AONspeed "Ich will"
Verfasst: Fr 27 Sep, 2002 15:14
meine Bestellung von AONspeed “Ich will”
oder “e-Business in Österreich”
eine Tragikkomödie in 5 oder mehr Akten,
eine wahre Geschichte
meine ADSL Vorgeschichte:
Seit nunmehr einigen Jahren beziehe ich ADSL Produkte verschiedener Provider. Auch den Provider zu wechseln ist nichts Neues für mich. Der letzte Providerwechsel wurde problemlos innerhalb weniger Tage durchgeführt. Dermaßen „unvorbereitet“ will ich zu AON„Ich will.“ wechseln.
Doch AON hatte da einige Überraschungen für mich parat.
Hier als Checkliste mein Ansinnen:
1) Internet/ADSL-Providerwechsel von eTel zu AON
2) beibehalten der Telekom ADSL Leitung sowie dazugehöriger Endgeräte (Modem, Splitter)
Vorhang auf!
Akt 1: “Der AON Webshop”
Gut versteckt, aber dennoch findbar, wird mittels Webshop die Erwerbbarkeit von AON Produkten suggeriert. Dass dieser nur mit dem IE zu funktionieren scheint, und da auch nur zögernd, erschwerte meine Bestellung. Doch ich will! Nach 4 Seiten Offenbarung meiner sensitivsten persönlichen Daten inklusive Erteilung einer blanko Einzugsberechtigung – also ohne Gegenleistungsversprechungen ! - bekam ich in fetten Buchstaben “Die von Ihnen gewählte Seite wird derzeit bearbeitet und wird bald wieder zur Verfügung stehen. Wir bitten um ihr Verständnis.”
Als ich ein anderes Mal den selben Vorgang wiederholte, und nicht an die “Wir Bedauern Wand” knallte, musste ich feststellen, dass das angebotene Produkt nur als Erstinstallationsversion angeboten wird. Das bedeutet: Mitbestellung einer Telekom ADSL Leitung sowie dazugehöriger Endgeräte, welche ich bereits besaß. Die Option “Providerwechsel” gibt es nicht.
Abbruch des Bestellvorganges via Webshop.
Akt 2: “Last but not least können Sie sich hier das Bestellformular downloaden.”
Das tue ich. Auch auf diesem findet sich keine Option “Providerwechsel”, doch ausgedruckt kann man ja mit Kuli entsprechende Ergänzungen machen.
Doch das AONspeed Formular weist einen grünen Hintergrund auf, vermutlich um der Firmen CI dienlich zu sein. Und da dieses Grün nicht allzu hell ist, und da ich dummerweise einen Laserdrucker älterer Bauart besitze, war der Ausdruck definitiv unlesbar, geschweige denn faxbar.
Abbruch des Bestellvorganges via Ausdruck/Fax.
Akt 3: “0800 100 130”
Zitat aus www.aon.at: “Telefonisch können Sie AonSpeed unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 100 130 bestellen. Infomaterial zu AonSpeed erhalten Sie ebenfalls unter 0800 100 130 oder im E-Mail Service Center unter mailto:[email protected]. “
Ich greife zum Hörer. Jetzt wird archaisch bestellt!
Nach einer Leitungsunterbrechung (nein, ich erfinde das alles nicht!) und diversen Weitervermittlungen durch meinen Sonderwunsch “Providerwechsel”, lande ich bei einem netten Herren. Doch nachdem ich auch ihm erklärt hatte, was ein Providerwechsel ist, erklärt er sich ausser Stande, meine Bestellung entgegen zu nehmen. Er meint, er benötige eine Kopie des Kündigungsschreibens des alten Providers und empfiehlt mir, das Bestellformular runterzuladen, auszudrucken und gemeinsam mit der Kündigungskopie zu faxen.
Ich versuche also nochmals meinen Laserdrucker davon zu überzeugen, dass grün eigentlich weis sei, doch ohne Erfolg - ich brauche ein Papierformular!
