Telekom will mir kein Kabel legen

Hier sind eure (nicht-technischen) Erfahrungen mit Providern (deren Produkten und Dienstleistungen) gefragt.
Forumsregeln
Hier sind Eure (nicht-technischen) Erfahrungen mit Providern (deren Produkten und Dienstleistungen) gefragt.

Technisch orientierte Fragen bitte in den passenden Rubriken stellen!

Telekom will mir kein Kabel legen

Beitragvon jfst » Mo 27 Apr, 2009 10:34

Was ist denn das wieder für eine schei**e! Nachdem mir UPC einen xDSL-Anschluss verweigert hat (siehe anderes Posting in XDSL&ADSL - "Was ist ein Sperrgebiet"), will mir jetzt die Telekom kein Kabel ins Haus legen, außer ich organisiere und zahle selbst die Grabungsarbeiten zum nächsten Schaltkasten (ca. 10m schräg über die Straße). Ich habe neu gebaut und dabei sogar schon eine Leerverrohrung vom Haus bis zur Straße verlegt. Aber das ist den Typen nicht genug. Seit der "Liberalisierung" sagt man mir, sei die Telekom nicht mehr für "die letzte Meile" zuständig, darum muss sich jetzt der Kunde kümmern.

Ich habe ja bei UPC jetzt ein aDSL-Produkt bestellt (inkl. "Gratisherstellung"), was vom Preis her sogar noch günstiger gewesen wäre (inkl. TA-Grundgebühr). Seitens UPC musste ich aber einen Auftrag an die Telekom ausfüllen, dass die mir eine Leitung herstellen (eh logisch). Aber dass die sich jetzt einfach weigern, ist eine Frechheit. Mit der "Gratisherstellung" ist's damit wohl auch vorbei. Von den Behördenwegen mal ganz zu schweigen (Genehmigung zum "über die Straße Graben") würde das gleich einmal ein paar hundert Euro kosten.

Hat es einen Sinn mich an die RTR-Schlichtungsstelle oder den Konsumentenschutz zu wenden?
jfst
Neu im Board
Neu im Board
 
Beiträge: 10
Registriert: Fr 13 Mär, 2009 10:44

Beitragvon derFlo » Mo 27 Apr, 2009 10:50

Muss man die Kabel denn eingraben?
Bei mir in der Gegend wurde das auch hin und wieder gemacht (statt die Straße aufzugraben): einfach neben den Telekom-Verteiler einen "Holzpflock" hinstellen und das Telefonkabel zum haus "spannen".
Das funktioniert wie gesagt in meiner Nähe auch immer wieder mal.
derFlo
Board-User Level 3
Board-User Level 3
 
Beiträge: 1481
Registriert: Mo 14 Jul, 2008 11:35
Wohnort: Graz

Beitragvon wagsoul » Mo 27 Apr, 2009 11:22

Ein Kabel bzw. ein kleines Rohr für das das Kabel kann man auch unter der Straße durchschießen.

Da brauchst du dann keine Pflöcke daneben und auch kein Aufgraben der Straße.

Bei uns war das vor knapp 25 Jahren übrigens auch schon so, dass wir den Weg vom Haus bis zum Verteilerkasten im Garten vom Nachbarn (ca. 50 m) selbst gegraben haben.
wagsoul
Profi-User
Profi-User
 
Beiträge: 1638
Registriert: Fr 04 Mai, 2007 20:53

Beitragvon derFlo » Mo 27 Apr, 2009 11:33

wagsoul hat geschrieben:Ein Kabel bzw. ein kleines Rohr für das das Kabel kann man auch unter der Straße durchschießen.


Ich stell mir das grad bildlich vor ;)
Wie soll das bitte funktionieren???
derFlo
Board-User Level 3
Board-User Level 3
 
Beiträge: 1481
Registriert: Mo 14 Jul, 2008 11:35
Wohnort: Graz

Beitragvon wagsoul » Mo 27 Apr, 2009 11:45

Habn wir erst vor 2 Jahren gemacht, als wir unter Nachbarn unser Nahwärme-Netz aufgebaut haben.

Man gräbt links und rechts von der Straße ein tiefes Loch und dann schießt man ein Rohr durch. Ganz einfach :ok:

Damit das klappt wird aber ein Bauunternehmen her müssen ...
wagsoul
Profi-User
Profi-User
 
Beiträge: 1638
Registriert: Fr 04 Mai, 2007 20:53

Beitragvon medice » Mo 27 Apr, 2009 11:58

einfach so einen Mast errichten um ein Kabel zu spannen stell ich mir aber eher grenzlegal vor...
Mfg
Medice

Wir in Bayern brauchen keine Opposition, weil wir sind schon Demokraten. (c) Gerhard Polt
medice
Advanced Power-User
Advanced Power-User
 
Beiträge: 3288
Registriert: Fr 13 Mai, 2005 10:32
Wohnort: Graz

Beitragvon wagsoul » Mo 27 Apr, 2009 12:01

Ich mir auch.

