und ich traue mich zu wetten, dass die wenigsten hier wissen, wie der Störabstand bei ADSL überhaupt zustande kommt...
Laienhaft ausgedrückt ist es tatsächlich der "Leistungsunterschied" zwischen Nutzsignal und Störung, aber gerade bei ADSL wird der Störabstand nicht nur von den tatsächlichen Störungen, sondern auch von der Anzahl der Töne beeinflusst, soll heißen:
Je höher die Bandbreite, desto geringer der Störabstand;
Grund dafür: Auf einen "Ton" ist nur beschränkt Platz. Um genau zu sein kennt die Hardware bei Frequenzen (= Tönen) eigtl. nur 0 oder 1 (und undefiniert bzw. irgendwas dazwischen). Das wäre aber in Summe gesehen doch etwas wenig; wenn ich mich nicht irre warens bei ADSL 256 Träger (bei ADSL2+ 512), und das ganze bei ca. 4.300 mal pro Sekunde, also hätte man nur 256 * 4.300 Bits = bisserl mehr als 1 Mbit/s (das is aber Upload+Downstream+Protokolldaten+Fehlerkorrektur...., netto bleiben da vermutlich so um die 700 Kilobit/s unter optimalen Umständen übrig).
Daher gibts sowas wie QAM (Quadratur Amplituden Modulation). Das funktioniert so, dass eine einzelne Schwingung unterteilt wird, und zwar jeweils in die Anzahl der Bits (mal ganz grob gesagt).
Bei 4 Bits teilt man eine Schwingung in 4 gleiche Teile, bei 8 Bits in 8, bei 16 Bits in 16. Dadurch wird das Interval pro Bit immer kleiner und irgendwann kanns dann passierne, dass der DSL-Chip auf der Frequenz das Bit 4 nicht mehr vom Bit 5 unterscheiden kann (weil zu viele Störungen oder das Signal zu schwach).
Je höher die Frequenz, desto höher ist die Dämpfung, desto geringer ist natürlich das Signal das ankommt, und desto weniger Bits kann man auf der Frequenz nutzen, um noch eine stabile Verbindung zu haben.
So kann es sein, dass man auf der niedrigen Frequenz ganze 16 Bit/s nutzen kann, aber ab Ton 200 gar nix mehr, weil gar kein (bzw. ein zu schwaches) Signal ankommt.
Das sieht man auch schön bei einer von mir erstellten Grafik:
3 Mbit/s: 23 dB Rauschabstand
6 Mbit/s: 19 dB Rauschabstand (aktuell nur noch ~14 dB)
hab leider kein bild da
Man sieht trotzdem recht schön, wie viele Bits da pro Ton belegt sind.
Im Moment bei 6 Mbit/s hab ich mal die Anzahl der belegten Bits pro Ton aufsummiert und komme so auf 1665 Bits. Und das 4.000 mal pro Sekunde ---> 1.665 * 4.300 = ~7159 Kilobit/s
Bisserl was geht fĂĽrs Protokoll, Fehlerkorrektur, ... noch drauf, bleibt eine eingstellte Bruttobandbreite von 6176 Kilobit/s (da geht ĂĽber 1 Mbit/s verloren!).
Wer noch mehr darĂĽber wissen will, kann sich hier einlesen:
http://www.elektronik-kompendium.de/sit ... 305235.htmWenn was falsch is, bitte einfach das richtige posten oder mir eine PN schreiben.
Btw.: Damit könntet ihr einen Techniker wirklich beeindrucken
Edit:
Wenn ihr das von unten nach oben durchgeht, dann habt ihr ĂĽbrigens das Schema, wie das Modem (und auch die TA
) die maximale mögliche Bandbreite errechnen können:
Wieviele Bits passen im Moment auf jeden einzelnen Ton, aufsummieren, * 4.300 ergibt dann die maximale physikalische Bandbreite, ohne Reserven bei Störungen!