Was habe ich noch nicht probiert? Ach ja: email! Eine kurze mail an [email protected] und nach der Antwort weis ich: “Am schnellsten erhalten Sie ein Bestellformular u.a. bei den TelekomShops und Postämtern.” Auf meinen Wunsch auf “zuschicken” wird nicht eingegangen. WWW, email und Telefon und jetzt per pedes. Am Postamt treffe ich auf einen netten Mitarbeiter, der zwei Dinge tut: 1) er informiert mich, dass die AONspeed Bestellung eigentlich über sein Terminal online erfolgt, es aber 5 Minuten vor 12 sei und daher ... 2) er drückt mir – wie ich irrtümlich annahm – das verlangte Papierformular in die Hand. Zu Hause angekommen, beginne ich das Formular auszufüllen und mich über unbekannte Produktnamen zu wundern. Ich stoppe und denke mir, irgendwas an diesem Formular stimmt nicht. Bis mir einfällt, dass die Marke jet2web und div. Produkte eingestellt wurden und ich ein jet2web Formular in Händen halte.
Abbruch der Bestellung via Papier.
Akt 4: “zu Fuß beim Greissler um die Ecke”
Zitat aus www.aon.at: “Sonst bekommen Sie AonSpeed nahezu überall, auf alle Fälle in zahlreichen Postämtern, jedem Telekom Austria Shop und im Fachhandel. Eine der vielen Verkaufsstellen ist sicher in Ihrer Nähe.”
Meine Erfahrungen durch mein Postamt ließen mich folgenden Schluß ziehen: Wenn ich schon zu Fuß ein Internetprodukt bestellen muss, dann an einem Ort mit Chance auf Bedienung ohne zu enge zeitliche Grenzen und mit einem Berater, der mindestens soviel über AONspeed und Jet2web weiss wie ich.
Meine Wahl “Media Markt” fiel keinesfalls aus Überzeugung, aber war durch verkehrstechnische Überlegungen und durch Ausscheiden meines Postamts getragen.
Vor Ort traf ich auf einen sehr bemühten Mitarbeiter, der nachdem ich ihm meine Intention “Providerwechsel ohne neues Modem etc ...” erklärt hatte verstand, was ich wollte und mit der Bestellung online via Terminal begann. Gleich vorweg: ich hatte noch nie im Media Markt eine nette Kundenbetreuung nur für mich für locker eine Stunde! Aber ich greife vorweg. Kurz nachdem das Onlineformular erschien, war uns beiden klar, dass mein absonderlicher Sonderwunsch “Providerwechsel” wohl nicht ohne weiteres erfüllt werden kann. Nach Rücksprache mit einem Kollegen sowie telefonisch mit einem AON-Zuständigen wurde mir empfohlen, die Bestellung durchzuführen. Das von der Telekom Austria zugeschickte Modem solle ich zurückweisen, mir entstünden keine zusätzlichen Kosten. Nachdem mir keine andere Bestellvariante mehr bekannt war und mir auch die Zeit zu entrinnen begann (mittlerweile 23.9.2002; Ende eTel ADSL: 30.9.2002) beschloß ich, zu bestellen. Mühsam wurde die Bestellung via Onlineformular eingegeben, mehrfach ausgebessert und der Verkäufer total verwirrt durch amüsante Ergebnisse wie z.B.: die Auftragsnummer gibt es nur nach erfolgter Bestellung aber nein, die Bestellung ist nicht möglich, da bereits bestellt wurde udgl. Spätestens der Absturz des IE und die erforderliche Neueingabe aller Daten inklusive aller Shopprobleme half dann, die Zeit im Flug vergehen zu lassen.
Ich habe bestellt! Aber was werde ich bekommen?
Akt 5: “Was habe ich daraus gelernt?”
Ich habe meine bisherigen AONspeed Erlebnisse gerade schriftlich festgehalten und mich quält die Frage, wie wohl meine ADSL Zukunft aussehen wird. Doch in dieser Ungewissheit scheinen ein paar Dinge sehr klar:
*) Es gibt eine AONspeed Kampagne “Ich will”, die wohl ausschließlich den Willen der Kunden widerzuspiegeln scheint.
*) Österreich hat eine Lösung für den ungeliebten, ungeografischen Cyberspace:
Österreichischer e-Commerce, österreichisches e-Business findet beim Greißler um die Ecke statt!
Bleibt nur die Aufgabe bei der nächsten österreichischen e-Business Marktforschung diese Geschäfte miteinzubeziehen.
*) Ich weis, dass e-Commerce, e-Business nicht nur ein angenehmes Erlebnis sein können, sondern auch für beide Seiten, Kunde und Unternehmen, profitabel.