Das geht wahrscheinlich so lange gut, bis der 1. Sturm die Masten oder die Leitung beschädigt, oder der 1. LKW mit hoher Ladung das Kabel "streift".
wagsoul
Profi-User
Profi-User
 
Beiträge: 1638
Registriert: Fr 04 Mai, 2007 20:53

Beitragvon jfst » Mo 27 Apr, 2009 12:17

Wie gesagt, ich muss über die Straße und selbst, wenn ich einen Mast genehmigt bekäme, müsste der wohl eine bestimmte Mindesthöhe haben. Ob graben oder durchschießen ist vom Preis her wohl egal, kann mir sogar vorstellen, dass das Durchschießen teurer kommt. Außerdem verlaufen unter der Straße mehrere andere Leitungen (Kanal und Stromanschlüsse zu benachbarten Häusern), was das Vorhaben ungleich erschwert. Deswegen wehre ich mich ja auch so gegen diese "Abwälzung" der Drecksarbeit an den Kunden.

Die spinnen wohl. Wahrscheinlich verlassen sich alle Anbieter darauf, dass die Telekom bei Bedarf eine Leitung herstellt und die redet sich raus, sobald die Arbeiten das Aufschrauben eines Schaltkastens übersteigen.

Eventuell hilft es was ein Produkt bei AON zu bestellen. Der Heini am Telefon hat mir zu einer mobilen Lösung geraten, aber das kommt wegen der Performance wohl nicht in Frage.
jfst
Neu im Board
Neu im Board
 
Beiträge: 10
Registriert: Fr 13 Mär, 2009 10:44

Beitragvon jutta » Mo 27 Apr, 2009 12:22

> Eventuell hilft es was ein Produkt bei AON zu bestellen.

bei einem groesseren businessprodukt mit mehrjaehriger bindung koennte ich mir das eventuell vorstellen, bei einem kombipaket oder aehnlichem nicht. du kannst dir ja selbst ausrechnen, wieviele jahre es dauert, mit einem deckungsbeitrag von 2-3 euro herstellkosten von mehreren hundert euro reinzubringen.
jutta
Administrator
Administrator
 
Beiträge: 30485
Registriert: Do 15 Apr, 2004 10:48
Wohnort: wien

Beitragvon wagsoul » Mo 27 Apr, 2009 12:25

Du musst so denken: Wenn dir diese Arbeit die Telekom macht, dann kostet denen das beispielsweise genauso die EUR 1.000,- die es auch dir kosten würde.

Wenn du nun 20 Euro pro Monat für deinen Anschluss bezahlst und dann sagen wird nach 3 Jahren kündigst, glaubst du ist das ein gutes Geschäft, das auch du als Unternehmer eingehen würdest?

Bedarfsorientiert (=es gilt den Bedarf an Anschlüssen für Wohnhäuser zu decken) arbeiten nur Behörden, weshalb solche Einrichtungen nicht immer zwingend Gewinn erwirtschaften und man denen deshalb auch nachsagt, dass sie schlicht nicht fähig sind rentabel zu arbeiten.

Die Telekom ist aber *zum Glück* privatisiert und muss sich auf solche Scherze nicht mehr einlassen. Was zählt ist der Gewinn unterm Strich, und nicht, dass du irgendwohin irgendwie eine Leitung mit wenig Kosten für dich bekommst.

Wo kämen wir denn hin, wenn nun alle, die sagen "Der Staat kann nicht wirtschaften" das Selbe auch noch über die Telekom sagen könnten?
wagsoul
Profi-User
Profi-User
 
Beiträge: 1638
Registriert: Fr 04 Mai, 2007 20:53

Beitragvon roro » Mo 27 Apr, 2009 12:28

Deswegen wehre ich mich ja auch so gegen diese "Abwälzung" der Drecksarbeit an den Kunden.


Die Telekom wälzt ja nichts auf den Kunden ab, denn Du darfst es eigentlich gar nicht herstellen und auch das ganze "Genehmigungsversfahren" wird von der TA übernommen. Du musst nur die Kosten übernehmen (Grabungskosten wurden nie von der Telekom übernommen, auch nicht vor der Liberalisierung).

Sonst kann ich mich nur Jutta anschließen. Bei "größeren" Businessprodukten zeigen sowohl UPC als auch die TA großes Entgegenkommen bei den Herstellungskosten, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Ist alles eine Kosten/Nutzen-Rechnung.
roro
Advanced Profi-User
Advanced Profi-User
 
Beiträge: 2347
Registriert: Di 11 Jan, 2005 15:22
Wohnort: Weiz

Beitragvon npalko » Mo 27 Apr, 2009 12:53

Aber weiter als bis zur Grundstücksgrenze wurde auch früher die Leitung nicht verlegt oder? Grundstücksgrenze - Haus musste man auch früher machen oder, wie beim Kanal.

