re: TESTE Deinen Provider auf "Sauereien"

Fragen rund um die Themen Netzwerk und Technik, die keinem Betriebssystem zuzuordnen sind. Beiträge rund um Hardware gehören auch hier rein (ausser bei Treiber-Fragen, diese dann im jeweiligen Subforum des passenden Betriebssystemes stellen).

re: TESTE Deinen Provider auf "Sauereien"

Beitragvon Maxx_1150 » Do 29 Jan, 2009 00:37

Okay,
es scheint als ob mit dem Aufkommen von Sauereien a la Traffic-Shaping etc. auch der Wunsch der Anwender größer wird derartigen Spielchen auf die Schliche zu kommen. Also "Glasnost" gegen Provider Tricks

Interessanter Link diesbezüglich zu Google's M-Lab Toolset in der ORF Futurezone
http://futurezone.orf.at/stories/1502121/

ähnlich auch das Tool "Switzerland" der Electronic Frontier foundation (EFF)
http://www.eff.org/testyourisp/switzerland

Bottom Line - was hilft's wenn die beworbene Bandbreite wächst (siehe UPC Announcement $100m Investment in Netzwerk-upgrade, Neue Geschwindigkeiten am Februar, eventuell DOCSIS 3.0) - wenn der Provider bestimmen will, welchen Traffic er "gnadenhalber" uns gestattet..

Grüße,
MAXX
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Beitragvon wicked_one » Do 29 Jan, 2009 08:18

wenn der Provider bestimmen will, welchen Traffic er "gnadenhalber" uns gestattet..

Ich sehe es nicht gnadenhalber. Der Provider überwacht im Grunde nur seine Netzintegrität und sollte mit solchen Maßnahmen sicherstellen, dass jeder ein Stück vom Kuchen bekommt.

Was Poweruser in einem Shared Medium anrichten können sollte dir durchaus klar sein, und dass Traffic Shaping ausgehebelt werden kann, ebenso. Spiegelt sich auch klar in den ganzen Performanceprobleme Threads hier wieder.

Im Straßenverkehr läufts genauso, stell dir vor die StVO würde ausser Kraft treten und jeder dürfe fahren wie ihm beliebt? Die Menschheit, als dümmstes Rudeltier welches diesen Planeten bevölkert, funktioniert in seiner Daseinsform nunmal nur mit Regeln. Da gibts welche, die halten sich daran, andere übertreten sie und kommen davon und dann gibts da noch jene, die erwischt werden und dafür die Konsequenzen ziehen...
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Beitragvon Maxx_1150 » Do 29 Jan, 2009 10:46

wicked_one hat geschrieben:
wenn der Provider bestimmen will, welchen Traffic er "gnadenhalber" uns gestattet..

Ich sehe es nicht gnadenhalber. Der Provider überwacht im Grunde nur seine Netzintegrität und sollte mit solchen Maßnahmen sicherstellen, dass jeder ein Stück vom Kuchen bekommt.

...


das klingt ja so harmlos...

das wäre so, als ob ein Straßenerhalter bestimmen, welche Last auf seinen Wegen transportiert werden dürfte...

in WAHRHEIT geht es jenen, die der net-neutrality an den Kragen wollen doch einfach darum, das alte Geschäftsmodell der PTTs, nämlich für den traffic UNTERSCHIEDLICH viel zu kassieren durch die Hintertür wieder einzuführen. Im "Bestfall" (für den Provider) genau das zu verlangen, was der betreffende Nutzer gerade noch zu zahlen bereit ist (heißt ökonomisch Preisdiskriminierung 3. Ordnung). Das geht aber nur bei Playern mit Marktmacht. (Etwas Mikroökonomie hiflt manchmal auf wundersame Weise das Verhalten einzelner Player zu erklären)

Die Incumbents sehnen sich einfach an die alten Zeiten, in denen sie den Traffic noch kontrollieren konnten. DAs konterkartiert allerdings ganu die Vorteile, die die TCP/IP Architektur den Usern (nicht den Providern !) auch beschert hat. Ich bin froh daß sich die User heute so etwas sich nicht mehr ungestraft gefallen lassen. Das PR Desaster für COX und COMCAST in den USA jedenfalls (der "heilige Zorn" der User) war jedenfalls gewaltig ... und das ist auch gut so..