An dieser Stelle verspreche ich, dieses Dokument stets auf den aktuellsten Stand zu bringen.
jörg
oder “e-Business in Österreich”
eine Tragikkomödie in 5 oder mehr Akten,
eine wahre Geschichte
meine ADSL Vorgeschichte:
Seit nunmehr einigen Jahren beziehe ich ADSL Produkte verschiedener Provider. Auch den Provider zu wechseln ist nichts Neues für mich. Der letzte Providerwechsel wurde problemlos innerhalb weniger Tage durchgeführt. Dermaßen „unvorbereitet“ will ich zu AON„Ich will.“ wechseln.
Doch AON hatte da einige Überraschungen für mich parat.
Hier als Checkliste mein Ansinnen:
1) Internet/ADSL-Providerwechsel von eTel zu AON
2) beibehalten der Telekom ADSL Leitung sowie dazugehöriger Endgeräte (Modem, Splitter)
Vorhang auf!
Akt 1: “Der AON Webshop”
Gut versteckt, aber dennoch findbar, wird mittels Webshop die Erwerbbarkeit von AON Produkten suggeriert. Dass dieser nur mit dem IE zu funktionieren scheint, und da auch nur zögernd, erschwerte meine Bestellung. Doch ich will! Nach 4 Seiten Offenbarung meiner sensitivsten persönlichen Daten inklusive Erteilung einer blanko Einzugsberechtigung – also ohne Gegenleistungsversprechungen ! - bekam ich in fetten Buchstaben “Die von Ihnen gewählte Seite wird derzeit bearbeitet und wird bald wieder zur Verfügung stehen. Wir bitten um ihr Verständnis.”
Als ich ein anderes Mal den selben Vorgang wiederholte, und nicht an die “Wir Bedauern Wand” knallte, musste ich feststellen, dass das angebotene Produkt nur als Erstinstallationsversion angeboten wird. Das bedeutet: Mitbestellung einer Telekom ADSL Leitung sowie dazugehöriger Endgeräte, welche ich bereits besaß. Die Option “Providerwechsel” gibt es nicht.
Abbruch des Bestellvorganges via Webshop.
Akt 2: “Last but not least können Sie sich hier das Bestellformular downloaden.”
Das tue ich. Auch auf diesem findet sich keine Option “Providerwechsel”, doch ausgedruckt kann man ja mit Kuli entsprechende Ergänzungen machen.
Doch das AONspeed Formular weist einen grünen Hintergrund auf, vermutlich um der Firmen CI dienlich zu sein. Und da dieses Grün nicht allzu hell ist, und da ich dummerweise einen Laserdrucker älterer Bauart besitze, war der Ausdruck definitiv unlesbar, geschweige denn faxbar.
Abbruch des Bestellvorganges via Ausdruck/Fax.
Akt 3: “0800 100 130”
Zitat aus www.aon.at: “Telefonisch können Sie AonSpeed unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 100 130 bestellen. Infomaterial zu AonSpeed erhalten Sie ebenfalls unter 0800 100 130 oder im E-Mail Service Center unter mailto:[email protected]. “
Ich greife zum Hörer. Jetzt wird archaisch bestellt!
Nach einer Leitungsunterbrechung (nein, ich erfinde das alles nicht!) und diversen Weitervermittlungen durch meinen Sonderwunsch “Providerwechsel”, lande ich bei einem netten Herren. Doch nachdem ich auch ihm erklärt hatte, was ein Providerwechsel ist, erklärt er sich ausser Stande, meine Bestellung entgegen zu nehmen. Er meint, er benötige eine Kopie des Kündigungsschreibens des alten Providers und empfiehlt mir, das Bestellformular runterzuladen, auszudrucken und gemeinsam mit der Kündigungskopie zu faxen.
Ich versuche also nochmals meinen Laserdrucker davon zu überzeugen, dass grün eigentlich weis sei, doch ohne Erfolg - ich brauche ein Papierformular!
