Ich_der_Held hat geschrieben:Bist dir da so sicher ????
Schon ma von Spot Beam gehört ????
Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass so ein Satellit mit dem Rest von Europa, dem Nahen Osten und auch auch dem Norden Afrikas geteilt wird - genau diese Fläche wird davon ausgestrahlt.
Ich seh das ja so: Möchte ich mit einem guten alten GSM-Handy telefonieren, so sind vielleicht in meiner Umgebung in etwa 10 km um den Sendemasten meine "Gegner", die mir die notwendige "Bandbreite" für das Telefonat wegnehmen können.
Zwar schafft so eine Sendeanlage weit mehr als 1 Gespräch gleichzeitig abzuwickeln, die Kapazitäten an sich sind aber doch begrenzt. Ich konkurriere also mit den Mitnutzern im Abdeckungsgebiet der Sendeanlage um die Häppchen der Gesamtkapazität.
Wie aber ist das nun bei sagen wir top-modernen Satelliten-Anbindungen:
Prinzipiell finde ich es ja sehr schön, dass mit dieser Spot-Beam Technologie ein Transponder (also eine Frequenz) nicht mehr gleichmäßig über das gesamte Sendegebiet ausgestrahlt wird.
Ohne Spot-Beam-Technik nimmt mir in Österreich der User aus Spanien, der den selben Transponder benutzt, meine Bandbreite weg.
In Sachen Bandbreiten-Häppchen konkurriere ich mit Europa und sogar noch Teilen anderer Kontinente.
Völlig irre wie viele potenzielle Nutzer sich gleichzeitig um Bandbreite anstellen können ...
Nun ist das mit Spot-Beam klarerweise entschärft. Der Satellit schickt ein Signal gebündelt in einem Strahl zum Nutzer nach Spanien, während er auf dem selben Transponder (= der selben Frequenz) einen anderen Strahl in den Nahen Osten sendet.
Bei einmaliger Nutzung einer Frequenz ist diese nicht gleich für das gesamte Gebiet Europa/Naher Osten/Nordafrika vergeudet - sehr schön.
Aber wie sieht diese Bündelung der Strahlen aus? Kann ein Signal auf einer Frequenz so auf eine Fläche am Boden mit Radios 2 km begrenzt werden, so wie bei der seit 10 Jahren sich im Einsatz befindlichen UMTS-Technologie (dort sind die Radien teilweise sogar kleiner als 2 km)? Und kann so eine Frequenz - wie bei UMTS auch gängige Praxis - im Abstand von nur wenigen Kilometern am Boden immer wieder benutzt werden?
Ich hab so meine Zweifel, was die Kapazitäten so einer Versorgung einer Fläche größer als ein Kontinent mit nur wenigen Satelliten betrifft - im Gegensatz zB mit dem alleine in Österreich aus tausenden Sendestationen bestehenden 3G-Mobfilfunknetz, welches vergleichsweise absolut engmaschig gestaltet ist. (Zig-Tausende Funkzellen alleinig in Österreich, während ein paar Satelliten mehr als Europa versorgen ...)
Naja, der Satellit is ja "nur" 36000 km entfernt - also "fast" um die Ecke.....
Ausserdem ist dies nicht für Gamer z.B. gedacht sondern um auch in entlegenen Ecken
Internet zu haben mit einer annehmbaren Geschwindigkeit.
Ich finde es immer schön etwas begründen zu können - an der nun mal vorliegenden Realität ändert die stichhaltigste Begründung aber auch nichts.
Man muss ja bedenken, dass die von mir genannten 480 ms Latenz bei einer bidirektionalen Satelliten-Verbindung nichts als blanke Theorie darstellen.
Die 480 ms sind nun mal die Zeit, welche die Funkwellen zum Überwinden der von dir genannten Entfernung von 36.000 km benötigen - im luftleeren Vakuum-Raum. Die Realität natürlich sieht anders aus: Denn die Strecke zwischen der Sat-Schüssel an meinem Dach und dem Satelliten ist nicht per se luftleer - Interferenzen auf dieser (wie von dir angedeutet) enorm langen Strecke lasse ich überhaupt mal un-berücksichtigt.
Die effektive Latenz ist daher natürlich größer.