Der neue FCC Chef (ernannt von der neuen US Regierung) wird auch den incumbents wieder kräftig auf die Zehen steigen - vor allem hinsichtlich Vorleistungen (UNEs) und ... NET NEUTRALITY ! Wäre ich bei der TA angestellt, würde ich das genau beobachten ... genau dieser Wind weht dann nämlich eines Tages auch wieder hierzulande.

Für mich stellt sich klar - wenn Provider jene Mittel, die sie für "traffic shaping" ausgeben, einfahc in Netzwerk-upgrades investieren, wäre allen besser geholfen und die berichteten Probleme (Bottlenecks) würden gar nicht erst entstehen...

Für all jene, die diesen Gedankenaustausch als "spanisches Dorf" betrachten gibt es Hintergrundinfos auf
www.isen.com (the rise of the STUPID NEtwork)
www.gigaom.com (OM Malik webpagE)

Grüße,
MAXX
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Beitragvon jutta » Do 29 Jan, 2009 10:57

immer noch groesser, weiter, mehr ist seit 50 jahren ueberholt.
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Beitragvon goso » Do 29 Jan, 2009 11:20

@Maxx_1150: Ist ja nur gut, dass ALLES, das aus den USA kommt, gut ist (als Beispiel die Subprime Krise, diese ist nur möglich gewesen, weil der Handel mit CDO's keiner Regulierung unterliegt)
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Beitragvon lordpeng » Do 29 Jan, 2009 11:24

>Ist ja nur gut, dass ALLES, das aus den USA kommt, gut ist
naja, immerhin hams 500 jahre erfahrung was das 'durchsetzen' von deren interessen betrifft ...

die USA schaut als allererstes auf die USA alle anderen sind ihnen doch eh scheissegal ... des wird auch der neue präsident (dem i ned recht lang geb) ned ändern
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Beitragvon Maxx_1150 » Do 29 Jan, 2009 11:41

goso hat geschrieben:@Maxx_1150: Ist ja nur gut, dass ALLES, das aus den USA kommt, gut ist (als Beispiel die Subprime Krise, diese ist nur möglich gewesen, weil der Handel mit CDO's keiner Regulierung unterliegt)


Lieber Goso,
was bitte soll Dein Posting anderes sein als pure Polemik ?

Informierte wissen, daß BEIDES .. sowohl traffic shaping als auch das Infomieren der Öffentlichkeit über traffic shaping von ISPs Tendenzen sind die in den USA ihren Anfang nahmen. Die ersten "Shaper" waren Kabel-ISPs (COX und COMCAST) aus den USA.

Die Idee des Internet an sich, der Internet-Spirit wenn Du willst, ja der kommt auch aus den USA - und zwar aus dem Bereich Resrarch/Academia und den sehe ich durchwegs positiv. Denn sonst hätten wir heute noch unsere "wohlmeinenden" Staatsmonopole und deren Handlanger hier am Werk, die uns Power-Usern nach belieben das Mauthäuschen auf der Datenautobahn aufstellen könnten.

Also bitte etwas mehr Denken bevor man reflexartig zum Keyboard greift. Nicht alles aus den USA ist gut und nicht alles aus Europa ist schlecht. Die Frage ist auch immer ... gut ... schlecht .. FÜR WEN ? Ich reporte und poste aus der Perskeptive eines informierten Nutzers (und sage das auch dazu). Andere Perspektiven sind natürlich erlaubt, bloß sollte man die zumindest offenlegen. Alleine die Fairness gebietet dies.

Grüße,
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Beitragvon Evin » Do 29 Jan, 2009 12:43

Maxx_1150 hat geschrieben:das wäre so, als ob ein Straßenerhalter bestimmen, welche Last auf seinen Wegen transportiert werden dürfte...


Ist es nicht eher so dass in diesem Fall der Straßenerhalter die Höchstgeschwindigkeit festlegt, mit der gefahren werden darf, und es den Speditionen freisteht sich für wenig Geld einen alten, langsamen dafür billigen LKW zu kaufen, oder den neuesten MAN-Laster, der halt schneller fährt?