Was habe ich noch nicht probiert? Ach ja: email! Eine kurze mail an [email protected] und nach der Antwort weis ich: “Am schnellsten erhalten Sie ein Bestellformular u.a. bei den TelekomShops und Postämtern.” Auf meinen Wunsch auf “zuschicken” wird nicht eingegangen. WWW, email und Telefon und jetzt per pedes. Am Postamt treffe ich auf einen netten Mitarbeiter, der zwei Dinge tut: 1) er informiert mich, dass die AONspeed Bestellung eigentlich über sein Terminal online erfolgt, es aber 5 Minuten vor 12 sei und daher ... 2) er drückt mir – wie ich irrtümlich annahm – das verlangte Papierformular in die Hand. Zu Hause angekommen, beginne ich das Formular auszufüllen und mich über unbekannte Produktnamen zu wundern. Ich stoppe und denke mir, irgendwas an diesem Formular stimmt nicht. Bis mir einfällt, dass die Marke jet2web und div. Produkte eingestellt wurden und ich ein jet2web Formular in Händen halte.
Abbruch der Bestellung via Papier.
Akt 4: “zu Fuß beim Greissler um die Ecke”
Zitat aus www.aon.at: “Sonst bekommen Sie AonSpeed nahezu überall, auf alle Fälle in zahlreichen Postämtern, jedem Telekom Austria Shop und im Fachhandel. Eine der vielen Verkaufsstellen ist sicher in Ihrer Nähe.”
Meine Erfahrungen durch mein Postamt ließen mich folgenden Schluß ziehen: Wenn ich schon zu Fuß ein Internetprodukt bestellen muss, dann an einem Ort mit Chance auf Bedienung ohne zu enge zeitliche Grenzen und mit einem Berater, der mindestens soviel über AONspeed und Jet2web weiss wie ich.
Meine Wahl “Media Markt” fiel keinesfalls aus Überzeugung, aber war durch verkehrstechnische Überlegungen und durch Ausscheiden meines Postamts getragen.
Vor Ort traf ich auf einen sehr bemühten Mitarbeiter, der nachdem ich ihm meine Intention “Providerwechsel ohne neues Modem etc ...” erklärt hatte verstand, was ich wollte und mit der Bestellung online via Terminal begann. Gleich vorweg: ich hatte noch nie im Media Markt eine nette Kundenbetreuung nur für mich für locker eine Stunde! Aber ich greife vorweg. Kurz nachdem das Onlineformular erschien, war uns beiden klar, dass mein absonderlicher Sonderwunsch “Providerwechsel” wohl nicht ohne weiteres erfüllt werden kann. Nach Rücksprache mit einem Kollegen sowie telefonisch mit einem AON-Zuständigen wurde mir empfohlen, die Bestellung durchzuführen. Das von der Telekom Austria zugeschickte Modem solle ich zurückweisen, mir entstünden keine zusätzlichen Kosten. Nachdem mir keine andere Bestellvariante mehr bekannt war und mir auch die Zeit zu entrinnen begann (mittlerweile 23.9.2002; Ende eTel ADSL: 30.9.2002) beschloß ich, zu bestellen. Mühsam wurde die Bestellung via Onlineformular eingegeben, mehrfach ausgebessert und der Verkäufer total verwirrt durch amüsante Ergebnisse wie z.B.: die Auftragsnummer gibt es nur nach erfolgter Bestellung aber nein, die Bestellung ist nicht möglich, da bereits bestellt wurde udgl. Spätestens der Absturz des IE und die erforderliche Neueingabe aller Daten inklusive aller Shopprobleme half dann, die Zeit im Flug vergehen zu lassen.
Ich habe bestellt! Aber was werde ich bekommen?
Akt 5: “Was habe ich daraus gelernt?”
Ich habe meine bisherigen AONspeed Erlebnisse gerade schriftlich festgehalten und mich quält die Frage, wie wohl meine ADSL Zukunft aussehen wird. Doch in dieser Ungewissheit scheinen ein paar Dinge sehr klar:
*) Es gibt eine AONspeed Kampagne “Ich will”, die wohl ausschließlich den Willen der Kunden widerzuspiegeln scheint.
*) Österreich hat eine Lösung für den ungeliebten, ungeografischen Cyberspace:
Österreichischer e-Commerce, österreichisches e-Business findet beim Greißler um die Ecke statt!
Bleibt nur die Aufgabe bei der nächsten österreichischen e-Business Marktforschung diese Geschäfte miteinzubeziehen.
*) Ich weis, dass e-Commerce, e-Business nicht nur ein angenehmes Erlebnis sein können, sondern auch für beide Seiten, Kunde und Unternehmen, profitabel.
An dieser Stelle verspreche ich, dieses Dokument stets auf den aktuellsten Stand zu bringen.
jörg