Wellenwiderstand Telefonleitungen in Österreich
Verfasst: Mi 26 Nov, 2008 02:23
Okay,
bei mir daheim (wo auch mein Büro untergebracht ist) und einigen meiner Kunden (bin EDV-Berater) habe ich die Möglichkeit jenen Teil der letzten Meile nach dem Hausanschluß (also das Telefonkabel vom Hausanschluß zur Wandsteckdose) selbst zu definieren.
Wie das geht ? Man macht eine Neuherstellung einer Anschlußleitung statt einer Entbündelung und verlegt davor selbst (oder beauftragt Elektriker) ein entsprechendes Kabel mittels Leerverrorhung in die Nähe des Hausanschlusses. Habe bemerkt, Die Kollegen von der TA schätzen das sehr, wenn der Draht bereits gelegt ist und sie nicht , in ihrer Arbeitszeit diese Verlegung (meist notdürftig Aufputz) herstellen müssen.
Es ist nun klar, daß der alte "Telefondraht" wohl nicht die besten physikalischen Eigenschaften hat (Dämpfung, Übersprechen, Schirmung etc.). In den meisten Wohnhäusern sind außerdem die Telefonkabeln in Schächten geführt, wo gleich daneben die Strom und Gasleitungen laufen. Mangelnde Schirmung verschlechtert da natrülich die Signalqualität (die hohen Dämpfungswerte sind dann ein Problem eine xDSL Leitung entsprechender Geschwindigkeit zu provisionieren).
Jetzt gibt es ein anderes Problem: der Wellenwiderstand. Telefondrähte hatten wie ich lese einst einen Wellenwiderstand von 600 Ohm. Dies war allerdings in der vor-ISDN Zeit und wurde durch den Einsatz von Induktivitäten (pupinschen Spulen) am Wählamt hervorgerufen. Das Wirkt als Tiefpass - verringert aber die Dämpfung im Voiceband, war wichtig bevor Verstärker und Echo-Cancellation eingesetzt wurden.
http://forum.electronicwerkstatt.de/php ... 0.html#top
Heutzutage unbrauchbar, darum hat man diese Spulen schon in den 80iger Jahren herausgenommen. Das "nackte" Telefon-Kabel der TA (eigentlich Twisted pair CAT.1 oder CAT.2) hat nun einen Wellenwiderstand von 100-150Ohm. Alle Netzwerkkabeln (Cat5-Cat7a) sind allerdings auf 100Ohm Wellenwiderstand genormt.
Warum ist das wichtig ? Die geringste Dämpfung auf der Gesamtstrecke erhält man wenn der Wellenwiderstand KONSTANT ist. Dazu muß natürlich der WW Des Hausanschlusses am besten identisch mit jenem der TASL zwischen Wählamt (CentralOffice) und hausanschluß sein. In Deutschland sind 135Ohm Wellenwiderstand offensichtlich im Einsatz. Verlängert man die TASL im eigenen Haus mit einem 100 Ohm Datenkabel (auch bester CAT7 Qualität), dann werden automatisch teile der Sendeleistung REFLEKTIERT und man verliert 15% der Signalleistung.
Hier ist eine Präsentation diesbezüglich (Bayrische Kabelwerke 2006)
http://www.vierling.de/www_vierling/ima ... yka-de.pdf
Meine Fragen nun:
1) kennt jemand den typischen Wellenwiderstand der in Österreich verlegten Telefonkabeln (werden auch als Fernmeldekabel bezeichnet) ?
2) Wenn man das Kabel selbst bestimmen kann - welches Prämium kabel (geschirmt, etc.) hat die geringste Dämpung (db/100m) im Bereich 0-30Mhz (ich will VDSL2 tauglich sein in der "Maximalausführung")
http://de.wikipedia.org/wiki/VDSL2
sobald ich das Optimum kenne, werde ich versuchen, derartige Strippen installiert zu bekommen. Wegen Mehr-draht DSL Produkten könnte interessant sein, gleich 4 oder 6 Paare zu verlegen. Wie ich sehe erlauben neue EHSDSL Produkte ja bis zu 6 Paare zu verbinden. Und standardisiert ist ja Inverse Multiplexing (G.Bond) für ADSL2+, EHSDSL und VDSL2 auch bereits. Da kommt man ja bereits in die Leistungsdimensionen, die man früher nur FTTH zugebilligt hat..
für alle Ideen offen und neugierig
Gruß an Alle
Maxx
bei mir daheim (wo auch mein Büro untergebracht ist) und einigen meiner Kunden (bin EDV-Berater) habe ich die Möglichkeit jenen Teil der letzten Meile nach dem Hausanschluß (also das Telefonkabel vom Hausanschluß zur Wandsteckdose) selbst zu definieren.