Es ist natürlich absolut klar und einleuchtend, dass bei so einer Sat-Anbindung alleinig aufgrund der Entfernung eine gewisse Latenz anfällt. Aber selbst wenn ganz unlogisch das Anregnen des benachbarten Gartenzwergs für die Latenz verantwortlich wäre --> sie ist einfach grottenschlecht.
Satelliten-Internet wäre alleinig deswegen für mich die absolut letzte aller Lösungen (allerdings noch vor einer 56k-Anbindung mit Abrechnung im Minuten-Takt)
Selbst bei einer Latenz von vergleichsweise sehr geringen 150 ms (das schafft ein 1 Jahr alter UMTS-Stick bei mir) würde ich meinem guten alten DSL-Anschluss mit 3 Mbit JEDERZEIT den Vorzug geben - ohne auch nur kurz darüber nachzudenken.
Bevor ich zu diesem Schritt - mit der übrigens nicht billigen Sat-Hardware - greifen würde, würde ich mich sogar ernsthaft um Interessierte in Nachbarorten umsehen, um so vielleicht mittels WLAN-Richtfunk einen angenehmen DSL-Anschluss mitnutzen zu können.
Das hängt von der Bandbreite des zur Verfügung stehenden Transponder ab.
Weiters sind ja fürs Multiplexing mehrere Transponder vorgesehen. Und ich bin
mir sicher das Astra-Net oder Tooway von Eutelsat genügend Kapazitäten zur Verfügung
haben - das sind die Grundplattformen - skydsl ist nun der Vertrieb an den Endkunden.
Hehe!
Da bin ich mir auch sicher, dass insbesondere Astra genügend an freien Kapazitäten bieten kann.
Aber ob so eine Firma - die ja "nur" der Vertrieb an die Endkunden ist - sich diese auch wirklich leisten kann?
In meiner Zeit der goldenen Satelliten-Internet-Anbindung sah es so aus, dass mein Anbieter 4 Transponder (=Frequenzen) beim sehr guten Astra-Satelliten-Netz nutzte.
Koste pro Transponder und Monat: > 1 Mio. €
Kapazität pro Transponder: 16 Mbit (bei der damals gebräuchlichen DVB-S Technologie)
Gesendet wurden pro Transponder mehrere Multicast-Streams wie TV-Shows, Downloads die man erst in eine Queue einreihen musste um sie dann tlw. Stunden später zu empfange, und schlussendlich normales Internet On-The-Fly.
Hatte man wirklich Glück, konnte man einen Internet-Download mit 30 KByte/sec nutzen - aber auch nur dann, wenn ein Download-Manager mit 10 gleichzeitigen Verbindungen genutzt wurde.
Das war völlig inakzeptabel, wenn nicht für den Download einer größeren Datei genutzt ...
Ich denke ja immer noch, dass bei Sat-Technik potenziell am Ehesten mit merklichen Bandbreiten-Beeinträchtigungen zu rechnen ist.
Warum?
Kurz: Weil ich bei meiner Suche nach Infos dazu noch nicht das Gegenteil gesehen habe.
Lang: Gerade dieses SkyDSL (bidirektional, Spot-Beam-Technologie wo eine Frequenz mehrmals innerhalb der Footprints verwendet werden kann) finde ich persönlich sehr interessant.
Im Vergleich zu den Einweg-Satelliten-Anbindungen bis noch vor kurzer Zeit ist diese neue Technologie wohl Allem haushoch überlegen. So etwas hätte ich - früher - gerne gehabt. Besonders um diesen Preis!
Sucht man aber nach näheren Infos, so muss man leider feststellen, dass es dazu scheinbar nichts Konkretes (Zahlen: reale Mbit wie div. Speedtests, Angaben zu Transponder-Kapazitäten, Anzahl der genutzten Transponder, etc ..) gibt.
Während man aus 2006 oder früher heute noch immer wieder negative Erfahrungsberichte zu Sat-Internet findet (damals betraf das wohl noch Einweg-Anbindungen --> nicht mit heute vergleichbar), wird es die letzten Jahre dann erstaunlich ruhig um das Thema.
