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Wie reich muss man für schnelles Internet sein?

BeitragVerfasst: Mo 28 Jul, 2008 21:51
von clem92
Hallo,

dass man mit viel Geld auch einen entsprechenden schnellen Internetzugang bekommt, wurde hier schon oft erwähnt.

Mich würde interessieren, wie das realisiert werden würde.
Wenn jetzt eine Firma oder eine sehr reiche Privatperson zur Telekom (oder einem entsprechenden Unternehmen, das dies anbietet/anbieten kann) sagt: "Hier will ich 30 Mbit/s, Geld spielt keine Rolle".

Wie lässt sich so etwas realisieren? Neue Leitungen zum Wählamt? Ist das Wählamt überhaupt so gut angebunden?
Wie hoch sind die Kosten für den Kunden einmalig und monatlich?

All das würde ich gerne, rein aus Interesse, wissen.

lg
Clemens

BeitragVerfasst: Mo 28 Jul, 2008 22:10
von hotze_com
Das kommt alles drauf an, sprich: wo bist du und wo sind die üblichen Rennstrecken, dann geht das recht einfach, sozusagen. Heute sind die kostenbestimmenden Faktoren 'nur' die Herstellung, und dabei oft Grabungsarbeiten (LWL Anbindung), in den laufenden Kosten gibt es twar Unterschiede, aber die sind nur dann dramatisch wenn sich die Orte massiv unterscheiden (zB Landeshauptstadt und "irgendwo"). Aber die Preise zwischen "irgendwohier" und "irgendwoda" sind fast immer die selben.

Preise kann man selten so aus der Luft greifen.

BeitragVerfasst: Mo 28 Jul, 2008 22:18
von radditz
Wenns irgendwo am A***h von Österreich ist, wirds per Richtfunk realisiert.
Ansonsten per Glasfaser, Kanalbündelung über SDSL, etc...

Wie reich man sein muss...
Für eine eigene Glasfaser-Anbindung schätz ich, dass man mit samt Grabungsarbeiten (über eine Strecke von sagen wir 10 km Luftlinie) sicher so um die € 100.000,- hinlegen muss als privater.

edit: Ich rede natürlich von der Realisierung eines Haus-Anschlusses, nicht von einer "einfachen" Strecke übers Land.

BeitragVerfasst: Di 29 Jul, 2008 04:33
von jutta
das waehlamt ist irrelevant, weil 30mbit eher nicht ueber irgendein dsl geloest werden.


ich habe voriges jahr unverbindlich bei silver server angefragt und folgende auskunft erhalten:

Die Kosten sind sehr variabel - immer abhängig von der Entfernung zum
nächsten Anschlusspunkt.
Mindestkosten sind einmalig: 15000.00 Euro und mtl. 900.00 Euro exkl. Steuer.


das "irgendwo" ist in diesem fall in wien, 50m luftlinie vom sil-glasfasernetz entfernt. (graben muessten wir mehr als 50m, wenn wir nicht ein paar wohnhaeuser in die luft sprengen wollen.)

und zu funk: ein freund hat in der gegend von himberg (suedlich von wien) eine funkanbindung mit 18 mbit/s zum selbstkostenpreis von ca 3000 euro fuer die hardware + kosten einer dreipunkt gittertraverse realisiert. das setzt allerdings entsprechende kenntnisse und sehr gute beziehungen voraus.

BeitragVerfasst: Di 29 Jul, 2008 06:45
von martin
jutta hat geschrieben:das waehlamt ist irrelevant, weil 30mbit eher nicht ueber irgendein dsl geloest werden.


das stimmt so nicht ganz.

mein arbeitgeber stellt gerade die unternehmensvernetzung auf ein LIC+ MPLS netz der telekom durch, ich habe das vergnüngen hier technischer projektleiter zu sein.

in unserer zentrale haben wir eine 40mbit anbindung über glasfaser der telekom, sowie eine 20mbit glasfaser anbindung als backup, welches die telekom über einen anderen "glasbesitzer" angemietet hat. die hauptleitung endet sehrwohl im wählamt der telekom - wo auch sonst?

für sowas gibt es keine listenpreise und ich darf mich verständlicherweise auch nicht über genaue zahlen hier auslassen. 1:1 umlegen auf einen internetanschluss könntest du das auch nicht, da wir "nur" 8mbit internet haben und der rest für unternehmensdaten nutzen.

trotzdem so als richtwert: um 1 monat von diesen leitungen bezahlen zu können musst du einige monate arbeiten gehen ;)

BeitragVerfasst: Di 29 Jul, 2008 06:49
von goso
Lt. Colt betragen die Kosten für Grabungs- und Verlegearbeiten rund EUR 10.000,--/100m, ich habe von Colt die Auskunft erhalten, dass grundsätzlich überall dieser Anschluss hergestellt werden kann, vorausgesetzt man ist bereit die o.a. Kosten zu tragen.

Soweit ich das verstanden habe wird da aber keine Leitung zum Wählamt gelegt, sondern direkt am Glasfaserring angebunden, somit ist der kostenentscheidende Faktor wo sich dieser Glasfaserring befindet.