Btw, wenn du selbst was machst, kommt es dir sicher billiger als von der TA, deine Arbeitskraft beim Loch graben kostet dich ja "nichts", die TA muss wenn beauftragen der was kostet, allein der Transport des Baggers hin kostet einige hundert Euro. Da hilft wohl nichts ausser selbst schwitzen. Was ja auch logisch ist.

Wie soll ein börsennotiertes Unternehmen vor seinen Aktionären rechtfertigen das es so hohe Unkosten für wenig nutzen in kauf nimmt, ist leider so, so hart wie es klingt, das sind die Auswirkungen des Neoliberalismusses, sind wie die Sammelpostkästen an denen sich die abgelegeneren Orte selbst ihre Post holen müssen. Am Lande bist halt der gearschte, bin froh das wir alle Anschlüsse haben^^
npalko
Junior Board-Mitglied
Junior Board-Mitglied
 
Beiträge: 77
Registriert: Mo 16 Aug, 2004 07:49

Beitragvon jfst » Mo 27 Apr, 2009 13:56

@roro: Natürlich wälzen sie es auf mich ab. Laut dem Mitarbeiter, der mich heute angerufen hat, machen sie's nur, "wenn ich selbst grabe". Da reicht es nicht nur die Kosten zu übernehmen.

@npalko: Du hast wohl überlesen, dass ich auf meinem Grundstück nix mehr graben brauche, es geht ein leeres Rohr von der Straße zum Haus, extra für den Telefonanschluss gerichtet. Es geht um die Strecke "meine Straßenseite" und "andere Straßenseite", wo ein Stückerl weiter weg ein Schaltkasten steht.

Ja, das blöde ist, dass in diesem Fall nur ich was davon habe, das rechnet sich für das Unternehmen nicht. Trotzdem denke ich, dass eine Telekom-Unternehmen besser für den Fall "keine Leitung vorhanden" gerüstet ist und diese zu besseren Konditionen herstellen kann, als ein Privater.

Nachdem ich bei UPC bestellt habe, wäre folgendes Szenario nachvollziehbar:

1. Telekom teilt UPC mit, dass die Leitung nur mit Grabungsaufwand hergestellt werden kann.
2. UPC teilt mir mit, dass sie das Produkt zwar liefern können, aber aufgrund der technischen Gegebenheiten die Herstellung nicht gratis ist.

Normal kostet die Herstellung 193,- "Aufpreis". Da es nicht überall so aufwändig ist wie bei mir, sollte sich das in Summe ja wohl ausgehen, dass sie eben bei mir graben müssen.

Und warum muss ich, wenn ich bei UPC bestelle, mich selbst mit der Telekom abärgern?
jfst
Neu im Board
Neu im Board
 
Beiträge: 10
Registriert: Fr 13 Mär, 2009 10:44

Beitragvon jutta » Mo 27 Apr, 2009 14:15

> Und warum muss ich, wenn ich bei UPC bestelle, mich selbst mit der Telekom abärgern?

weil die angebote von upc voraussetzen, dass schon ein kabel vorhanden ist oder allenfalls innerhalb des hauses verlegt werden muss (auch da nur, soweit es ohne stemmarbeiten moeglich ist).

der kuechenhersteller kuemmert sich ja auch nicht um die zu- und abflussleitungen zu deinem haus, sondern maximal um den anschluss der armaturen.
jutta
Administrator
Administrator
 
Beiträge: 30485
Registriert: Do 15 Apr, 2004 10:48
Wohnort: wien

Beitragvon madmailman » Mo 27 Apr, 2009 14:47

Das geht wahrscheinlich so lange gut, bis der 1. Sturm die Masten oder die Leitung beschädigt, oder der 1. LKW mit hoher Ladung das Kabel "streift".

in meiner gegend sind einige häuser mit "masten" versorgt, auch über die straße. die straßenquerungen sind allerdings etwas höher...
Ob graben oder durchschießen ist vom Preis her wohl egal, kann mir sogar vorstellen, dass das Durchschießen teurer kommt.

ich denke, das kommt auf den "straßenrang" an. bei nebenstraßen kann ichs mir durchaus vorstellen, dass graben+wiederherstellen billiger ist, bei größeren eher (sicher) nicht.
Laut dem Mitarbeiter, der mich heute angerufen hat, machen sie's nur, "wenn ich selbst grabe". Da reicht es nicht nur die Kosten zu übernehmen.

ob DU gräbst, oder du mit deinem geld jemanden beauftragst, das loch zu gragen, dürfte deinem gesprächspartner ziemlich egal sein...
btw - ich denke, lieber OP, du hast keine vorstellung, WAS eine grabung mit straßenquerung kostet...
Multitasking erzeugt Schizophrenie!
madmailman
Junior Board-Mitglied
Junior Board-Mitglied
 
Beiträge: 35
Registriert: Mo 19 Jun, 2006 14:03

Nächste

Zurück zu PROVIDER

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 77 Gäste