamkanal.
Also wieder Anruf bei Hotline, diesmal Kabel Deutschland... wiederum einiges Herumgerede, mit dem Ergebnis, dass unsere Adresse im System bei Ihnen nicht als von KD versogt aufscheint (für uns bei Verfügbarkeitsprüfung und Bestellung hingegen schon).
Man ruft uns dann zurück. Das war heute Nachmittag, zurückgerufen hat natürlich keiner.
Dafür haben wir bei der Hausverwaltung angerufen und nachgefragt, welcher Kabelanbieter denn das Haus versorgt. Anwort "ja, das ist nicht so einfach, wir wollen eigentlich auf ganz ohne Kabelanbieter umstellen" (!?!?!?!?), aber es müsste schon möglich sein mit Kabel Deutschland, nur müsse da ein Techniker von KD in einen bestimmten Raum im Keller, das dürfe der aber wieder nur wenn ihn da die Hausverwaltung hineinlässt und da müsse man erst einen Termin vereinbaren... und im Übrigen empfiehlt uns die Hausverwaltung einen anderen Anbieter, nämlich................. Trommelwirbel.......... m-net!!!
Meanwhile back in Vienna:
Meine Freundin hat Ihre Wohnung in Wien temporär an jemand anderen vermietet, der gerade seine Wohnung renovieren lässt und UPC Kunde ist. Diese jene Person hat bei UPC angefragt, ob sie temporär den Internetzugang in der Wonung meiner Freundin haben könnte (die übrigens davor auch UPC Kunde war, der Anschluss wurde aber im August nach der Kündigung des Internetzugangs abgeklemmt).
Diese Person ist seit Anfang der Woche in der Wohnung meiner Freundin und hat nun bereits Internetzugang, Herstellungsdauer des Internetzugangs durch UPC: ZWEI TAGE!
Tu felix Austria.