Hallo Siegfried/Wiener?
So jetzt habe ich wieder etwas Zeit. Ich hoffe, daß wir das heute abschließen können, da ich morgen nach Hamburg düse...
Ist Dein Vorname jetzt Siegfried oder nicht? Am Anfang eines Zwiegespräches möchte ich gerne meinen Diskussionspartner begrüßen um so meinen Respekt auszudrücken...
> zu b)
Oben steht nur Quadraturmodulation ist ein anderer Ausdruck für Phasenmodulation und damit bin ich nicht inverstanden. Wenn Du es "Amplituden-Phasenmodulation" (obwohl ich keinen kenne (auch nicht in der Fachliteratur), der es so bezeichnet nennst dann stimmt es wieder.
> c) die funktionsweise ist die eines modems.
Jein, ein herkömmliches Modem funktioniert bei genauer Betrachtung anders.
> d) genau zwei eigenschaften der sinusschwingung codiert werden - die amplitude und die phase.
1) Wie meinen? Tut mir leid wenn ich lästig bin , aber man darf nicht so leichtsinnig mit Begriffen um sich werfen, deren Bedeutung reserviert ist und laut NORM (z.B: ISO) vorgeschrieben wird. Unter "codieren" versteht man was ganz anderes, nämlich das mapping von Bits/Symbolen unter einer genau definierten Vorschrift auf einen anderen Satz von Bits/Symbolen.
2) Bei einem digitalen Modulationsverfahren werden die charakteristischen Eigenschaften einer Sinusschwingung verändert? Das wäre mir aber neu. Warum heißt es dann digital? OK, mal meine Meinung dazu Bei klassischen analogen Modultionsverfahren trifft das zu, aber bei digitalen (so wie bei ADSL eingesetzt) aber nicht.
Sendesignal bei klassischen analogen Modultionsverfahren: s(t)=a(t)*sin(w(t)t+p(t)), wobei a(t) die Amplitude, w(t) die Kreisfrequenz und p(t) die Phasenverschiebung darstellt. Je nachdem welche dieser Drei vom Nachrichtensignal gesteuert wird unterscheidet man Amplituden-, Frequenz- oder Phasenmodultion[1]. Das sind wir uns hoffentlich einig, oder?
Sendesignal bei einem digitalen Modultionsverfahren: s(t)=Re{e^{jwt}*\sum_{k=1}^K A_k*g(t-k*T)}. Ziemlich schwierig hier eine Formel zu setzten Re heißt Realteil, e ist die Eulersche Zahl, j ist die Wurzel aus -1, A_k sind die SENDESYMBOLE, w ist die Centerfrequency, K ist die gesamte Anzahl der SENDESYMBOLE, g ist die Sendefilterimpulsantwort und 1/T ist die Symbolrate der Datenübertragung. \sum_{k=1}^K bedeutet, daß über alle möglichen Symbole von 1 bis K summiert wird. HIER WERDEN KEINE CHARAKTERISCHTISCHEN EIGENSCHAFTEN EINER SINUSSCHWINGUNG VERÄNDERT, sondern das Ausgangssignal des Sendefilter A_k g(t-k*T) mit A_k gewichtet und dann für w ungleich 0 in die Bandpaßlage gemischt.
> d) schätzbytes haben nichts damit zu tun,
OH DOCH! Bei OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplex) auch genannt DMT (Discrete Multitone), wie z.B: bei ADSL eingesetzt, wird zur Vermeidung von Intersymbolinterferenz (kurz ISI) der Gesamtkanal in viele Subkanäle (ca. N=1000) im Frequenzmultiplexbetrieb aufgespaltet. Innerhalb dieser Subkanäle tritt näherungsweise, weil schmalbandig, kein ISI auf. In jedem dieser Kanäle wird auf einem Subträger moduliert und hier kommt eine M-stufige QAM zum Einsatz. M ist abhängig von der Kanalqualität (SNR) und wird aus den Schätzbytes bestimmt! -> somit ist die Modulation von der Kanalschätzung und von den Schätzbytes abhängig (also eine Art adaptives Modultionsverfahren). Grob gesprochen werde also folgende Arbeitsschritte (in einem Zeitschlitz) durchgeführt: Aktivierung -> Verstärkung einstellen -> Synchronisation -> 1. Kanalschätzung -> Entzerrung -> 2. Kanal-Schätzung -> Betrieb.
Praktisch kann und wird das ganze i.A. mit Hilfe eines DSP (Digital Signal Processor), einer FFT (Fast-Fourier-Transform) für die Modulation und IFFT (Inverse FFT) für die Demodulation durchgeführt.
Aber ich glaube wir entfernen und langsam zu weit vom ursprünglichen Thema. Ich wollte nur zu Deinen Aussagen Stellung beziehen.
> e) modulation heißt, daß daten auf ein trägersignal aufmoduliert werden - bei
> basisbandübertragung (ethernet) spricht man daher nicht von modulation. den bandpaß kannst du dir trotzdem basteln.
Welchen Bandpaß soll ich basteln? Was ich meine ist eine Übertragung um Bandpaßlage bzw. der Übertragungskanal hat (wie jeder praktische Kanal) Bandpaßcharakteristik.
f) daß bei unserer adsl-variante die multiträger-variante zum einsatz kommt, ist schön. es gibt aber auch eine einträger-variante und
auch die trägerlose variante ist standardisiert.
Die Einträgervariante nennt sich IMHO HDSL. Eine Variante mit unterdrücktem Träger ist mir leider nicht bekannt -> wie schaut die Implementierung aus?
Zu g) schreibe ich später was muß weiterarbeiten...
MfG Roman!
[1] Genau genommen sind Frequenz- und Phasenmodulation zueinander dual und umkehrbar eindeutig konvertierbar, weshalb man sie auch Winkelmodultionsverfahren nennt.
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