Wie das geht ? Man macht eine Neuherstellung einer Anschlußleitung statt einer Entbündelung und verlegt davor selbst (oder beauftragt Elektriker) ein entsprechendes Kabel mittels Leerverrorhung in die Nähe des Hausanschlusses. Habe bemerkt, Die Kollegen von der TA schätzen das sehr, wenn der Draht bereits gelegt ist und sie nicht , in ihrer Arbeitszeit diese Verlegung (meist notdürftig Aufputz) herstellen müssen.
Es ist nun klar, daß der alte "Telefondraht" wohl nicht die besten physikalischen Eigenschaften hat (Dämpfung, Übersprechen, Schirmung etc.). In den meisten Wohnhäusern sind außerdem die Telefonkabeln in Schächten geführt, wo gleich daneben die Strom und Gasleitungen laufen. Mangelnde Schirmung verschlechtert da natrülich die Signalqualität (die hohen Dämpfungswerte sind dann ein Problem eine xDSL Leitung entsprechender Geschwindigkeit zu provisionieren).
Jetzt gibt es ein anderes Problem: der Wellenwiderstand. Telefondrähte hatten wie ich lese einst einen Wellenwiderstand von 600 Ohm. Dies war allerdings in der vor-ISDN Zeit und wurde durch den Einsatz von Induktivitäten (pupinschen Spulen) am Wählamt hervorgerufen. Das Wirkt als Tiefpass - verringert aber die Dämpfung im Voiceband, war wichtig bevor Verstärker und Echo-Cancellation eingesetzt wurden.
http://forum.electronicwerkstatt.de/php ... 0.html#top
Heutzutage unbrauchbar, darum hat man diese Spulen schon in den 80iger Jahren herausgenommen. Das "nackte" Telefon-Kabel der TA (eigentlich Twisted pair CAT.1 oder CAT.2) hat nun einen Wellenwiderstand von 100-150Ohm. Alle Netzwerkkabeln (Cat5-Cat7a) sind allerdings auf 100Ohm Wellenwiderstand genormt.
Warum ist das wichtig ? Die geringste Dämpfung auf der Gesamtstrecke erhält man wenn der Wellenwiderstand KONSTANT ist. Dazu muß natürlich der WW Des Hausanschlusses am besten identisch mit jenem der TASL zwischen Wählamt (CentralOffice) und hausanschluß sein. In Deutschland sind 135Ohm Wellenwiderstand offensichtlich im Einsatz. Verlängert man die TASL im eigenen Haus mit einem 100 Ohm Datenkabel (auch bester CAT7 Qualität), dann werden automatisch teile der Sendeleistung REFLEKTIERT und man verliert 15% der Signalleistung.
Hier ist eine Präsentation diesbezüglich (Bayrische Kabelwerke 2006)
http://www.vierling.de/www_vierling/ima ... yka-de.pdf
Meine Fragen nun:
1) kennt jemand den typischen Wellenwiderstand der in Österreich verlegten Telefonkabeln (werden auch als Fernmeldekabel bezeichnet) ?
2) Wenn man das Kabel selbst bestimmen kann - welches Prämium kabel (geschirmt, etc.) hat die geringste Dämpung (db/100m) im Bereich 0-30Mhz (ich will VDSL2 tauglich sein in der "Maximalausführung")
http://de.wikipedia.org/wiki/VDSL2
sobald ich das Optimum kenne, werde ich versuchen, derartige Strippen installiert zu bekommen. Wegen Mehr-draht DSL Produkten könnte interessant sein, gleich 4 oder 6 Paare zu verlegen. Wie ich sehe erlauben neue EHSDSL Produkte ja bis zu 6 Paare zu verbinden. Und standardisiert ist ja Inverse Multiplexing (G.Bond) für ADSL2+, EHSDSL und VDSL2 auch bereits. Da kommt man ja bereits in die Leistungsdimensionen, die man früher nur FTTH zugebilligt hat..
für alle Ideen offen und neugierig
Gruß an Alle
Maxx