Das geht sogar so weit, dass bei er Erwähnung von SkyDSL hier sich tagesaktuell ein neuer Benutzer anmeldet, um sogleich mit nicht näher ausgeführten Schlagworten um sich zu werfen, welche wohl die vermeintliche Qualität dieser Satelliten-Anbindung hervorstreichen sollen.
Aber konkrete Zahlen und Angaben zum realen Nutzen (DAS interessiert potenzielle Kunden): NICHTS
Das einzige Stichhaltige, das ich zu SkyDSL gefunden habe, stammt übrigens von SkyDSL selbst.
Leider nur zur Einweg-Technologie, gibts eine Übersicht über die durchschnittlich zur Verfügung stehende Bandbreite:
http://bit.ly/oYQl5OÜber den Verlauf hinweg bricht die Bandbreite immer wieder um deutlich mehr als ein Drittel ein. Da das jedoch durchschnittliche Geschwindigkeiten sind, schätze ich einfach mal, dass im Einzelfall sogar noch niedrigere Geschwindigkeiten erzielt werden. Über das Gegenteil möge man mich bitte aufklären.
(intressanter wäre ja die 2-Wege-Technologie, dazu gibts aber schlichtweg nichts)
Aber ich würde mich mal mit dem Unterschied zwischen HSPA+ und DC-HSPA+ beschäftigen
und klein anfangen bevor ich nach den Sternen greife. Und dann über die Funktionsweise
DC........
Sehr gerne:
Ich nutze ein Samsung Galaxy S2, welches bekanntlich ja ein zwischenzeitlich antiquiertes Modem beinhaltet (HSPA+ mit theoretischen 21 Mbit), sowie einen Huawei E372 der 1 Technologiestufe moderner ist und DC-HSPA+ mit theoretischen 42 Mbit/sec kann.
Test, heute 21 Uhr
unmittelbar nacheinander
völlig selber Ort, nur wenige cm Abstand zwischen den Geräten
Empfang leider nur 50 % da Ort noch nicht mit 3G versorgt:
HSPA+ (Galaxy S2):
3,8 Mbit Down / 3,2 Mbit Up
57 ms Ping
DC-HSPA+ (Huawei E372):
17,8 Mbit Down / 3,3 Mbit Up
27 ms Ping
--edit beginn--
Hier noch nachträglich ein kleiner "Beweis" der guten Geschwindigkeit.
Leider erst jetzt 1 Stunde im Nachhinen angefertigt, deshalb andere Werte als oben beschrieben
--edit ende--
Meine Meinung dazu: DAS ist ein Unterschied zwischen DC-HSPA+ (wofür es ja seit ca. Juli Datensticks am Markt gibt) und "nur" HSPA+ - ein gewaltig großer sogar.
Auch gut sieht man, dass die DC (= Dual Channel) Technologie nur den Download betrifft, denn der Upload ist bei meinen beiden Geräten nahezu identsich - während der Download durch DC einfach so mal mehr als vervierfacht wurde.
Das spricht wohl eindeutig für die enorme Leistungssteigerung, welche DC-HSPA+ im Vergleich zu den Vorgänger-Technologien mit sich bringt.
Mit welchen Eckpunkten der Technologie sollte ich mich deiner Meinung nach denn noch beschäftigen?
Ich möchte übrigens genau nicht nach den Sternen greifen (da du das ja ansprichst). Das Erreichen einer hohen Bandbreite genügt mir vollauf (im Vergleich zu meinem DSL-Anschluss mit 5 km Leitungslänge sogar ENORM hoch), und dazu muss man eigentlich genau nichts machen, als die entsprechende Hardware zu kaufen und diese schlichtweg anzustecken ...
Ich könnte jetzt auch noch durchrechnen und hier erläutern, welchen enormen Kostenvorteil ich mit meiner 3G-Lösung gegenüber SkyDSL habe (Anschaffung und laufender Betrieb), das sogar bei einer realen Leistung die dem Vielfachen der theoretischen Leistung von SkyDSL entspricht - das mache ich nun aber nicht ...
Ich bin übrigens jederzeit offen dafür, mich vom Nutzen und der Effektivität neuer Technologien überzeugen zu lassen.
Sehr gern sogar.
Hat jemand Erfahrungen zu den bidirektionalen Satelliten-Anbindungen, dann bitte nur her damit ...