Um bei blumigen Vergleichen zu bleiben.

Ganz unreflektiert betrachtet würde ich eine Abkehr von der Geiz-ist-Geil-Mentalität begrüßen.

Es mag Zufall sein, aber seit UPC oder Tele2 mit (bis zu) 20Mbit-Zugägen für kleines Geld umsich werfen kommt es vermehrt zu Problemen. Habe ich bei meinem UPC-Zugang selber erleben dürfen.

Ich hätte nichts gegen eine Option, meinen Datenverkehr bevorzugen zu lassen und auch in Stoßzeiten keine Pingprobleme usw. zu haben.
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Beitragvon martin » Do 29 Jan, 2009 15:00

Evin hat geschrieben:Es mag Zufall sein, aber seit UPC oder Tele2 mit (bis zu) 20Mbit-Zugägen für kleines Geld umsich werfen kommt es vermehrt zu Problemen. Habe ich bei meinem UPC-Zugang selber erleben dürfen.

Ich hätte nichts gegen eine Option, meinen Datenverkehr bevorzugen zu lassen und auch in Stoßzeiten keine Pingprobleme usw. zu haben.


das problem ist einfach, dass ISPs kapazitäten verkaufen die sie garnicht haben. shaping hilft nur gegen die symptome, behebt die ursachen aber nicht.
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Beitragvon lordpeng » Do 29 Jan, 2009 15:04

>dass ISPs kapazitäten verkaufen die sie garnicht haben
machen banken des ned auch mit krediten? *SCNR*
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Ãœberbuchungsfaktor bei ISPs

Beitragvon Maxx_1150 » Do 29 Jan, 2009 15:10

lordpeng hat geschrieben:>dass ISPs kapazitäten verkaufen die sie garnicht haben
machen banken des ned auch mit krediten? *SCNR*


Lordpeng,
die Analogie trügt - ISPs und Airlines KÖNNEN das machen (Überbuchung), Banken MÜSSEN das machen (heißt dort Leverage faktor) denn das Geschäftsmodell einer Bank lebt davon. sonst wäre es keine Bank und würde nie etwas mehr verleihen.

Je höher der Leverage Faktor, desto unsicher das Werkl', wird gesteuert u.a. durch die "Mindestreservenpolitik" der Notenbank und die unterlegungspflicht von Bilanzpositionen auf der Aktivseite ... (und Regeln a la Basel-II etc..)

ein ISP oder eine AIRLINE aber machen das nur um den Umsatz zu steigern. Die Bank hingegen würde es gar nicht geben, die wäre nicht mehr gebraucht müßte sie alle Kredite zu 100% mit Eigenmitteln unterlegen (Bitte nachschlagen bei entsprechenden Bankbetriebslehre-Unterlagen ... ist m.E. eine fade G'schichte diese Branche ...)

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re: Banking - wie das funktioniert

Beitragvon Maxx_1150 » Do 29 Jan, 2009 15:17

lordpeng hat geschrieben:>dass ISPs kapazitäten verkaufen die sie garnicht haben
machen banken des ned auch mit krediten? *SCNR*


Okay,
ich reiche eine passende Referenz nach:

Gute Ãœbersicht, wie Banking "funktioniert" findet sich in folgendem VWL Klassiker: Economics, Lipsey - Steiner - Purvis, 7th edition, 1984, Kapitel 33: The Nature of money and monetary institutions, pp.617, vor allem pp.629-640

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Beitragvon lordpeng » Do 29 Jan, 2009 15:34

vielleicht hätt ich die 'es is ma eigentlich vui-tuttn' tags dazu malen sollen ...
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Beitragvon Evin » Do 29 Jan, 2009 15:43

lordpeng hat geschrieben:vielleicht hätt ich die 'es is ma eigentlich vui-tuttn' tags dazu malen sollen ...


:lol:
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Beitragvon wicked_one » Do 29 Jan, 2009 18:05

vielleicht hätt ich die 'es is ma eigentlich vui-tuttn' tags dazu malen sollen ...

Der ganze Thread eigentlich :)

aber hauptsache da maxx konnt seine quellen mal wieder durchforsten und ein paar Texte c&p´n :)
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