BeitragVerfasst: Di 29 Jul, 2008 07:02
von Gorbag
martin hat geschrieben:um 1 monat von diesen leitungen bezahlen zu können musst du einige monate arbeiten gehen ;)

Bitte nicht ganz so verallgemeinern, kommt immer ganz darauf an, welcher Arbeit man nachgeht ;) Also harte Zahlen bitte :diabolic:

BeitragVerfasst: Di 29 Jul, 2008 07:20
von martin
goso hat geschrieben:Lt. Colt betragen die Kosten für Grabungs- und Verlegearbeiten rund EUR 10.000,--/100m, ich habe von Colt die Auskunft erhalten, dass grundsätzlich überall dieser Anschluss hergestellt werden kann, vorausgesetzt man ist bereit die o.a. Kosten zu tragen..


stimmt, kriegen tut man es überall, und auch der grabungspreis scheint mir realistisch zu sein.

goso hat geschrieben:Soweit ich das verstanden habe wird da aber keine Leitung zum Wählamt gelegt, sondern direkt am Glasfaserring angebunden, somit ist der kostenentscheidende Faktor wo sich dieser Glasfaserring befindet.


wenn wo glas liegt wird bis dort hin gegegraben und dann an freie adern angespleisst. ansonsten gehts aber direkt ins wählamt bzw. den POP des jeweiligen anbieters.

Gorbag hat geschrieben:Bitte nicht ganz so verallgemeinern, kommt immer ganz darauf an, welcher Arbeit man nachgeht Also harte Zahlen bitte


ein durchschnittlicher angestellter braucht 3 bis 5 monate dafür.

ich kann/darf das nicht genauer sagen, sorry. wer ich bin und wo ich arbeite ist ja nicht unbedingt schwer herauszufinden ;)

BeitragVerfasst: Di 29 Jul, 2008 07:39
von goso
>Bitte nicht ganz so verallgemeinern, kommt immer ganz darauf an, welcher Arbeit man nachgeht Also harte Zahlen bitte

Von EUR 2.000,-- + UST/Monat aufwärts, ist bei Colt modular aufgebaut, SLA, Mailserver, Webserver, Backup Verbindung etc. ist optional.

>wenn wo glas liegt wird bis dort hin gegegraben und dann an freie adern angespleisst. ansonsten gehts aber direkt ins wählamt bzw. den POP des jeweiligen anbieters.

Genau deswegen bin ich bei der Suche nach einem geeignetem Standort immer wieder mit Colt in Verbindung, Büro durch den Makler anbieten lassen, Rückfrage "Wie weit ist's da zum Glasfaserring" und dann entscheiden. Hab im Moment ein Objekt in Aussicht, bei dem der Glasfaserring direkt vor dem Gebäude vorbeiführt. ;)

BeitragVerfasst: Di 29 Jul, 2008 12:38
von armeruser
>Hab im Moment ein Objekt in Aussicht, bei dem der Glasfaserring direkt vor dem Gebäude vorbeiführt.

Es war einmal ein goso, der zog dort ein.
Von da an ward er nie wieder gesehen.
Und wenn er nicht gestorben ist, saugt und surft er noch heute ;)

BeitragVerfasst: Di 29 Jul, 2008 12:48
von goso
Ob du es glaubst oder nicht, ich habe seit Napsterzeiten keine "fragwürdigen" Downloads mehr gemacht, die ganzen Auflagen bezüglich Bandbreite, verwendete Technik etc. kommen von meinem Auftraggeber und der wiederum befolgt nur Auflagen einer staatlichen Stelle.

Eine der Auflagen ist eben kein DSL - egal ob ADSL, xDSL oder SDSL -, somit bin ich gezwungen zur teureren Variante zu greifen.

BeitragVerfasst: Di 29 Jul, 2008 13:05
von radditz
Eine der Auflagen ist eben kein DSL - egal ob ADSL, xDSL oder SDSL -, somit bin ich gezwungen zur teureren Variante zu greifen.

Was, und WLan wurde nicht ausgeschlossen *lol*

BeitragVerfasst: Di 29 Jul, 2008 13:16
von goso
Hmmm, jetzt du es sagst, da muss ich mal nachfragen, vorzugsweise unverschlüsselt. ;)

Die Yankees sind schon herrlich paranoid, das größte Problem, das ich im Moment habe, ist den Jungs zu erklären, dass in A in den meisten Gebäuden kein bis an die Zähne bewaffneter Sicherheitsdienst und biometrische Zutrittskontrolle üblich ist.

BeitragVerfasst: Di 29 Jul, 2008 14:04
von radditz
goso hat geschrieben:Die Yankees sind schon herrlich paranoid, das größte Problem, das ich im Moment habe, ist den Jungs zu erklären, dass in A in den meisten Gebäuden kein bis an die Zähne bewaffneter Sicherheitsdienst und biometrische Zutrittskontrolle üblich ist.

Also bis an die Zähne bewaffnet nicht, aber grundsätzlich bewaffnet hab ich schon gesehen.
Biometrische Zugangskontrolle habe ich noch nirgends gesehen, wirds aber auch sicherlich schon irgendwo geben. [1]

[1] zB beim Serverraum diverser Hosting-Services

BeitragVerfasst: Di 29 Jul, 2008 14:07
von goso
Geben schon, aber so wirklich üblich - und meines Erachtens auch notwendig - ist das nicht, zumindest für den gedachten Zweck des Projekts.

Die Entscheider kommen im Herbst aber ohnehin nach Wien, dann werden sie sich selbst ein Bild machen können, US Verhältnisse haben wir nämlich - noch - nicht.